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Frankreich

Er wurde Tage zuvor aus Haft entlassen: Intensivtäter setzt historische Kirche in Brand

Wenige Tage nachdem er aus dem Gefängnis entlassen wurde, hat ein polizeibekannter Intensivtäter offenbar die Kirche von Saint-Omer in Brand gesetzt – sie wurde fast vollständig zerstört. Nach französischen Medienberichten kann ein anti-christliches, islamistisches Motiv nicht ausgeschlossen werden.

Bilder vom Brand der Kirche

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Eine „Schockwelle“ – das war für den Bürgermeister der nordfranzösischen Stadt Saint-Omer, François Decoster, die Nacht von Sonntag auf Montag, als in der historischen Kirche seiner Stadt ein Feuer ausbrach. Das gerade erst restaurierten Gebäude der „L’église de l’Immaculée-Conception“ wurde völlig zerstört.

Die Kirche von Saint-Omer, die 1859 eingeweiht wurde und seither eine zentrale Rolle für die Stadt spielte, ist trotz des Einsatzes von über 120 Feuerwehrleuten nicht mehr zu retten gewesen. Übrig blieben nur Trümmer: Die Decke des stolzen Gebäudes klafft auf, der Kirchenboden ist voll verkohlter Trümmer – das Gebäude ist nicht wiederzuerkennen.

Zu Beginn war man noch von einem tragischen Unglück ausgegangen, inzwischen ist aber klar: Es war Brandstiftung. Nordfranzösische Zeitungen, unter anderem die „La Voix du Nord berichteten, dass es sich bei dem Tatverdächtigen um einen Intensiv – inzwischen hat die zuständige Polizei bestätigt, einen polizeibekannten Verdächtigen in Gewahrsam genommen zu haben.

Bei dem mutmaßlichen Brandstifter soll es sich demnach um Joel Vigoureux handeln. Der 39-Jährige soll in den vergangenen Jahren 25-mal Brände an verschiedenen Orten in Frankreich gelegt haben – achtmal war eine Kirche sein Ziel. Für die Taten kam Vigoureux 2021 für dreieinhalb Jahre ins Gefängnis. Er war erst vor wenigen Tagen freigelassen worden – und schlug nun offenbar direkt erneut zu.

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Bilder von der ausgebrannten Kirche in Saint-Omer

Kirchengemeinde trauert

Vigoureux ist nach der Tat erneut festgenommen worden. Gegen den 1985 geborenen Mann wird wegen Sachbeschädigung durch gefährliche Mittel mit religiösem Hintergrund ermittelt, heißt es vonseiten der französischen Behörden. Es könnte womöglich um ein anti-christliches, islamistisches Motiv handeln – französische Medien berichten, dass Vigoureux auf Facebook verschiedenen Accounts folgte, die den Islam lobpreisen oder pro-palästinensischen Content teilten.

Für die Kirchengemeinde, für die Bewohner der Stadt und für die vielen Gläubigen in der Region ist die Festnahme kein Trost. „Wir hatten große Hoffnung, weil der Brandausbruch frühzeitig erkannt wurde“, sagte der Stadtrat immer noch schockiert über die Geschehnisse. Die Flammen griffen „trotz des Höhenunterschieds“ auf das Seitenschiff und dann auf das Mittelschiff über und zerstörten weite Teile des Gebäudes.

Der Priester der Gemeinde, Sebastien Roussel, sagte gegenüber der Zeitung Actu Pas-de-Calais es sei noch zu früh, den entstandenen Schaden genau zu beziffern. Er gehe aber davon aus, dass der Wiederaufbau voraussichtlich mehrere Jahre dauern werde.

Stolz ist er, dass er immerhin noch das Allerheiligste Sakrament aus der brennenden Kirche retten konnte. Am Montagmorgen gegen 4 Uhr sei er von einem Anruf des stellvertretenden Bürgermeisters geweckt worden, der ihn über die Katastrophe informierte. „Ich bin sofort dorthin gegangen, alles hat sehr schnell Feuer gefangen, der Glockenturm brannte wie eine Fackel“, so der Priester. Die Feuerwehrleute erlaubten ihm dann, das Gebäude für einige Minuten zu betreten, um zu retten, was zu retten sei. „Ich wollte das Allerheiligste Sakrament evakuieren“ – er konnte auch noch einige Statuen retten, so der Priester.

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Bilder von dem verheerenden Brand in Saint-Omer

Bei dem Feuer wurde nach bisherigen Erkenntnissen niemand verletzt. Rund fünfzig Anwohner, die in der Nähe des Gebäudes wohnten, mussten laut einer Pressemitteilung der Stadt zunächst präventiv evakuiert werden. „Die Bewohner von 14 evakuierten Häusern werden derzeit in einem Café gegenüber dem Gebäude betreut“, teilte das Rathaus von Saint-Omer am Montagmorgen mit.

Die 1859 eingeweihte Kirche verfügte über „bemerkenswerte Möbel im neugotischen Stil“, heißt es auf der Website des Tourismusbüros, viel davon war in den Flammen nicht zu retten. „Es ist eine Kirche, der die Bewohner sehr verbunden sind“, bekräftigt der Stadtrat. „Identitätsstiftend“ sei die Kirche für die Stadt und die Vororte gewesen – daher ist es ein besonders großer Verlust.

Der wachsende Hass auf das Christentum im Westen zeigt sich in den letzten Jahren immer wieder in Sachbeschädigungen und Brandstiftungen an Kirchgebäuden. Über 400 Angriffe auf katholische Kirchen hat die katholische Interessenvertretung „CatholicVote“ seit 2020 allein in den Vereinigten Staaten registriert (Apollo News berichtete). Auch in Frankreich war es in den letzten Jahren zu mehreren Angriffen auf Kirchgebäude gekommen. In einem Bericht der französischen Zeitung Famille chrétienne über „antireligiöse Handlungen“ vom März 2022 hieß es, dass es im Jahr 2021 insgesamt 857 Taten gab, von denen 92 Prozent Eigentumsdelikte betrafen.

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