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Der Bundeshaushalt 2026 und das schwarze Loch der Sozialkassen

Der Haushaltsentwurf für 2026 ist eine fiskalpolitische Bankrotterklärung. Mit einem Rekorddefizit und ohne erkennbare Strategie zur Konsolidierung taumelt Deutschland in eine Schuldenkrise - und das marode Sozialsystem frisst immer mehr Steuermittel.

Friedrich Merz (rechts) und Lars Klingbeil erkaufen sich den Koalitionsfrieden mit einem gigantischen Schuldenberg.

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Am Mittwoch gab das Bundeskabinett grünes Licht für den Bundeshaushalt 2026. Nur die Abstimmung im Bundestag steht noch aus, aber die ist reine Formsache. Der Kernhaushalt soll demnach Ausgaben in Höhe von 520,5 Milliarden Euro umfassen, von denen 174,3 Milliarden durch neue Schulden gedeckt werden müssen.

Neben die originäre Kreditaufnahme des Bundes in Höhe von 89,9 Milliarden Euro treten neue Schulden von insgesamt 84,4 Milliarden Euro, die als sogenanntes „Sondervermögen“ deklariert werden und in die Bereiche Infrastruktur und Klimaschutz fließen sollen. Nur mit kreativer Buchführung ist es Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) gelungen, seinen defizitären Staatshaushalt Maastricht-konform vorzulegen. Summiert man die unterschiedlichen Posten neuer Schulden auf, so ergibt sich eine Netto-Neuverschuldung der Bundesrepublik in Höhe von 3,3 Prozent, klar oberhalb der vorgegebenen Marke von 3 Prozent.

Die Umdeklarierung weiter Teile der Staatsausgaben öffnet ein neues Kapitel fiskalpolitischer Leichtfertigkeit. Es wird alles dafür getan, notwendige Konsolidierungsschritte, harte politische Reformen, möglichst in die Zukunft zu verschieben.

Insgesamt sind in den Jahren 2025 bis 2029 neue Schulden von mehr als 850 Milliarden Euro geplant.

Versucht man, die große Linie der Koalition aus Unionsparteien und den Sozialdemokraten auf einen Nenner zu bringen, so ist dies ganz eindeutig das große Schuldenpaket, das Deutschland in den kommenden Jahren belasten wird. Die geplante Neuverschuldung wird die Staatsschuldenquote von 63 auf über 90 Prozent dramatisch heraufsetzen. Damit würde sich die Bundesrepublik haushaltspolitisch mit Rekordtempo mediterranisieren.

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Doch muss man gar nicht so weit in die Zukunft schauen. Deutschland befindet sich bereits in der Gegenwart in einer kritischen haushaltspolitischen Situation.

Defizitmeldungen aus den unterschiedlichen Sozialkassen laufen beinahe täglich über die Ticker, weshalb man sich von größeren fiskalischen Entlastungen für die Bürger, wie die versprochene Senkung der Stromsteuer, längst verabschiedet hat. Berliner Haushaltspolitik wird in der nahen Zukunft nur noch im überhitzten Rettungsmodus zur Lückenschließung funktionieren.

Während in Berlin über Sparzwänge lediglich gestritten wird, ernsthafte Konsolidierungsschritte allerdings im Graben zwischen den Koalitionsparteien versinken, eskalieren die Defizite im sozialen Unterbau der Republik, im Sozialsystem, unaufhaltsam. Für das laufende Jahr erwarten die gesetzlichen Krankenkassen nach Angaben des GKV-Schätzerkreises ein Rekorddefizit von 47 Milliarden Euro – ein historischer Wert, der, wie die folgenden Defizitmeldungen, fortlaufend an die rezessive wirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik angepasst werden muss. Mit Entlastung durch einen Boom am Arbeitsmarkt sollte in Berlin derweil niemand mehr kalkulieren. Hier sieht es nach dem dritten Rezessionsjahr in Folge aus.

Auch die Pflegekassen schlagen Alarm: Ihr Fehlbetrag beläuft sich auf rund 1,55 Milliarden Euro. Laut Prognosen könnte sich dieses Defizit bis 2026 nahezu verdoppeln, so derGKV Spitzenverbandin seiner Lageanalyse.

Ähnliches gilt für die gesetzliche Rentenversicherung. Hier erwartet die Bundesregierung nach einem Defizit im Vorjahr in Höhe von zwei Milliarden ein Minus von sieben Milliarden Euro.

Die Sozialkassen spiegeln in ihrer dramatischen fiskalischen Entwicklung sowohl die gescheiterte Migrationspolitik, demografische Verschiebungen als auch die in einer Rezession mündete Wirtschaftspolitik Deutschlands wider.

