Umfrage
Deutsche Bahn: 70 Prozent aller Mitarbeiter sehen „Notwendigkeit eines Neuanfangs“
Ähnlich wie die Pünktlichkeitsquote befindet sich auch die Stimmung unter den Beschäftigten der Deutschen Bahn auf einem Tiefpunkt: Nur noch wenige Mitarbeiter haben Vertrauen in das Unternehmen.
Seit Jahren gilt die Deutsche Bahn als Krisenkonzern. Strukturelle Probleme – insbesondere die veraltete und chronisch unterfinanzierte Schieneninfrastruktur – wirken sich stark negativ auf die Zuverlässigkeit des Bahnverkehrs aus. Immer häufiger kommt es zu Zugausfällen oder Verspätungen, ausgelöst durch Signalstörungen, defekte Gleise, Baustellen oder Streckensperrungen. Erst im Oktober fiel die Pünktlichkeitsquote der Deutschen Bahn auf einen neuen Tiefstand (Apollo News berichtete).
Auch unter den Beschäftigten ist die Stimmung zunehmend schlecht. Einer unternehmensinternen Umfrage zufolge, über die die Süddeutsche Zeitungberichtet, ist die Zufriedenheit der Mitarbeiter der Deutschen Bahn (DB) zuletzt ebenfalls auf einen Tiefstand gefallen.
Nur noch 31 Prozent der Beschäftigten blicken optimistisch in die Zukunft – vor drei Jahren waren es noch 56 Prozent. Kaum ein Drittel der Befragten zeigt sich überzeugt von der Sanierungsstrategie „S3“ des ehemaligen Bahnchefs Richard Lutz, und lediglich 27 Prozent glauben noch an den Erfolg seiner einstigen Leitidee „Starke Schiene“.
Diese umfasste unter anderem das Ziel, die Kapazität des Schienennetzes durch Gleisausbau und Digitalisierung um 30 Prozent zu erhöhen, mehr Züge in kürzeren Takten einzusetzen sowie Milliardeninvestitionen in Netz und Fahrzeugflotte zu tätigen. Unter dieser Leitidee sollte zudem die Dekarbonisierung des Schienenverkehrs vorangetrieben werden. Bereits ab 2038 sollten alle Zugverbindungen vollständig mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden – ein Ziel, das nun auf der Kippe steht.
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Zudem geht aus der Umfrage hervor: Der sogenannte „Eisenbahnerstolz“ ist auf nur noch 57 Prozent gesunken – der niedrigste Wert seit Beginn der Erhebungen. Außerdem wächst unter den Beschäftigten der Wunsch nach einem grundlegenden Kurswechsel der Unternehmensführung. Rund 70 Prozent der Befragten sprechen sich für die „Notwendigkeit eines Neuanfangs“ aus. Unter den Führungskräften liegt dieser Anteil bei 83 Prozent, auf der obersten Managementebene sogar bei 95 Prozent. Erstmals überwiegt dort der Pessimismus.
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Aha. Also nach 31 Jahren sogenannter Teilprivatisierung, dem Abschieben „verdienter“ Politiker auf Vorstandsposten, dem Verbrennen von Milliarden Euro Steuergeld, unzähligen Millionen im dreistelligen Bereich für externe Berater hat sich also innerhalb der Bahn rumgesprochen, so geht’s nicht mehr weiter. Aha. Und jetzt?
Und jetzt eben eine Chefin. Dann wird alles sofort besser.🥴
Jetzt? Machen wir so weiter.
Als Schüler in den 80-igern, Reisesonderzugbetriegsges. HH-Stellingen über´s Wochende Geld verdient. TUI-Luxuszug, pro Waggon ein Steward: Schlips, Kragen, Streifenhose bediente jeder seinen Waggon nach Triest, Meran, Insbruck, Koper. Freitags hin, sonntags zurück. 200 Koffer gewuchtet, 50 Betten 2mal auf- u. abgebaut, jeden Kaffee, jedes Bier persönlich in´s Abteil gebracht. Ja Leute, das gab es wirklich. In Rosenheim bekam der Zug frische Brötchen. Die Lieferanten kamen in Bäckerkleidung bis an den Zug, der ganze Bahhof roch danach. Eine Szenerie fast wie aus einem Orient-Express-Film. Die Leute waren so begeistert. Es war so einfach. Nur freundlich sein, höflich und zuvorkommend. Immer „gnädige Frau, werter Herr, darf ich bitten, kommt sofort. “ Ich habe noch nie so einfach so schnell so viel Geld verdient. Auf der Rückfahrt ab Hannover Trinkgeld-Geldscheine gebügelt. Natürlich waren die Züge picobello sauber. Pünktlichkeit selbstverständlich. Wo ist das alles hin? Großer Seufzer.
Danke für den interessanten Rückblick in die Renaissance.
Zusatz:
…Und die einzigen Messer waren beim Koch hinterlegt.
Das Konstrukt Aktiengesellschaft ist gescheitert. Das sollte man nach drei verlorenen Jahrzehnten erkennen. Während tausende Vorstände sich eine goldene Nase verdient haben ist die Bahn verrottet. Die Lösung ist ganz einfach, macht wieder eine richtige Staatsbahn aus dieser AG mit regionalen Entscheidern vor Ort, so wie in der Schweiz und in Österreich und wie es bis 1994 auch in Deutschland war. Dann fährt auch wieder alles pünklich.
