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Magdeburg-Anschlag

Ermittler finden neue Hinweise: Fälschte Al-Abdulmohsen einfach seinen Medizin-Abschluss?

Immer neue Zweifel am Lebenslauf des Magdeburg-Attentäters Taleb Al-Abdulmohsen kommen auf. Nun verdichten sich Hinweise, dass er gar kein Medizin-Studium abgeschlossen haben könnte. Das würde wiederum Fragen zu seinem Aufenthaltsstatus aufwerfen.

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Immer neue Hinweise werfen schwerwiegende Fragen zum Lebenslauf des Attentäters von Magdeburg, Taleb Al-Abdulmohsen, auf. Nachdem Al-Abdulmohsen einen Patienten in einer Bernburger Fachklinik durch einen Fehler in Lebensgefahr brachte, hatte er hier Behandlungsverbot erhalten. Der Mann bekam schnell den Spitznamen „Dr. Google“, seine Deutschkenntnisse werden als sehr schlecht bewertet, obwohl er sich seit 2006 in Deutschland befindet und über Jahre als Arzt praktiziert hatte.

Wie die Bild nun berichtet, verdichten sich die Hinweise der Ermittlungsbehörden, dass Al-Abdulmohsen über kein abgeschlossenes Medizinstudium verfüge. Bei einer Durchsuchung wurden alle seine Papiere beschlagnahmt. Ein Justiz-Sprecher erklärte gegenüber der Bild-Zeitung, dass im Falle eines gefälschten Medizinstudiums geprüft werden würde, „ob die zu erwartende Anklage um die Tatbestände des Betruges, der Urkundenfälschung und der versuchten Körperverletzung erweitert werden muss“.

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Das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt stellte die Approbation des Attentäters bereits ruhend und eröffnete ein Verfahren, sie ihm zu entziehen.

Die Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern erklärte noch vor einigen Tagen: „Am 24.09.2014 wurde Herrn A. nach bestandener Prüfung die Anerkennung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie durch die Ärztekammer M-V erteilt. Zu diesem Zeitpunkt lag der Ärztekammer M-V eine Berufserlaubnis des Herrn A. vom Landesamt für Gesundheit und Soziales M-V (Lagus) vor. Er war zu diesem Zeitpunkt aufgrund der Berufserlaubnis per Gesetz Mitglied der Ärztekammer M-V.“

Dabei waren nicht nur Al-Abdulmohsens medizinische Unkenntnisse dramatisch. Um seine Zulassung zur Facharzt-Prüfung zu erhalten, bedrohte er die zuständige Mitarbeiterin der Ärztekammer und kündigte u.a. einen Bombenanschlag nach dem Vorbild des Boston-Attentats 2013 an. Dennoch wurde er als Psychiater zugelassen und praktizierte fast 10 Jahre lang als Arzt. Zuletzt kamen auch immer neue Fragen zum Aufenthaltsstatus des Saudis und der Rechtmäßigkeit seines Asylbescheids auf. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und das Bundesinnenministerium verweigerten allerdings zunächst jede konkrete Auskunft.



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