Und der Großteil der Defizite wird über den Faktor Arbeit getragen, was auf mittelfristige Sicht zu einer extremen Vertrauenskrise in die Funktionsfähigkeit des Sozialstaats führen wird. Die Sozialversicherung wird zum Fass ohne Boden – für die Leistungsträger im Land ein Hamsterrad, aus dem sie nicht mehr herausfinden können.

Die Belastung der Beitragszahler ist dabei längst an der Schmerzgrenze angekommen. Der durchschnittliche Sozialabgabensatz liegt derzeit bei 42,5 Prozent des beitragspflichtigen Einkommens. Allein die Krankenkassen mit ihrem bürokratischen Überbau und stetig wachsenden Leistungskatalogen sowie hohen Personalkosten verschlingen 17,5 Prozent, inklusive eines Zusatzbeitrags von inzwischen 2,9 Prozent – auch hier mit steigender Tendenz. Schon 2025 droht eine weitere Erhöhung, nicht zuletzt durch den milliardenschweren Krankenhaus-Transformationsfonds.

Langfristig droht ein fiskalisches Desaster. Projektionen des IGES-Instituts zeigen, dass der Beitragssatz der Rentenversicherung bis 2035 auf über 21 Prozent steigen könnte – flankiert von 3,4 Prozent in der Arbeitslosen- und 4,7 Prozent in der Pflegeversicherung. Die Sozialstaatsmaschine fährt mit Vollgas gegen die Schuldenmauer und reißt den Bundeshaushalt, der über Ergänzungszuweisungen belastet wird, mit sich.

Mit dem Bundeshaushalt 2026 hat die Regierung Merz eine fiskalpolitische Bankrotterklärung abgegeben, der keine Antwort auf die zugespitzte Lage der Sozialversicherung geben kann.

Deutschland, einst bekannt für seine seriöse Haushaltsführung und gefürchteter Austeritätsdompteur während der vergangenen Staatsschuldenkrise vor eineinhalb Jahrzehnten, verliert die Kontrolle über die Finanzierung seines überdimensionierten Sozialstaats. Die in schnellerer Reihe gemeldeten Defizite der Sozialkassen machen den Bundeshaushalt zu einem Muster ohne Wert, dem immer wieder neue Nachtragshaushalte folgen werden.

Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass Deutschland in die Phase beschleunigter Verschuldung eingetreten ist und politischer Konsens nur noch mit dem süßen Gift billigen Kredits erkauft werden kann. Deutschland nähert sich damit politischen Verhältnissen an, wie wir sie zuletzt in Frankreich beobachten konnten. Ein politisches Patt droht, das jede Form struktureller Reparaturarbeiten am überdimensionierten Staatswesen unmöglich macht.

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82 Kommentare

  • Man könnte extrem viel sparen. Aber das möchte Deutschland nicht. Remigration wäre das Stichwort.

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    • Die Union ist ja mal gut gestartet, indem sie die Offenlegung aller Zahlungen an NGO’s forderte. Das sind Milliarden, welche weitere Kosten nach sich ziehen. Jede Förderung einer Flüchtlings NGO zieht definitiv neue Kosten nach. Bei vielen anderen NGO’s dürfte das nicht anders sein. Auch forderte die CDU mal die Überarbeitung vom Bürgergeld. Da gibt es einige Stellschrauben, welche bedient werden können. Diese wären z.B. Übernahme von Heizungskosten nur bis zu einem Deckel. Staffelung nach ehemaligen Erwerbstätigen und noch nie Erwerbstätigen, keine Geschenke wie Fahrkarten….Bekämpfung von Missbrauch…Leider ist Merz mal wieder umgefallen und hat damit die Chance vertan an anderer Stelle mit eingesparten Staatsmitteln zu konsolidieren.

    • >Aber das möchte Deutschland nicht.
      Wieso Deutschland? Das wollen die leider immer noch tonangebenden Kreise in Deutschland nicht.

      • Wenn ich das Verhalten der Wähler anschaue, dann ist es Deutschland minus 25% 😇.