Ein Neuanfang mit den Sonderschulden ? Wenn unfähige Politiker über Jahrzehnte über die Bahn entschieden haben, werden jetzt die nächsten unfähigen Politiker den Kurs weiterbestimmen. Die Bahn stellt beispielhaft den Zustand der Republik dar.
Aus eigener Erfahrung: Die Telekommunikationsanlagen sind undicht, uns fehlt massiv gebildetes Personal, es wird mehr überwacht als geschult, Mitarbeiter werden in Rechtsstreitigkeiten alleine gelassen, die Digitalisierung ist störanfällig, es fehlen massiv Ersatzteile. Gendersprech ist dafür Priorität. Die Vorschriften werden immer komplizierter, der Urlaub funktioniert oftmals nicht, man schiebt ständig Resturlaub herum und das Gehalt liegt weit hinter der Inflation zurück. Wäre Eisenbahn nicht mein Hobby, ich hätte schon gekündigt.
Früher hätte ich gesagt zurück zum Staatsbetrieb, heute macht es keinen Unterschied mehr.
Wieso holen die Deutschen nicht Ratschläge bei den Schweizern oder Japanern ein? Die haben Ahnung von Zügen und wie man sie betreibt.
Allein die Forderung, die Züge bis 2038 vollständig mit Strom aus Windrädern, PV-Anlagen, Wasserkraft und Biomüllanlagen zu betreiben, erinnert schwer an Einsteins Definition von Irrsinn. Auch 2038 gibt es Dunkelflauten und mit Strom aus Wasserkraft und Biomüll allein dürften in Deutschland nur noch wenige Züge fahren. Auch die Bahn benötigt zuverlässig Strom, zu jeder Sekunde, 24h am Tag und 365 Tage im Jahr.
Auch ja, gibt es die Bahn im Jahr 2038 noch oder fahren auf den Gleisen eher mit Planen überspannte Lastenfahrräder auf schienentauglichen Rädern? Eine Reise von München nach Berlin wird in mehreren Tagesettappen bewältigt und für Proviant muß selber gesorgt werden.
🙂 🙂 🙂
fahren die alle dann um D herum?
**Bahn: EU-Hochgeschwindigkeitsnetz soll bis 2040 fertig sein
Die EU-Kommission drängt die Mitgliedsstaaten zum Ausbau von Schienenverbindungen, um die Bahn zur attraktiven Alternative zu Flug- und Autoreisen zu machen. Auch für den Schienengüterverkehr verspricht die Behörde sich Vorteile.**
https://www.dvz.de/politik/detail/news/bahn-eu-hochgeschwindigkeitsnetz-soll-bis-2040-fertig-sein.html
Ja, einfache die Schienen gegen Straßen ersetzen!
Ich erlebe nur Mitarbeiter der Deutschen Bahn, die ihrem Arbeitgeber blinden Gehorsam leisten – gegen die zahlenden Kunden.
Der Neuanfang war doch schon 1994 die Privatisierung der Bahn. Will man das Tafelsilber dem Staat nun wieder vor die Füsse werfen?
Es wurde massiv gegen Naturgesetze verstossen. Demnach ist
Die Bahn nicht reformierbar.
Die ÖRR sind nicht reformierbar.
Die EU ist nicht reformierbar.
„70 Prozent… sehen „Notwendigkeit eines Neuanfangs!““
…das sind wahrscheinlich genau die 70 Prozent, die die Alternative für Deutschland NICHT wählen…
Der sog. Wandel ist doch bereits vollzogen: Die Bahn hat die wichtigsten Prioritäten gesetzt: Diversität „Wir sind einziganders“ ist Trumpf! Powerpoint-Schlachten der „Andersmacher“ so als hätte es die Deutsche Bundesbahn nie gegeben; konsequentes Gegendere in allen Bereichen, selbst das Menu im Outlook ist durchgegendert – wer da nicht mitmacht macht sich verdächtig; Quotenfrauen besonders für Führungspositionen und als „Vorständinnen“ sind gesucht und werden gefördert – am besten divers und mit Migrationshintergrund (siehe oben); man dutzt sich und alle haben sich lieb = „Liebe Kolleg*innen“ ist die bevorzugte Anrede; es gibt „lustige“ Fotowettbewerbe nach dem Motto „Wer macht sich am besten zum Affen“ und dafür „tolle Preise“ zu gewinnen; neue „Mitarbeitende“ stellen sich in hysterischen Tiktok-ähnlichen Infantil-Videos vor und Personalabteilung und die Abteilungsleiter klatschen dazu etc. etc. DAS ist der Wandel!
Politik jede Menge Versprechen und Zusagen von Geld. Nur kommt das nicht bei der Bahn an, außer die Bahn steht vor dem Konkurs. Dann gibt es mal wieder was.
Der Vorstand der Bahn ist auch mit Leuten aus der Automobilindustrie besetzt. Die kein Interesse haben das es der Bahn gut geht.
Noch nie waren so viele Autos angemeldet in Deutschland. Was aber verwunderlich ist die Fahrleistung im Durchschnitt sinkt von Jahr zu Jahr, je Fahrzeug. Jeder hält sich ein Auto, wenn es nicht mit der Bahn geht.
Die letzte Chefin hat profitable Geschäfte abgegen an andere Speditionen. Demontage der Bahn.