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Gewerkschaft wütet

DB Cargo muss doppelt so viele Arbeitsplätze abbauen wie erwartet

Die Güterverkehrssparte der Deutschen Bahn wird bis 2029 nun doch wesentlich mehr Arbeitsplätze streichen, als bisher erwartet. So sprach die Chefin der DB Cargo, Sigrid Nikutta, jetzt von 5.000 Arbeitsplätze statt zuletzt 2.300 Stellen. Die Gewerkschaft übt heftige Kritik.

Die DB Cargo verzeichnet seit Jahren hohe Verluste. Bisher wurden diese von dem Mutterunternehmen ausgeglichen.

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Die Güterverkehrssparte der Deutschen Bahn, DB Cargo, muss deutlich mehr Arbeitsplätze abbauen als bisher befürchtet. Fast doppelt so viele Plätze wie zunächst erwartet würden demnach in den nächsten Jahren wegfallen müssen. „Die aktuellen Konjunkturprognosen führen dazu, dass wir bis 2029 von einem Verlust von 5.000 Arbeitsplätzen ausgehen“, so Sigrid Nikutta, die Chefin der DB Cargo, am Sonntag dem rbb. Das Tochterunternehmen der Deutschen Bahn (DB) beschäftigte zuletzt nach eigenen Angaben mehr als 31.000 Mitarbeiter – fast ein Sechstel der Belegschaft wird in den kommenden vier Jahren sich also einen neuen Arbeitsplatz suchen müssen.

Mit dieser Ankündigung schockiert das Tochterunternehmen der staatlichen Deutschen Bahn seine Mitarbeiter: Bisher war man öffentlich von einem Abbau von 2.300 Stellen ausgegangen. Knapp die Hälfte von dem, was jetzt wirklich auf das Unternehmen zukommt. Diese Zahl war bisher auch dem Betriebsrat mitgeteilt worden, der damals schon Kritik äußerte. Nach Angaben des Unternehmens sollen die meisten der Arbeitsplätze im Verwaltungsbereich wegfallen, auch der operative Bereich sei jedoch von den Einsparungen betroffen.

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Grund für den Abbau bei der DB Cargo ist die wirtschaftliche Unrentabilität des Tochterunternehmens der staatlichen Deutschen Bahn: Das Unternehmen verzeichnet seit Jahren Verluste, die künftig nicht mehr von der Deutschen Bahn ausgeglichen werden können – dies hatte die EU-Kommission verboten. Die Folge: Bis 2026 muss die DB Cargo schwarze Zahlen schreiben. Der einzige Weg dahin sind Einsparungen im großen Stil. Bereits 2024 seien Tausende Mitarbeiter vor allem wegen Verrentung aus dem Unternehmen gewichen, rund 650 weitere DB-Cargo-Mitarbeiter hätten neue Aufgaben innerhalb des Bahn-Konzerns bei dem Mutterunternehmen erhalten. 700 Mitarbeiter hätten zudem im Rahmen eines freiwilligen Ausstiegsprogramms das wankende Unternehmen verlassen. Damit reduziert sich aus Cargo-Sicht der verbleibende Abbaubedarf in den nächsten fünf Jahren auf rund 2.650 Arbeitsplätze – gereicht hat das aber offenbar nicht, um das Unternehmen auf lange Sicht rentabel zu machen und das Unternehmen aus der wirtschaftlichen Krise zu befreien. Entsprechend müsse man nun an weiteren Stellen streichen.

Die zuständige Gewerkschaft, die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), äußerte bereits am Freitag, als der DB Cargo-Vorstand einen Brief an die Mitarbeiter mit dem Titel „persönliche Mitteilung zum Beschäftigungswegfall“ versendet hatte, schwere Kritik an dem Güterverkehrsunternehmen. Dieses Verhalten sei „vollkommen unwürdig“, so die Gewerkschaft in einer Mitteilung.