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      • Und wer hat die tonangebenden Kreise wieder am 23.02.25 gewählt? Richtig, der Michel und der wird Sie auch weiterhin wählen. CDU/CSU, SPD, Grüne und Linke immer noch bei 62,5%.
        https://www.wahlrecht.de/umfragen/insa.htm
        Manche Völker haben es nicht besser verdient, in Deutschland wird mit aller Macht auf den Niedergang des Landes seitens der Wähler hin gearbeitet. Habe mir es schon lange abgewöhnt Menschen die Tatsachen vor Augen zu führen. Bringt leider nichts, da es ein Kampf gegen Windmühlen ist. Mittlerweile darf man nicht mal mehr Politiker kritisieren, da man dann schon als gesichert rechtsextrem gilt. Aber wie gesagt, die ganzen Entwicklungen seit Ende der neunziger Jahre (Stichwort Gerhard Schröder) haben wir nur einem zu verdanken, der Mehrheit der Wähler. Noch nicht mal seit 2015 und Merkel incl. der Silvesternacht von 2015 auf 2016 in Köln gab es ein radikales Umdenken in der BRD.
        https://www.bild.de/news/inland/koeln/die-nacht-die-deutschland-veraenderte-49513002.bild.html

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    • Sie plündern schon seit Jahren die Rentenkasse und selbst erhöhen sie sich ständig ihre Diäten und Pensionsansprüche, wie bei den ÖRR, wo Indentanten und ein Jan Böhmermann mehr verdienen (abkassieren) als der Kanzler bekommt.
      Legt am 01.10.2025 einfach die Arbeit nieder, wir beenden das jetzt friedlich und räumen auf.

  • Das kommt davon, wenn man einen Nichtschwimmer zum Bademeister macht.

  • deutschland hat fertig.
    eigentlich alles ist hausgemacht, das ist unverzeihlich.

    • Ja das Land ist Pleite, deshalb darf es keine Neuverschuldung für diesen Krieg geben, stoppen wir sie friedlich, wie 1989 in der DDR.

    • Lange Nasen mit Vorsatz.

  • Ich bin irgendwie schon der Meinung, dass es beim Bürgergeld eine Höchstgrenze geben sollte. Es kann doch nicht sein, das einige Familien so viel bekommen, wie ein Assistenzarzt. Das geht einfach nicht und ist nicht vermittelbar.

  • Bisherige Ausgaben für Ukraine: €130 Mrd Dtl. + EU zusammen (laut Statista). Weitere Ausgaben in Höhe von €50-€80 Mrd für die Ukraine geplant, plus eine Verdoppelung des dt. Militärhaushalts auf €160 Mrd pro Jahr. Weitere €37 Mrd für Bürgergeldempfänger pro Jahr.

    • Deshalb am 01.10.2025 Streik, legt alle die Arbeit nieder und lasst uns friedlich das ganze beenden.

  • Ich war der Meinung, das nächste Schwarze Loch befindet sich in der Mitte unserer Milchstraße (ein Irrtum: es befindet sich in Deutschland. Es handelt sich um die Haushaltslage des ), also ca. 26.000 Lichtjahre (LJ) entfernt (Lichtjahr ist keine Zeit-, sondern eine Entfernungseinheit und zwar welche Strecke das Licht in einem Jahr zurücklegt. Das Licht legt 300.000 km/s zurück. Das Sonnenlicht benötigt ca. 8 Minuten zur Erde (150 mio km). 😁

    • 1 LJ = 9,46 Billionen Kilometer. 🛸🛸🛸

    • Nun, das „nächste schwarze Loch“ war der Kerker in Kalkutta. In dieses ließ der Nawab von Bengalen seine Gegner werfen; soweit mir bekannt, ist aus diesem schwarzen Loch niemand mehr lebend herausgekommen.

      • Und wahrscheinlich wird es uns mit dem „Schwarzen Haushaltsloch“ ähnlich ergehen …

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      • Stimmt. Daher der Name.

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  • Mit Amthor wird alles besser. Was für Milei die Kettensäge ist, wird für Amthor die Laubsäge sein.

    • … und selbst da ist das feine Sägeblatt der Laubsäge schon wieder gerissen, wie sie „Schuldenbremse“ …

  • Ohne Reformen kommen die da nicht mehr raus. Herauszögern vergrößert nur den Schaden.

  • Hatte ich heute schon die 200 Mrd jährlichen Rüstungsausgaben erwähnt?

  • Was diese Regierung betreibt, ist Harakiri. Anders ist das nicht mehr zu beschreiben.

    • Fritz macht z.Zt die Luftgitarre auf der Wiese.

  • Und statt das Sozialsystem mit spitzem Bleistift zu reformieren gibt es ein SPD-geführtes „Weiter so“. Es ist zum Kotzen.

    • Zum x-ten Male: Wer hat uns verraten? Die S … demokraten!

      • SPD = Sozialisten plündern Deutschland

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  • So sparen DAX Unternehmen wenn es „eng“ wird: alle Berater und externes Personal raus, keine Gehaltserhöhung, keine Personaleinstellungen (auch kein Ersatz), nur Projekte die im laufenden Geschäftsjahr ROI erreichen werden umgesetzt, alle Ausgaben die storniert werden können, werden storniert, keine Überstunden, kein Urlaub wird ins Folgejahr übertragen, Büros werden nur noch 1x pro Woche geputzt und Müll gelehrt….
    Alles was Schröder als Gedöns bezeichnet hat, bekommt zusätzliche Kostenstreichungen.

