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Wachstum Halbiert

Dramatische IWF-Prognose: Deutsche Wirtschaft sackt im internationalen Vergleich ab

Der IWF hat die Konjunkturaussicht für Deutschland halbiert - im Vergleich zur stark wachsenden Weltwirtschaft fällt Deutschland immer weiter zurück - auch im Vergleich zu Großbritannien.

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Der IWF hat in seinem World Economic Outlook die Wachstumserwartungen für die deutsche Wirtschaft deutlich nach unten korrigiert. Man senkte die Prognose für 2024 auf 0,2 Prozent Wachstum herab – im Januar ging man noch von 0,5 Prozent aus. Auch die Prognosen führender deutscher Wirtschaftsinstitute wurden zuletzt in eine ähnliche Tiefe abgesenkt.

Brisant ist dabei vor allem das Absinken im internationalen Vergleich. Während Deutschland 2023 in die Rezession rutschte und sich nun kaum erholen kann, wachsen andere Volkswirtschaften in beschleunigtem Tempo. Das prognostizierte Wachstum der Vereinigten Staaten wurde bspw. auf 2,7 Prozent angehoben, das von Spanien auf 1,9. Selbst dem im Zuge des Brexit gerne abgeschriebenen Vereinigten Königreich werden 0,5 Prozent Wachstum vorausgesagt – also mehr als das Doppelte von Deutschland.

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Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2023 um 0,3 Prozent geschrumpft – als einziges Land der G7. Die in Deutschland nach wie vor hohe Inflation und steigende Zinsen sind vermutlich Gründe für die Verluste. Aufgrund der überdurchschnittlichen Teuerungsrate verringerte sich die Kaufkraft, was sich im verhaltenen Konsumverhalten der Bundesbürger widerspiegelte.

Während die Weltwirtschaft sich gerade zum 2024 im Aufwind befindet und die Probleme der Corona-Zeit endgültig überwindet, stagniert Deutschland und fällt zurück. Selbst das schwächelnde Frankreich übertrifft Deutschland.

Laut dem „Industry Crisis Radar“ der Unternehmensberatungsfirma Boston Consulting Group (BCG) geht es der deutschen Wirtschaft aktuell schlechter, als während der Corona-Pandemie oder zu Beginn des Ukraine-Krieges. Unternehmen leiden laut dem neuen Bericht dabei vor allem unter dem hohen Kostendruck durch Preissteigerungen. Neben der Automobilbranche und der Immobilienbranche betrifft das vor allem die Chemieindustrie. Sie sei in einer derart schweren Krise, dass laut BCG die Abwanderung der Unternehmen drohe. 

Die Krisenstimmung ist in der deutschen Wirtschaft laut BCG auf einem extrem hohen Niveau. Demnach müssten viele Unternehmen wegen des hohen Zinsniveaus, der „verhaltenen Konjunkturaussichten“ und der gestiegenen Kosten umsteuern. Der BCG-Experte und promovierte Chemiker Marcus Morawietz beobachte die Entwicklung der Branche laut Wirtschaftswoche seit 25 Jahren. „Eine so tiefgreifende Krise“, habe er in all der Zeit aber nicht gesehen. Er sieht „einen strukturellen, fast schon tektonischen Umbruch“. Laut Morawietz ist die Gefahr groß, dass Chemieunternehmen ins günstigere Ausland abwandern „oder ihre Geschäfte in Deutschland herunterfahren.“ 

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