Drogenkrieg in Südfrankreich: Ein Kind und ein Jugendlicher innerhalb von zwei Tagen erschossen
In einem brutalen Drogenkrieg in Frankreich (Nîmes) zwischen verfeindeten Gangs wurde ein 10-Jähriger Junge erschossen. Es war eine Verwechslung.

Beängstigende Szenen spielen sich am Dienstagabend um 22 Uhr im südfranzösischen Nîmes ab: Mitten in der Nacht fallen über 50 Schüsse, ein Mann mit Sturmgewehr huscht über die Strasse und nimmt ein beschossenes Auto ins Visier. Die Schüsse treffen einen 10-jährigen Jungen und den Fahrer des Autos, seinen Onkel. Wie durch ein Wunder bleibt ein 7-jähriger im selben Auto unverletzt. Für den 10-jährigen kommt jedoch jede Hilfe zu spät – er verstirbt noch am Tatort.
Dabei hatte der Onkel des verstorbenen 10-Jährigen mit dem Drogenhandel nichts zu tun – er war zur falschen Zeit am falschen Ort. Dies führte auch die Staatsanwältin Cécile Gensac aus: „Es ist eine Familie ohne jegliche Auffälligkeiten, die absolut nicht in irgendeiner Weise in irgendwelche Geschäfte verwickelt ist“. Der Onkel war am Dienstagabend auf dem Rückweg nach Hause nach einem Restaurantbesuch und wurde vermutlich Opfer einer Verwechslung durch gegnerische Banden. Die Kindergärtnerin des Jungen teilte bestürzt mit: „Fayed war ein ziemlich zurückhaltender kleiner Junge, sehr brav, sehr gelassen, der zuhörte, der versuchte, sich in der Arbeit zu bemühen […] Er war ein Kind. […] Wie kann im 21. Jahrhundert, in Frankreich, ein Kind mit einer Kalaschnikow erschossen werden? Wie ist das möglich?“
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Diese Zwischenfälle sind keine Ausnahmen – der Ort ist für seine horrende Kriminalität bekannt. Der Innenmister Frankreichs Gérald Darmanin berichtet von „11 Mordversuchen seit Jahresbeginn, 140 Festnahmen seit Januar, 3 Tonnen beschlagnahmtes Cannabis im Jahr 2022.“ Ob die Gangs Migrationshintergrund haben, ist formal nicht bekannt. Frankreich erhebt dazu keine Zahlen.