  • Schwarz-Blau hätte eigentlich die Mehrheit wollt ich mal erinnern…

  • IMMER soll ALLES nur auf die Bürger abgewälzt werden, während die Politiker weiter wie die Made im Speck leben und sich alles finanzieren lassen!
    Es ist soviel Geld da, wie noch nie und TROTZDEM wird ständig überlegt, was man dem Steuerzahler noch mehr abknöpfen kann, der sowieso schon ca.1/2 Jahr NUR für die Regierung arbeitet. Diese Unverschämtheit MUSS ein Ende haben und es MUSS endlich einmal an die ausufernde Regierung mit seinen vielen Beamten herangegangen werden, deren Pensionsansprüche bereits an der Billiongrenze kratzen.
    DAVON hört man kein einziges Wort, sondern immer nur „länger arbeiten und mehr Steuern zahlen“.
    Diese Regierung ist im Raubrittertum zuhause!

  • Lügenbaron versprach im Wahlkampf, die kostspielige Weltrettung einzudämmen. Nichts von dem geschah. Im Gegenteil.
    Die Weltrettung kostet Deutschland den Kopf. Ohne dringende Rettung durch Politikwechsel, ist D dem Untergang geweiht. RIP.

  • Offenbar geht die aktive Zensur bei AN doch noch weiter! Oder sind Zahlen tabu?

  • „Damit würde sich die Bundesrepublik haushaltspolitisch mit Rekordtempo mediterranisieren.“
    Wunderbarer Euphemismus !
    Ich wuenschte wir waeren „mediterranisiert“: Dicke Rente mit 50, Fast jeder ne eigene Immobilie, etc ….
    In Gesamtlage duerften Sie eher sagen, dass wir uns im Rekordtempo „bangladeshiniert“ haben.

  • Ich habe gerade ein Video mit Aussagen von Jobcenter Mitarbeitern zu Ukrainern gesehen.

    Einige Aussagen:

    1) Ukrainer können stelltverreend für anderenicht anwesende Ukrainer Anträge auf Bürgergeld stellen.

    2) Es werden in Deutschland Anträge auf Grundsicherung im Alter für ukrainische Rentner gestellt und ohne Überprüfung bewilligt.

    3) Es ist den Jobcentern verboten (Sozialgeheimnis) untereinander Daten auszutauschen.

    Quelle: Video von „Aktien mit Kopf“

  • Ich dachte ich wäre über 2 Kasper seit dem Kindergarten hinweg.

  • Wodurch die Sozialkassen so stark belastet werden, wird ja nicht offen angesprochen. Aber liest man die Berichte von Generationenforschern und Wirtschaftsweisen, dann sind einzig und allein wir Boomer schuld! Ja nee, is klar. Boomer-Soli und arbeiten bis 70, um politische Fehlentwicklungen zu kompensieren? Was, bitteschön, sollte uns motivieren? Was wir mit den Händen aufgebaut haben, reisst die Politik mit dem Hintern wieder ein.

  • Schuldenkrise? Welche Krise? Die Zinsen werden demnächst wieder auf Null gesenkt, dann ist die Schuldentragfähigkeit unendlich. Und anstatt hier rumzujammern erwarte ich Tipps wie ich an möglichst viel von der Kohle rankommen kann. Es wird ja niemand gezwungen zu den Nettozahlern zu gehören.

  • Das ist erst der Anfang !!! Merz und VdL haben noch viel vor
    – mit unserem Geld ??

    • Welches Geld? Oder meinen Sie die Zwangsbürgschaft die von „unsereDemokratie“ Politiker i.A. unterschrieben wurde? „unsereDemokratie“Politiker unterschreiben, der Bürger haftet UNGEFRAGT!

  • Das Defizit der Krankenkassen beruht sich auf den Zuzug von Millionen „Facharbeitern“, die nie etwas eingezahlt, in vielen Fällen wahrscheinlich auch noch nie einen Arzt gesehen haben. Was ist daran eigentlich so schwer zu verstehen? Wenn ich die Kosten meiner Medikamente sehe, die ich als normaler „Pöbel“ bekomme, kann ich nur lachen. Das hat mit teuren Medikamenten überhaupt nix zu tun.

  • Da hilft nur Eins, Gelddruckmaschine anschmeissen. Der Euro wird sowieso kaputt gehen.

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