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DB in der Krise

„Ein Marathon, kein Sprint“: Neue Bahn-Chefin will den maroden Staatskonzern umkrempeln

Die Deutsche Bahn steckt in einer schweren Krise. Dagegen will die neue Vorstandsvorsitzende Evelyn Palla mit massiven Reformen angehen. Bei der Frage der Pünktlichkeit äußert sie sich jedoch zurückhaltend.

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Evelyn Palla ist seit dem 1. Oktober Vorstandsvorsitzende der bundeseigenen Deutschen Bahn AG. (IMAGO/dts Nachrichtenagentur)

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Die neue Chefin der Deutschen Bahn, Evelyn Palla, kündigte in einem Gespräch mit BILD ein umfassendes Reformpaket für den Konzern an. Sie will die DB, die wegen Missmanagement, maroder Infrastruktur und Unpünktlichkeit in einer schweren Krise steckt, dadurch zurück auf die richtige Schiene bringen.

Palla nimmt vor allem Zentrale und Verwaltung ins Visier. „Ich überprüfe jeden Job auf den Mehrwert für unsere Kunden. Die Verwaltung muss dem Eisenbahner dienen.“ An die Chefetage und Manager sendet sie ein klares Signal: „Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Strategie kein Papier bleibt, sondern auf der Schiene ankommt. Für mich zählen nur Ergebnisse“, betont sie.

Auch das andauernde Problem der Hygiene in den Zügen und an den Bahnhöfen soll künftig beseitigt werden: „Unsere Züge und Bahnhöfe sind unsere Visitenkarte. Das Ziel ist ganz klar: Ich werde mich um mehr Sauberkeit und Komfort kümmern.“

Beim wohl wichtigsten Punkt, der Zugpünktlichkeit, äußert sich die neue Chefin des Staatskonzerns jedoch zurückhaltend. Obwohl mehr als 100 Milliarden in den kommenden Jahren ins Netz investiert werden sollen, müssen sich die Kunden noch gedulden. Schnelle Lösungen sind hier nicht möglich. „Die Modernisierung der Bahn ist ein Marathon, kein Sprint“, stellte Palla gegenüber Bild fest.

Die aktuelle Pünktlichkeit liegt im Fernverkehr bei unter 60 Prozent. Das Bundesverkehrsministerium will, dass diese Zahl bis Ende 2029 auf mindestens 70 Prozent erhöht wird. Mittelfristig soll die Quote bei mindestens 80 Prozent und langfristig bei 90 Prozent liegen. Im Nahverkehr soll die Pünktlichkeit dauerhaft bei mehr als 90 Prozent liegen. Wie genau diese Ziele erreicht werden sollen, erläuterte die neue Konzernchefin nicht.

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Evelyn Palla hatte vor ihrer Ernennung zur Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn mehrere leitende Positionen im Management und in Verkehrsunternehmen inne. Unter anderem arbeitete sie als Leiterin Controlling bei E.ON. Im Februar 2019 wechselte sie zur Deutschen Bahn und war als Finanzvorständin der DB Fernverkehr AG tätig. 

rs

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24 Kommentare

  • Alles wurd gut, versprochen.🙏😇👍

    • Ja, alles wird gut.
      Und Merz wird Saulus heißen.
      Amen, Satan, Amen.

    • Quote erfüllt!?

  • Die Frau scheint vernünftig und intelligent zu sein. Man kann ihr nur eine glückliche Hand wünschen.

    • Sie hat wohl selbst mal einen Zug gesteuert – das ist gewiss viel wert

  • Die hat den Job nur bekommen, weil andere reihenweise abgesagt haben. Die Pünktlichkeit ist schon kein Thema mehr. Man kann froh sein, wenn der Zug überhaupt kommt oder einen ans Ziel bringt.

    „Ich überprüfe jeden Job auf den Mehrwert für unsere Kunden.“

    Welcher Mehrwert hat Anke Engelke für die Kunden? Diese „Charme-Offensive“ ist ein Schlag ins Gesicht aller Bahnfahrer!

    • Die vielen Millionen an Tantemien haben sie zum ja sagen bewogen. Wenns schief geht, wird sie mit dem goldenen Handschlag (weitere Millionen) verabschiedet.

  • Nun, „umkrempeln“ will die Dame die Bahn also.

    Ich habe irgendwann aufgehört mitzuzählen, wie oft die Bahn seit 1993 schon „umgekrempelt“ worden ist – es ist jedenfalls schon so oft passiert, daß von der Eisenbahn, die – in West wie Ost – ein eher behäbiger, unerotischer Staatsbetrieb war, von dem Züge fahrplanmäßig bewegt und – allermeist – fahrplanmäßig an ihr Ziel gebracht wurden, nicht mehr viel übriggeblieben ist.

    Bei jedem „Umkrempeln“ gibt´s halt „Wendeverluste“. Ob nach dem nächsten „Umkrempeln“ noch etwas übrigbleiben wird?

  • Ein „Sprint“ wäre für die deutsche Bahn ja auch ein völlig falsches Bild.

  • Ich wünsche ihr viel Erfolg!

  • Ich wünsche ihr einen langen Atem und vor allem Rückendeckung aus der Politik für ihren Kurs.

