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Medienbericht

EU plant Tabaksteuererhöhung: Zigaretten könnten 2025 um 30 Prozent teurer werden

Die EU-Kommission plant eine drastische Steuererhöhung auf Tabakprodukte – mit Preissprüngen von bis zu 30 Prozent schon 2025. Auch E-Zigaretten und Nikotinbeutel sollen teurer werden. Ziel: eine rauchfreie Generation bis 2040.

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Raucher in Europa müssen sich auf kräftig steigende Preise einstellen. Die EU-Kommission arbeitet derzeit an einer umfassenden Reform der Tabaksteuerrichtlinie. Wie die Bild berichtet, plant Brüssel eine deutliche Anhebung der Tabaksteuer – demnach könnten Zigarettenpreise bereits 2025 um bis zu 30 Prozent steigen.

Das Ziel der Kommission ist ambitioniert: Bis 2040 soll eine „rauchfreie Generation“ heranwachsen. Weniger als fünf Prozent der EU-Bevölkerung sollen nach den Plänen künftig noch regelmäßig zur Zigarette greifen.

Laut dem EU-Entwurf sollen nicht nur klassische Zigaretten, sondern auch Tabakerhitzer, E-Zigaretten und Nikotinbeutel stärker besteuert werden. Letztere sind in Deutschland bislang zwar nicht erhältlich, werden aber in anderen EU-Ländern bereits verkauft – bisher oft mit niedriger oder gar keiner Besteuerung. Die Reform würde diese Produkte künftig deutlich teurer machen.

Die Maßnahmen könnten schon am 16. April beim sogenannten „Security College“ der Kommission zur Sprache kommen. Offiziell bestätigt die EU-Kommission bislang lediglich, dass sie an einer Überarbeitung der Richtlinie arbeitet.

Scharfe Kritik kommt unterdessen vom Präsidenten des Europäischen Steuerzahlerbunds (TAE), Michael Jäger. Gegenüber der Zeitung erklärt er: „Der Plan trifft nicht nur die Bürger, sondern auch den Staat selbst. Höhere Steuern bedeuten nicht automatisch mehr Einnahmen.“

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Als warnendes Beispiel verweist Jäger auf Frankreich. Dort liegt der Anteil des Schwarzmarkts bei Zigaretten laut dem KPMG-Bericht 2024 bei rund 33 Prozent – dem höchsten Wert in der EU. Eine Schachtel kostet dort inzwischen etwa 11 bis 12 Euro. „Was Brüssel hier in Zeiten von Krieg, Rekordverschuldung und gegenseitigen Strafzöllen plant, ist nicht nur ein Griff in die Taschen der Steuerzahler, sondern zeigt, wie unsensibel die EU-Kommission in Krisenzeiten agiert!“, so Jäger weiter.

Die EU-Kommission argumentiert mit präventiven Effekten: Studien der WHO prognostizieren einen Rückgang des Zigarettenkonsums in Deutschland um 1,75 Milliarden Stangen bis 2025. Eine Umsetzung der Reform dürfte nicht einfach werden: Änderungen an der Tabaksteuerrichtlinie bedürfen der Einstimmigkeit aller 27 Mitgliedstaaten. Schon 2022 war ein erster Anlauf gescheitert – damals war eine Verdopplung der Mindeststeuersätze vorgesehen.

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