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Mitgliederbefragung angekündigt

FDP-Basis rebelliert gegen die Ampel

Schlechte Umfragewerte, krachende Wahlniederlagen und eine große Unzufriedenheit in der Bevölkerung. Mit einer Mitgliederbefragung möchte die FDP-Basis die Ampel-Koalition beenden.

Initiator der FDP-Mitgliederbefragung Matthias Nölcke (rechts) mit Christian Lindner auf einer Wahlkampfveranstaltung 2017. Bildquelle: Viet-Hoang Nguyen de:Benutzer: Viet2001, CC BY-SA 3.0 DE , via Wikimedia Commons

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Umfragewerte in der Nähe der Fünf-Prozent-Hürde und mehrere krachende Wahlniederlagen bei den letzten Landtagswahlen. Der FDP geht es seit ihrem Regierungseintritt schlecht. Besserung ist trotz der vielen Durchhalteparolen der Parteispitze nicht in Sicht. Doch jetzt reicht es der Basis. Die FDP Kassel-Stadt um ihren Vorsitzenden Matthias Nölcke möchte eine Mitgliederbefragung über den Verbleib der FDP in der Ampel starten. Dafür ist im ersten Schritt die Unterstützung von 500 der über 70.000 FDP-Mitglieder notwendig. Im zweiten Schritt sind alle Mitglieder der FDP dazu aufgerufen, über die einfache Frage „Soll die FDP die Koalition mit SPD und Grünen als Teil der Bundesregierung fortsetzen?“, in der Mitgliederbefragung mit Ja oder Nein abzustimmen.

Die von der Kasseler FDP gestartete Mitgliederbefragung ist rechtlich nicht bindend. Sie unterscheidet sich somit stark von dem von Euro-Rebell Frank Schäffler initiierten rechtlich bindenden Mitgliederentscheid aus dem Jahre 2011, in dem die FDP-Basis über die Euro-Rettungsschirme abstimmte. Schäffler scheiterte damals knapp gegen den Bundesvorstand um den damaligen Vorsitzenden Philip Rösler und den damaligen Generalsekretär Christian Lindner. Dennoch war Rösler nach diesem Entscheid politisch angeschlagen, die FDP flog bei der anschließenden Bundestagswahl aus dem Bundestag.

Dass die FDP sich mit der Ampel keinen Gefallen tut, ist mittlerweile auch beim Parteivorsitzenden angekommen. Montagabend deutete Lindner einen möglichen Exit aus der Koalition an. „Es kann schon der Punkt kommen, bei dem ich sage: Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren“, sagte er beim „Ständehaus-Treff“ der Rheinischen Post und wiederholte damit den Satz, mit dem er die 2017 die Jamaika-Koalition platzen ließ. Ob eine erfolgreiche Mitgliederbefragung dieser Punkt sein wird, bleibt abzuwarten.

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