Eckart von Hirschhausen ist irgendwie alles: Arzt und Journalist, politischer Aktivist, Comedian, Fernseh-Moderator, Lieblings-Schwiegersohn. Er grinst sich durch alle Kategorien, tingelt durch alle dritten Programme und erklärt komplizierte Sachverhalte für den Zuschauer – er bricht sie runter. Manchmal bricht er sie extrem runter. Doch seiner Glaubwürdigkeit schadet das nicht, schließlich ist er Doktor. Onkel Doktor.
Doch dahinter steht ein System, was eigentlich allen Prinzipien von Journalismus und Wissenschaft widerspricht. Immer hat Hirschhausen eine klare Meinung, die mit atemberaubender Präzision die Positionen der Bundesregierung stützt. Sei es bei Corona oder jetzt beim Klimaschutz.
Hirschhausen ist nach unseren Recherchen dabei auch immer wieder für den Staat direkt tätig – und nimmt Gelder an. Der Interessenkonflikt ist offensichtlich – für einen Journalisten. Aber für einen Hirschhausen?
Hirschhausen erhielt Honorare aus Bayern und Sachsen
Hirschhausen tritt bei sehr vielen Veranstaltungen von Landesregierungen und Bundesregierung auf. Auf unsere Anfragen hin, inwiefern Honorare geflossen sind, schweigen sich die meisten Ministerien und staatlichen Institutionen aus. Und auch Hirschhausen selbst will sich nicht dazu äußern. Einiges allerdings wird offengelegt:
Im Rahmen des internationalen Tages des Wassers kassierte Hirschhausen für die Vorbereitung und Durchführung einer Diskussionsrunde am 23. März 2023 ein Honorar. Dies wurde vom Sächsischen Energieministerium gegenüber Apollo News bestätigt. „Über die Höhe des Honorars erteilen wir keine Auskunft“, erklärte das Ministerium allerdings.
Nach mehrfacher Anfrage teilte uns schließlich auch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege mit, dass Hirschhausen ein „marktübliches“ Honorar erhalten habe. Anlass war die Teilnahme am ersten bayerischen Digitalgipfel „CODE BAVARIA 2020“. Dort erklärte Hirschhausen, dass in der Corona-Pandemie die „Solidarität in der Gesellschaft angeknabbert wurde, und zwar nicht nur von den Demonstrationen der Corona-Gegner, vor allem aber auch im Netz“. Videos mit „wissenschaftlichem Bullshit“ hätten dort eine Millionenreichweite erzielt.
Auch rief er dazu auf, sich dem Klimawandel stärker entgegenzustellen. In der Corona-Zeit habe man gelernt, „wie schnell man sich auch verändern kann, wenn es sein muss“.
Sachsen und Bayern waren auch die Bundesländer mit der wohl restriktivsten Corona-Politik.
Sieben Auftritte für das Bundesgesundheitsministerium
Besonders fleißig aktiv ist Hirschhausen für das Bundesgesundheitsministerium – mindestens sieben Mal trat er für das Ministerium auf. Auf Anfrage teilte man uns auch auf mehrfache Nachfrage nicht mit, für welche der von uns aufgeführten Veranstaltungen Eckart von Hirschhausen ein Honorar erhielt. „Über die Höhe der Zahlungen an Herrn von Hirschhausen wurde zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen Stillschweigen vereinbart“, so das BMG. Fakt ist damit aber: Es flossen Gelder.
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Per „freihändiger Auftragsvergabe“ erhielt Dunja Hayali im Herbst 2015 eine Geheimzahlung von der Bundesregierung für eine Moderation. Parallel unterstützte sie die Regierungspolitik in der Flüchtlingskrise vehement.Zu den infrage kommenden Veranstaltungen gehört unter anderen die #ImpfenHilft-Tour. Außerdem verfasste Hirschhausen mehrere Beiträge in dem „Impfbuch für alle“. Das Buch wurde im Sommer 2021 veröffentlicht. Hier erklärte er noch, dass man beim Impfen „frei“ sei. Später trat Hirschhausen als emsiger Verfechter einer Impfpflicht auf. Er erklärte, es sei „eine Körperverletzung, andere Menschen mit seinen ungeschützten Aerosolen zu belästigen“.
Hirschhausen und der Datenschutz
Darüber hinaus wirkte Hirschhausen für das Gesundheitsministerium an einem Schulprojekt in Grevenbroich am 3. April 2017 mit, engagierte sich beim Projekt „Zukunftswerkstatt Demenz“, hielt einen Vortrag im Rahmen der 4. Bundeskonferenz „Gesund und aktiv älter werden“ und moderierte im Rahmen des Aktionsbündnisses „Wiederbelebung“ eine Veranstaltung am Brandenburger Tor. Auch für diese Veranstaltungen wurde uns auf Anfrage nicht mitgeteilt, ob ein Honorar an Eckart von Hirschhausen gezahlt wurde.
