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Luftmobilität

Deutscher Flugtaxi-Hersteller Volocopter meldet Insolvenz an

Das Bruchsaler Flugtaxi-Unternehmen Volocopter hat am zweiten Weihnachtsfeiertag Insolvenz angemeldet. Vor kurzem hatte das deutsche Flugtaxi-Start-Up Lilium bereits Insolvenz anmelden müssen – inzwischen allerdings neue Geldgeber gefunden.

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Der Flugtaxi-Hersteller Volocopter aus Bruchsal hat am zweiten Weihnachtsfeiertag Insolvenz angemeldet. In einer offiziellen Mitteilung erklärte das Unternehmen, dass die Geschäftsführer beim Amtsgericht Karlsruhe einen entsprechenden Antrag eingereicht haben. Der Flugbetrieb und die Arbeit der rund 500 Beschäftigten sollen vorerst fortgesetzt werden. Ziel ist es, bis Ende Februar ein tragfähiges Sanierungskonzept zu entwickeln und potenzielle Geldgeber zu gewinnen. „Wir werden uns gemeinsam bemühen, die Restrukturierung erfolgreich abzuschließen“, sagte Insolvenzverwalter Tobias Wahl in einer ersten Stellungnahme.

Volocopter kämpft bereits seit einiger Zeit mit finanziellen Schwierigkeiten. „Trotz intensiver Bemühungen ist es uns nicht gelungen, eine tragfähige Lösung zu finden, um den regulären Betrieb aufrechtzuerhalten“, teilte das Unternehmen mit. CEO Dirk Hoke äußerte sich optimistisch und betonte: „Wir sind überzeugt, dass wir im Zuge der Restrukturierung Investoren eine attraktive Finanzierungsmöglichkeit bieten können.“ Hoke wird das Unternehmen Ende Februar 2025 verlassen, ein Nachfolger steht bislang nicht fest.

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Die Insolvenz kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt, da Volocopter kurz vor der Zulassung seines Flugtaxis VoloCity steht – ein zweisitziges Flugtaxi. Ursprünglich hatte das Unternehmen geplant, seine Technologie während der Olympischen Spiele in Paris im Sommer 2024 vorzustellen. Diese Pläne wurden jedoch durch fehlende Genehmigungen zunichtegemacht. Neben dem VoloCity entwickelt das Unternehmen einen 50. Prototypen, der bis 2027 auf den Markt kommen könnte.

Bereits im Herbst meldete der bayerische Konkurrent Lilium Insolvenz an, nachdem staatliche Förderungen ausblieben – nun hat sich dort allerdings ein Investoren-Konsortium gefunden, was die Firma retten will. China ist Deutschland bei der Kommerzialisierung der Technologie bereits voraus. Hersteller wie EHang betreiben dort erste Strecken mit autonomen Fluggeräten, während Europa noch in der Testphase verharrt. Das Bundesverkehrsministerium will ab 2026 Teststrecken in Deutschland einrichten und bis 2032 einen regulären Betrieb ermöglichen.

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