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Was für eine Verharmlosung: RBB behauptet, die größte Gefahr für Frauen seien ihre Partner

„Der gefährlichste Ort für eine Frau ist immer noch ihr eigenes Zuhause“, behauptet eine Anwältin für Familienrecht im RBB-Interview. Unsere Autorin erklärt, warum sie das für Nonsens hält.

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„Der Partner oder Ex-Partner ist statistisch gesehen leider der gefährlichste Mensch im Leben einer Frau“, sagt die Rechtsanwältin Christina Clemm in einem Interview mit RBB24. Die Juristin, die sich auf Familien- und Strafrecht spezialisiert hat, stellt in dem ÖRR-Sender ihr neues Buch „Gegen Frauenhass“ vor – und bedient dabei einmal wieder das linke Narrativ, dass Frauen nirgendwo so gefährdet wären, Opfer eines gewalttätigen Übergriffs zu werden, wie in den eigenen vier Wänden. 

Clemm bezieht sich dabei wohl auf polizeistatistische Erhebungen, die tatsächlich zeigen, dass seit Jahren die Fälle partnerschaftlicher Gewalt zunehmen und dass diese tatsächlich größtenteils Frauen betreffen. Laut der Bundeskriminalstatistik sind im Jahr 2022 rund 158.000 Personen Opfer einer Gewalttat ihres aktuellen oder ehemaligen Partners geworden, davon waren circa 80 Prozent weiblich, das entspricht circa 126.000 Frauen. Die Juristin ist sich sicher: Schuld an diesem Zustand ist das Patriarchat und die Weigerung der Männer, Gewalt gegen Frauen zu verhindern. Sie erklärt: „Männer sind privilegiert in dieser Gesellschaft. Sie müssten selbst dafür eintreten, eine andere Gesellschaft zu erkämpfen, in der wir anders und gleichberechtigt zusammenleben.“

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Und die Frauen? Die können sich laut Clemm oft eben nicht gegen ihren Partner wehren. Sie berichtet: „Wenn Frauen in meiner Kanzlei vor mir sitzen, höre ich häufig, dass sie jetzt fest entschlossen seien, sich zu trennen. Ich sage ihnen dann: ‚Vor mir müssen Sie sich nicht schämen. Wissen Sie, viele, viele Frauen gehen wieder zurück – und auch das ist in Ordnung!’“ In der feministischen Weltsicht von Frau Clemm ist die Lage nämlich so: Die Frauen gehen zurück zu ihrem gewalttätigen Partner, weil „nicht genügend staatliche Hilfe da ist“. Die Frauenhäuser seien oft überfüllt, Frauen müssten sich selbst um einen Job sowie um Kita- und Jobplätze kümmern. Das sei alles so schwierig, dass die Frauen lieber zu ihrem gewalttätigen Partner zurückgehen. 

Clemm sagt: „Die Frauen müssen alles neu aufbauen, aber wie sollen sie das denn schaffen?“ Offensichtlich meint die Juristin tatsächlich, dass Frauen auch im Jahr 2023 nicht in der Lage wären, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Dabei ist es doch so: Natürlich ist es schrecklich, wenn Frauen von ihren Partnern geschlagen oder verprügelt werden. Passiert das regelmäßig, kann und sollte die Frau das auch zur Anzeige bringen. Jedoch wird in der Diskussion um häusliche Gewalt ein ganz wesentlicher Punkt außer Acht gelassen: In den meisten Beziehungen gibt es keine Gewalt gegen Frauen – und hier reden wir nicht von einem Verhältnis von 60/40. 

Die Rechnung ist falsch

Stellen wir einmal folgende Rechnung an: Laut Statista gibt es in etwa 42 Millionen Frauen in Deutschland (Stand 2019), davon leben circa 62 Prozent in einer Beziehung (auch Statista, 2019). Entsprechend leben in etwa 26 Millionen Frauen in Deutschland in einer Beziehung. Davon haben laut der oben genannten Bundeskriminalstatistik 2022 rund 126.000 Frauen Gewalt von ihrem Partner zu Anzeige gebracht. Das entspricht gerade mal 0,5 Prozent der Frauen, die in einer Beziehung leben. 

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Es ist also argumentativ recht gewagt, hier immer noch von angeblich patriarchalen Strukturen zu sprechen, die Frauen in ständiger Angst vor ihrem Partner leben lassen müssten. Ich finde außerdem, dass es durchaus auch die Verantwortung der Frau ist, selbst dafür zu sorgen, sich von gewalttätigen Männern fernzuhalten. Das heißt nicht, dass wiederholt gewalttätige Männer nicht juristisch dafür belangt werden sollten, was sie getan haben. Aber man kann eben auch nicht sagen, dass die Frau ihrer Umwelt so komplett ausgeliefert wäre, dass sie nur ein hilfloses Opfer ist. In Deutschland ist es jeder Frau möglich, sich ohne einen Mann ein Leben aufzubauen.