Auch andere Ministerien erklärten uns gegenüber, dass man aus Datenschutzgründen keine Informationen über etwaige Geldzahlungen veröffentlichen würde.
70.000 Euro für eine Impfkampagne
Bereits in der Vergangenheit wurde durch Recherchen von pleiteticker.de (heute Nius) bekannt, dass Hirschhausen mehrere, teils hoch dotierte Honorarzahlungen durch Regierungen erhielt. 2021 erhielt er Zahlungen vom Auswärtigen Amt für die Moderation der Veranstaltung „Ist der Covid-Impfstoff global gerecht verteilt? Covax und die deutsche Impfdiplomatie“. Die genaue Höhe des Honorars ist unklar, da in der Liste der vergüteten Journalisten lediglich die Gesamtvergütung aufgeführt wurde. Vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) erhielt der Wissenschaftsjournalist für einen Vortrag und eine Auftragstätigkeit im Zusammenhang mit Social Media zwei weitere Honorare.
Anfang des vergangenen Jahres beteiligte sich Eckart von Hirschhausen darüber hinaus an einer Impfkampagne der Landesregierung Baden-Württemberg. Dabei stellte er einen sogenannten „Impf-O-Mat“ vor, der „Impfvorsichtigen“ als „Entscheidungshilfe dienen“ sollte. Für diese Tätigkeit wurde ihm ein Honorar in Höhe von sage und schreibe 71.400 Euro gezahlt. Das Honorar aus Baden-Württemberg zeigt auch, welche Summen Hirschhausen aufrufen kann und um welche Dimensionen es gehen kann, wenn hier über Honorarzahlungen geschrieben wird. Die grün-schwarze Regierung hoffte offenbar, ihrer Corona-Politik durch die Beteiligung des bekannten ARD-Moderators Glaubwürdigkeit zu verschaffen.
Der Staats-Journalist
Genau durch jene vermeintliche Integrität und Objektivität wird Hirschhausen zum interessanten Geschäftspartner für die Ministerien in Deutschland. Hirschhausen gilt als angesehener Journalist, dem man sein Vertrauen schenken kann, und dem vor allen Dingen die Zuschauer ihr Vertrauen schenken. Tatsächlich fällt es aber schwer, das Eintreten Hirschhausens für restriktive Corona-Maßnahmen und eine strikte Klimaschutz-Politik völlig von seinen wirtschaftlichen Beziehungen zu Ministerien zu trennen. Die aufgerufenen Summen und die schiere Masse an Auftritten sind durchaus relevant.
Für Hirschhausen scheint immer die Kategorie zu gelten, die gerade passt. Im Fernsehen: Journalist. Bei Auftritten: Wissenschaftler. Wenn er Geld annimmt: Nur ein Moderator und Comedian, für den das ganz normal ist. Hirschhausen ist ein Chamäleon. Und genau das macht die Vorgänge so problematisch: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk gibt ihm immer wieder den Raum, als großer Erklärer und unabhängige Wissenschaftsinstanz der Nation aufzutreten. Dann kann er sich aber nicht parallel in diesem Ausmaß von der Regierung bezahlen lassen. Denn Staats-Journalismus ist kein Journalismus.
Eckart von Hirschhausen wollte auf Anfrage nicht weiter Stellung nehmen.
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Einer der Hupttäter! Mehr gibt es dazu nicht zu sagen!
Wenn ich diese Fresse nur im Programmheft angekündigt sehe,muss ich mich am Riemen reißen.Wie ist es nur möglich diesem Verbrecher,ich nenne ihn so,eine erneute Plattform zu geben.Bin schon etliche Jahre über 70,habe mich und auch mein Mann nicht impfen lassen.Was im nachhinein das beste für unsere super Gesundheit war.
Hirschhausen lässt sich ja nicht nur von Bundesministerien bezahlen, sondern nachweislich auch in erheblicher Höhe von Bill Gates, bzw dessen „Stiftung“. Und z war ganz ausdrücklich für seine „Öffentlichkeitsarbeit“ zu den Themen Klima und „Impfen“. Also für Propaganda zu denselben Themen, für die er dann in den ÖRR den Erklärdoktor gibt.
Die arrogante Selbstgefälligkeit dieser Kleptokraten ist zum Speien. Ich möchte solche Leute nicht mit finanzieren, weder durch Steuern noch durch Rundfunkgebühren (eh dasselbe inzwischen)! Wenn sichtbarer wird, wie sie sich bereichern, bröckelt ja vielleicht der Anstrich.
Daher: Sehr gut, dass Sie das recherchieren und öffentlich machen! Danke und weiter so!
und was ist mit den ca. $ 1,7 Mio (1,4+0,3) die seine Mediengesellschaft von der Bill und Melinda Gates Stiftung erhalten hat?
Diese aalglatte, immer im Mainstream mitschwätzende Fernseh-Figur Eckart von Hirschhausen ist mir dermaßen unangenehm und unsympathisch, dass ich mich sogar überwinden musste, diesen Apollo-Artikel zu lesen.
