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Dresdner Oberbürgermeister weigert sich, AfD-Stadtratsbeschluss umzusetzen

In Dresden sorgte vergangene Woche ein Beschluss des Stadtrats für große Aufregung. Ein AfD-Antrag zur Einführung einer Bezahlkarte für Asylbewerber wurde mit Stimmen von CDU, FDP und Freie Wähler beschlossen. Oberbürgermeister Hilbert will diesen nun einfach nicht umsetzen.

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Von einem Ende der „Brandmauer“ sprachen viele vor rund einer Woche. Hintergrund war ein Beschluss des Dresdner Stadtrats. Ein AfD-Antrag zur Einführung von Bezahlkarten für Asylbewerber erhielt durch Stimmen der CDU, der Freien Wähler und der FDP eine Mehrheit. Die Entscheidung fiel mit 33 zu 32 Stimmen denkbar knapp aus. Entscheidend für den Beschluss war auch, dass Max Aschenbach, Mitglied von „Der Partei“ nicht an der Abstimmung teilnahm, da er nach Eigenaussage „kiffen“ war. Die Entscheidung schlug hohe Wellen, da erstmals in einer deutschen Großstadt ein AfD-Antrag eine Mehrheit erhielt.

Doch der Beschluss wird nun wohl doch nicht umgesetzt. Am Donnerstag teilte die Stadt mit, dass der Beschluss nach Prüfung der Verwaltung für die sächsische Landeshauptstadt nachteilig sei. Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) legte daraufhin Widerspruch gegen die Entscheidung des Stadtrats ein. „Als Stadtspitze begrüßen die Beigeordneten und ich die bundesweite Einführung einer Bezahlkarte für Geflüchtete“, erklärte Hilbert. Bereits vor der Einführung der bundesweiten eine eigene Karte zu entwickeln und einzuführen, sei jedoch nicht sinnvoll. 

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Wegen des Widerspruchs von Hilbert muss die Abstimmung nun am 18. April wiederholt werden. Erst wenn erneut eine Mehrheit für den Antrag votiert, muss der Beschluss umgesetzt werden. Dass es dazu kommt, gilt jedoch als unwahrscheinlich. Vor allem Stadtratsmitglieder der CDU-Fraktion wurden nach der Abstimmung harsch kritisiert. CDU-Bundesvorsitzender Friedrich Merz erklärte: „Die Entscheidung ist in der Sache richtig, im Verfahren inakzeptabel“.

Weiter erklärte er: „Das war ein Fehler. Und wir werden über alles Weitere mit den Betroffenen sprechen.“ Der Fraktionsvorsitzende der Linken in Dresden geht sogar noch weiter. Er meinte: „Die CDU hat nun alle Hemmungen fallen lassen und macht ganz offen gemeinsame Sache mit den Nazis.“

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