Ja, das ist nicht leicht, es ist sogar anstrengend – erst recht, wenn man neben dem Job noch ein Kind versorgen muss. Und mit Sicherheit ist das alles besonders schwer, wenn man gerade erst aus einer gewaltvollen Beziehung geflüchtet ist, eventuell Angst hat, dass der Mann immer noch Rachegelüste hegt und einen verfolgt. Doch eine verantwortungsbewusste Frau sollte sich in so einer Situation vielleicht auch fragen, warum sie sich eigentlich so einen Partner ausgesucht hat und Verantwortung dafür übernehmen, dass ihre miserable Partnerwahl nun eben zur Folge hat, dass sie allein mit Kind wieder ihr Leben in die Hand nehmen muss. 

Die Frau ist nicht nur Opfer

Es gibt jedenfalls in Deutschland keinen „gesellschaftlichen“ Grund, warum Frauen nicht jederzeit ihren gewalttätigen Partner verlassen könnten und erst recht keinen, wieder zu ihm zurückzukehren. Wenn sie es dennoch tun, heißt das: Sie sind nicht dazu bereit (oder emotional nicht dazu in der Lage), die Anstrengung in Kauf zu nehmen, die es bedeutet, getrennt von ihrem Partner zu leben. Sie sind nicht bereit, für sich selbst zu sorgen oder emotional nicht dazu in der Lage, sich von ihrem Partner zu trennen. Das ist dann aber nicht die Schuld des Mannes, das ist die Eigenverantwortung der Frau. Und wenn er erneut zu schlägt, ist sie dieses Risiko bewusst eingegangen. 

Diese Art von Beziehungen sind tragisch, lassen sich jedoch vom Start kaum verhindern, weil es eben viele Menschen gibt, die sich keine gesunden Beziehungen aussuchen – das kann und sollte der Staat nicht beeinflussen. Eine Ausnahme bilden hier meiner Meinung nach die sogenannten „Ehrenmorde“ – also Frauenmorde, die in muslimischen Familien begangen werden, weil eine Frau aus Sicht ihrer Brüder und Väter die Ehre der Familie verletzt habe, indem sie beispielsweise ihr Kopftuch ablegte oder sich mit einem Deutschen traf. Hier wäre es meiner Ansicht nach durchaus wünschenswert, dass der Staat versucht, diese Frauen vor ihren Angehörigen zu schützen. Ihnen Zufluchtsorte und eventuell neue Identitäten ermöglicht. Doch dieses Problem lässt sich wahrlich nicht auf ein angeblich brutales deutsches Patriarchat zurückführen, sondern ist Folge der Zuwanderung aus Ländern, in denen Frauen qua Gesetz minderwertige Wesen sind. 

Männer schützen Frauen

Was der Staat übrigens durchaus beeinflussen könnte, wäre die Gewalt, die Frauen (ebenso zunehmend) außerhalb ihrer eigenen vier Wände ausgesetzt sind. Die Zahl der Sexualstraftaten steigt seit Jahren. Von 2021 auf 2022 gab es einen Anstieg von 20 Prozent bei den Anzeigen wegen Vergewaltigung, sexueller Nötigung und sexuellen Übergriffen. Auch die sogenannte Straßenkriminalität (zu der auch sexuelle Belästigung zählt) nimmt laut der Bundeskriminalstatistik zu. Hier fällt in der BKS 2022 auf, dass zwar mit circa 119.000 zu 61.000 immer noch die meisten Delikte von Deutschen (anstatt von Nichtdeutschen) begangen werden. Jedoch sind im Vergleich zu 2021 die Anzeigen wegen Straßenkriminalität von Nichtdeutschen um 18 Prozent gestiegen, während sie bei den Deutschen nur um 6 Prozent zugenommen haben. 

Und jetzt, liebe Feministinnen, liebe Frau Clemm, raten Sie mal, wen Frauen, die kaum noch auf Schutz von Staat und Polizei hoffen können, nun immer öfter fragen, ob sie sie nach Hause begleiten könnten? Wen sie bitten, sie zu schützen? Genau die Männer, die ihr abschaffen wollt. Vielleicht sollte man mal statistisch erfassen, wie viele Männer Opfer von Gewalt geworden sind, ja im Zweifel ihr Leben lassen mussten, weil sie sich schützend vor eine Frau gestellt haben. Das toxische Patriarchat, von dem die Feministen faseln, gibt es nicht. Es gibt nur, vermutlich leider wegen dieses Gefasels, immer weniger Männer, die noch bereit sind, sich schützend vor eine Frau zu stellen. Man könnte ihnen ja sexuelle Belästigung vorwerfen. 

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