Am Wochenende bin ich zufällig in eine Sendung reingezappt, die er moderiert hat, irgendeine der zahllosen Quizshows (was anderes bringen die ja eh nicht mehr). Das Spannendste daran war, dass Hirschhausen einen grau-melierten Bart trug, dazu leicht gelockte Haare und eine Brille. Er wirkte um 10 Jahre gealtert. Aber da er so eine unfreie, irgendwie gepresst klingende Stimme hat, habe ich ihn trotzdem erkannt… und war sofort wieder weg.
Dazu passt der Apollo-Artikel wie die Faust aufs Auge.
Ob’s Hirschhausen ist oder Münchhausen wäre – einerlei!
Demokratie in der Interpretation des Wertewestens hat in ihrem Organigramm systemrelevante Stellen zu vergeben – Hirschhausen hat eine solche. Dafür erhält er Geld, das zuvor dem Bürger genommen wurde und dafür erbringt Hirschhausen die geforderte Leistung.Die Leistungsbeschreibung ist, die Menschen im Sinne der Agenda zu informieren.Dass das bei genauerem Hinsehen manipulativ ist, ändert an den Abläufen ebenso wenig wie Artikel über Hirschhausen. Würde das System ihn morgen nicht mehr einsetzen, stehen schon heute 10 neue Hirsche bereit, die für den schnöden Mammon ihre Reputation und Seele verkaufen. Das ist nichts anderes als ein erster Einblick in die Systematik des aktuell herrschenden Kapitalismus, der mit dem Geld, das er den Bürgern nimmt, diese dann umerzieht, getreu dem Motto:“Nur die dümmsten Kälber, wählen ihren Schlächter selber!“
Das kostenlos Ende 2020 verteilte „Impfbuch für alle“ hat dem geneigten Bahnfahrer eine Menge Geld des Gesundheitsministeriums eingebracht. Seine Glaubwürdigkeit hat er nun verloren. Durchschaubar ist seine enge Verquickung mit Institutionen des Staates geworden, wo er für Geld seinen Namen, seine Marke und seinen Kopf hergibt. Übrigens waren es erst die Öffentlich-Rechtlichen Anstalten, die seine Ticketverkäufe und Buchverkäufe in ungeahnte Höhen katapultiert haben. Seine Geschäftsmodell hat er thematisch mittlerweile geändert: Er macht jetzt in Klima!
„Mein Presseausweis hat auf der Rückseite eine Unterschrift aus dem Innenministerium“
(Stefan Stukenbrok)
=> Der berüchtigte Linksaußen, Kommentar-Prolet und Zensurzwerg (sog. Community Manager) aller Portale der unseriösen Clickbait-Anstalten aus dem Hause Ippen. (Frankfurter Rundschau, Merkur usw)
Menschen entwickeln sich in Phasen. Nach der Pubertät folgt die Konformität.
Quelle: Ich-Entwicklung
In der Konformität erarbeitet sich der Einzelne die Fähigkeit zum Teamgeist innerhalb seiner Bezugsgruppe. Das Anbiedern kann dabei zur Perfektion getrieben werden und Einkommen erwirtschaften.
Die Kehrseite vom Teamgeist – Gruppendenken – ist ein Konflikt, den der Einzelne auch eigenständig zu bewältigen hat. Wie bei einer Sucht kann der Mensch den Konflikt verdrängen. Denn in der Konformität bestimmt das Gefühl Zugehörigkeit den Selbstwert. Wird das Gefühl bedient, ist scheinbar alles in Ordnung.
Daher schafft wiederum nur ein Teil auch diese Phase zu verlassen.
Wenn die Fähigkeit zum Anbiedern öffentlich ausgelebt wird, kann jeder Zuschauer beobachten, wie weit der Einzelne sich dem Konflikt Gruppendenken stellt.
Was vielleicht die Unterhaltung der fernen Zukunft darstellt.
der wäre vor 80 Jahren GANZ GROSS raus gekommen…
Dieser Tage gerade ein aktuelles Foto des Hirschhausen in den Medien gesehen. Schlecht rasiert, Frisur völlig ohne Form, knallroter Kopf, spürbare Abgespannheit. Mein Tipp: er möge unverzüglich einen Arzt seines Vertrauen konsultieren!
Zitat: „Auch für diese Veranstaltungen wurde uns auf Anfrage nicht mitgeteilt, ob ein Honorar an Eckart von Hirschhausen gezahlt wurde.
Auch andere Ministerien erklärten uns gegenüber, dass man aus Datenschutzgründen keine Informationen über etwaige Geldzahlungen veröffentlichen würde.“
Und daraus schließen Sie messerscharf, dass Honorare gezahlt wurden? Nach dem Motto, wenn es nicht zugegeben wird, muss ja wohl was dran sein.
Das ist Bildzeitungs-„Journalismus“. Wollen Sie so wahrgenommen werden? Dann bin ich raus.