  • „Massive Reformen“ … also demnächst dann wieder Dampfloks auf deutschen Schienen 🙂

  • Kommt ein Zug drei einhalb Minuten zu spät und mit geänderter Wagenreihenfolge, geht es los: das Volk versammelt sich ums Feuer, die Trommeln dröhen und man beklagt die allgemeine Schlechtigkeit der Welt.
    Kommen die Arbeitskollegen morgens zwei Stunden später, weil Autobahn: Unfall & Vollsperrung, dann wird das mit einem Schulterzucken registriert, so hat der liebe Gott die Welt gemacht.
    Die Bahn ist wie jede Form von Mobilität gewissen Unwägbarkeiten unterworfen, das Auto kennt Stau, Flüge werden schon abgesagt oder das Gepäck fliegt nicht mit.
    Die Unsauberkeit liegt auch an der Kundschaft, die sich benehmen wie grunzende Paarhufer.
    Ich fahre lieber Bahn als Auto, Auto fahren macht im Deutschland überhaupt keinen Spaß mehr, dafür gibt es zu viele, da kommt keine Freude am Fahren mehr auf.

  • Gestern irgendwo gelesen …sie will die Bahn auf links drehen… wenn ich mir vorstelle was sie meinen könnte, bin ich mir sicher, dass wird eine Erfolgsgeschichte…

  • Genug Schnaps, um sich die Bahn schön zu saufen, gibt’s einfach nicht.

    Nach zwei Jahrzehnten mit Mehdorns „Fasten seatbelts“-Ambitionen staunt die Fachwelt (und der Laie wundert sich), wie marode dieser Staatskonzern hinter seinen papierdünnen Prunkfassaden in Wahrheit ist.

    Jahrzehntelang wurde am falschen Ende gespart und das Geld in Prestigeobjekte gesteckt (Berlin & Stuggatt) – und auf einmal sind nicht mal mehr genug qualifizierte Mitarbeiter für die Stellwerke da (ein Job, der in Japan bereits in den 80ern weitestgehend automatisiert wurde).

    Und ganz ehrlich: bei 70 % Pünktlichkeit kommt immer noch jeder dritte Zug zu spät.

    Für Staatsdiener (m, w, d) ist das sicherlich super, aber für die Anforderungen einer wettbewerbsfähigen Dienstleistungsgesellschaft reicht es einfach nicht, wenn man zu jedem dritten Termin ein paar Stunden zu spät kommt.

  • Die Bahn ist nicht mehr zu retten, die Strategie wurde schon vor Jahren falsch gestellt. Die Frau KANN aufgrund der Netzstruktur überhaupt nicht wettbewerbsfähig sein zu anderen Mobilitätsoptionen (Auto, Flugzeug).

    Das weiß auch die Marketingabteilung der Bahn, dessen Ausweg der Galgenhumor ist.

  • Ihr Leitspruch ist: Weniger ist mehr.
    Sitzplätze verringert, weniger Züge oder kleinere Züge. Weniger Geld für die Bahn.

  • Schöne Welt. Also wann fährt die Bahn wieder pünktlich? 2174? Oder schon 2173?
    Wann haben wir wieder kriminalitätsfreie Bahnhöfe?
    Wann fährt dieser technische Zugschrott endlich störungsfrei? Auch 2174?
    Wann werden die Bahnschergen und -innen einmal freundlicher?
    Wann werden Zugfahrten endlich einmal vernünftig bepreist, statt überteuert angeboten?
    Wann werden „wir“ endlich von den Chinesen, den Japanern oder den Schweizern lernen, wie richtig „Bahn“ geht?

    Nur damit das klar ist: Im Ausland Bahn fahren macht Spass. Hier: Nix Bahn, Auto. Ich will keine Messermänner, nicht im Tunnel liegenbleiben, ich will pünktlich ankommen und eine saubere Umgebung geniessen. Und die Fahrten müssen bezahlbar bleiben und zeitlich nicht ausarten.
    Capiche, Braut?

  • Sie sieht gut aus, aber gegen das Bahnbild muss auch etwas getan werden.

  • Das haben die „Merkel“ und andere Frauen in der Politik schon tausendmal angekündigt. Heute ist das Land am Ende ! Ich nutze die Bahn in Deutschland schon seit ca. 10 Jahren nicht mehr. Die Flieger sind zwar auch nicht immer pünktlich, aber trotzdem ist man schneller am Ziel.

  • Und täglich grüßt das Murmeltier, das haben alle Vorgänger auch gesagt.

    Wie gut sie in diesem Job ist, zeigt ihre „Erfolgsbilanz“ im alten Job.

    Scheitern war auch da an der Tagesordnung.

  • BWL Theoretiker ganz ohne technischen background haben in Führungspositionen von Großkonzernen immer nur Schäden hinterlassen bevor sie abgesetzt wurden. Als aktuelles abschreckendes Beispiel wäre MercedesBenz zu nennen mit einem Ola Källenius an der Spitze.

  • Pünktlichkeit ist ja sowas von gestern. Brauchen wir auch nicht mehr in einem mutwillig deindustrialiserten Land. Oder will sie tatsächlich den Fahrplan in der Schweiz erneut sabotieren? An ihrer Stelle würde ich erstmal die Regenbogenfarben auf den ICEs polieren, auf Kratzer prüfen und die Farben auffrischen. Würde mich nicht wundern wenn man zukünftig auch den Bahnstrom für Besseres benötigt, z.B. um Brownouts zu umgehen

  • Diese niedliche Dame strahlt unverschämt viel Wissen und Erfahrung aus.

    Genau das braucht Deutschland.😎
    Nieder mit den erfahrenen/intelligent/kompetenten alten weissen Männern!!!😱

    Es ist doch sowieso längst alles egal,wir haben fertig😧

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