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Faeser-Vertrauter war Politoffizier bei DDR-Grenztruppen – und attackiert jetzt Aiwanger wegen Jugendsünden

Sven Hüber ist Vorsitzender des Hauptpersonalrats der Bundespolizei, Faeser-Duzfreund und hatte eine dunkle DDR-Vergangenheit. Dennoch erhebt er sich jetzt zum Moral-Richter über Aiwangers Jugendsünden.

In der medialen Kampagne gegen Hubert Aiwanger lehnen sich nun immer mehr politische Akteure aus dem Fenster und kritisieren Aiwanger, was das Zeug hält. So jetzt auch Sven Hüber. Er ist Vorsitzender des Hauptpersonalrats der Bundespolizei und nicht nur Kollege, sondern auch Duzfreund und enger Vertrauter von Ministerin Nancy Faeser.

Hüber wütete auf Twitter über Aiwanger und das Flugblatt. Scheinbar ohne Scheu und Zurückhaltung, obwohl er doch selber ein dunkles Kapitel in seiner Vergangenheit hat, auf das er lieber nicht hingewiesen werden will und gegen dessen Verbreitung er oft klagte. In der DDR war Hüber Politoffizier und stellvertretender Kompaniechef bei den DDR-Grenztruppen.

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Früher Mauersoldaten-Instrukteur, heute Moral-Richter

Schaut man auf die Profilseite von Hüber bei der Gewerkschaft der Polizei (GdP), dann sieht es so aus, als sei Hüber einen makellosen Karriereweg gegangen. So wurde er nach Eintritt in die GdP Vorsitzender des Bundesfachausschusses Beamten- und Besoldungsrecht sowie stellvertretender Vorsitzender des Bezirks Bundespolizei, dann Mitglied der Bundesbeamtenkommission des DGB und ist nun seit September 2022 stellvertretender Vorsitzender der GdP.

Als Vorsitzender des Hauptpersonalrats der Bundespolizei beim Bundesministerium des Innern entscheidet er mit darüber, wer in die Ränge des höheren Polizeivollzugsdiensts aufsteigt. Dazu ist er Vorsitzender der Bundespolizei-Stiftung.

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Doch so makellos ist seine Karriere nicht. Von 1983 bis 1987 studierte Hüber Gesellschaftswissenschaften an der Offiziershochschule „Rosa Luxemburg“ der DDR-Grenztruppen in Suhl. Da war er 18 Jahre alt – also älter als Aiwanger, als dieser das Flugblatt in der Tasche gehabt haben soll. So ging Hübers Karriere nach Ende des Studiums weiter: von August 1987 bis zum Fall der Mauer am 9. November 1989, als Politoffizier und stellvertretender Kompaniechef, ab Herbst 1988 dann als sogenannter Jugendinstrukteur. Seine Tätigkeit beinhaltete dabei die politische Schulung der Grenzsoldaten. In Hübers Grenzabschnitt wurde auch Chris Gueffroy 1989 ermordet, das letzte Todesopfer an der Berliner Mauer, das durch den Einsatz von Schusswaffen ums Leben kam.

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Diplomarbeit über „imperalistische Konfrontationsstrategien“ der Bundesrepublik

Dass Hüber in seiner Zeit in der DDR linientreu war, zeigt auch seine Diplomarbeit. Dort schrieb Hüber: „Der Bundesgrenzschutz als Instrument imperialistischer Macht- und Herrschaftssicherung“. In der Arbeit führte er aus, der Bundesgrenzschutz (heute Bundespolizei) habe im Rahmen der von der Bundesrepublik verfolgten imperialistischen Konfrontationsstrategie den Auftrag, den Sozialismus auszumerzen, wozu auch kriegerische Mittel gehörten.

Später beteuerte Hüber, das habe er alles gar nicht so gemeint. Auch zu seinem Dienst an der Mauer sagte Hüber vor Gericht, „er habe nur Jugend- und Freizeitarbeit der FDJ geleistet.“

Scheinbar mit Wirkung, denn heute ist Hüber hoher Beamter in Faesers Ministerium und der Polizeigewerkschaft. Und er nimmt sich die Freiheit heraus, auf seinem privaten Twitter-Profil freudig über Aiwanger loszuziehen.

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Wütende Tweets zu Aiwanger und Wolffsohn als „jüdische Randnotiz“

Unter anderem schrieb Hüber nämlich unter einen Tweet, der denselben Aufklärungswillen, der bei Aiwanger herrscht, auch bei Scholz einforderte -„Judenhetze ist wohl etwas anderes. Könnten Sie wissen.“

https://twitter.com/SvenHber1/status/1697361098091929615?s=20

Das schrieb Hüber, nachdem schon klar war, dass nicht Aiwanger, sondern sein Bruder das Flugblatt geschrieben hatte. Unter einen Tweet vom Welt-Chefredakteur zu Aiwanger schrieb Hüber: „Sie haben nichts, gar nichts verstanden.“

https://twitter.com/SvenHber1/status/1696279965170377201?s=20

In einem weiteren Tweet bezeichnete er den ehemaligen Gesundheitsminister Jens Spahn, sowie Ulf Poschardt als „Propagandisten“.

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https://twitter.com/SvenHber1/status/1697008343309578396?s=20

Den Bild-Journalisten Filipp Piatov beschreibt er als „Kampagnen-Journalisten“.

https://twitter.com/SvenHber1/status/1697295584837705891?s=20

Den Historiker Michael Wolffsohn, der die Medien in der Causa Aiwanger stark für ihre Doppelmoral kritisierte, nennt Hüber „jüdische Randnotiz“.

https://twitter.com/SvenHber1/status/1696627015519002656?s=20

Und es ist nicht das erste Thema, in dem Hüber sich zu solchen Äußerungen hinreißen lässt. So twitterte er noch vor fünf Tagen Folgendes: „Noch so ein reichsbürgerlicher, schlaumeiernder Querdenker, der 84millionste Hobby-Virologe mit Pandemieerfahrung. Leute dieses Schlages sind die eigentliche neue Seuche, toxisch für das Gesellschaftsklima und den Zusammenhalt.“

https://twitter.com/SvenHber1/status/1695847602380492831?s=20

Menschen als „Seuche“, Michael Wolffsohn als „jüdische Randnotiz“. Die Affäre rund um Aiwanger offenbart nicht nur eine neue Art der politischen Kultur, sondern auch eine neue Arroganz, über einen Menschen zu urteilen, der einen Fehler gemacht hat. Maßstäbe existieren dabei offenbar nicht mehr. So kann sich jetzt schon ein ehemaliger Offizier der DDR-Grenztruppen zum Moral-Richter über Jugendsünden erheben.

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