Dort heißt es weiter: „Die Situation ist zweifelsohne dramatisch: jahrelanges Missmanagement, Druck aus Brüssel und nun auch noch ein drastischer Mengenrückgang aufgrund der Krisen in Automobil- und Stahlindustrie. Trotzdem haben die Kolleginnen und Kollegen, die sich stets den Arsch für dieses Unternehmen aufgerissen haben, Anspruch auf ein sicheres Verfahren, bei dem persönliche Belange, wie die Frage von Kindern oder Pflege im Sinne einer Sozialverträglichkeit eingebracht werden können. Darauf haben die Kolleginnen und Kollegen Anspruch und diesen fordern wir ein“. DB-Cargo-Chefin Nikutta versprach nun erneut, die Streichungen möglichst sozialverträglich zu gestalten.

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36 Kommentare

  • Wer nix mehr produziert, der braucht auch nichts mehr zu transportieren. Grünes Wirtschaftswunder – wie bestellt, so geliefert!

  • Die Gewerkschaft wütet Gegen wen ? Ihre SPD stellt den Kanzler . Ihr Lieblings-Grüner Habeck träumt vom Grünen Wirtschaftswunder in Hundert Jahren. Also müssen die Gewerkschaften noch so lange warten.

    40
  • Grün wirkt und wird weiter gewählt. Einfach irre.

    32
  • „dies hatte die EU-Kommission verboten“

    Die EU Kommission verbietet, wie wir unser Leben zu führen haben…
    Sososo…

    31
  • Raus aus dieser EU. Die meinen sich überall einmischen zu müssen.

  • Was will eine schrumpfende Gesellschaft denn noch an Cargo auf diesem Rumpf-Gleiswerk transportieren.

    Keine rechtspopulistischen Versprechen werden etwas daran ändern dass der Spaß jetzt vorbei ist.

    Und das die wohlhabendste Generation es vermasselt hat.

  • Wie lautete noch der Spruch diverser Altparteien?
    „Von der Strasse auf die Schiene“. War wohl wieder mal nichts.

    24
  • Tja, die Energiewende und die E-Mobilität treten ihren Siegeszug durch die deutsche Wirtschaft an. Quer durch alle Branchen.

  • Schön bescheuert.
    Schienennetz verlottert seit Merkel,
    die korrupte vdL(CDU)-EU rotzt in die DBC-Suppe
    Autobahnen mit Abermillionen LKW aus sonstwoher vollgerammelt
    und Abertausende kaputte Brücken im Land.
    .
    Also wählen vorauss. immer noch 30% CDU.
    Leute, geisteskranker geht’s echt nicht mehr.
    Kognitive Dissonanz in REINFORM.
    Deutschland ist ein Fall für die Klapse.

  • Bürgergeld für Alle!
    Der deutsche Michel will es so!

  • Die absehbare Folge einer von der Mehrheit gewollten Politik…

  • ich bin mir sicher das ist das grüne Wirtschaftswunder

  • Ist das die gleiche DB, die gern ihre Züge in Regenbogenfarben anmalt und der linken Wokeness zu Kreuze kriecht, wo sie nur kann? Vielleicht hat ja Habeck noch paar liebe Worte zum Abschied am Küchentisch.

  • und wen überrascht das jetzt?

  • Immer mehr Eisenbahner und Fahrgäste ärgern sich über die rücksichtslose Videoüberwachung der DB und sagen: nie mehr DB und schützen sich und ihre Daten

  • Boah, ist halt so

  • Weiter so und noch viel mehr – dann weiter so wählen, dann wird es noch besser !
    Die hirnlosen Zombies werden unter Merz, dann Ihre 2 Bio. auf den Konten auch noch verlieren, aber raffen die Honks eh nicht !
    2025 wir Schwarz-Rot-Grün werden und somit weiter so – bis zum Untergang, wie erstem Kalifat in Europa !
    Aber gut so, da Dekadenz die Römer, Griechen usw. in den Untergang führten.

  • „DB Cargo muss doppelt so viele Arbeitsplätze abbauen wie erwartet“.

    Na wenn es doch „wie erwartet“ war, dann ist es ja keine Übberraschung …
    warum ist diese Nachricht dann einen Artikel wert?!

  • Schon seltsam, die Privatbahnen fahren dafür um so mehr Güter.

    1
  • Baustopp für die Mrd Haltestelle Stuttgart21 und den Münchner Bahntunnel sofort

  • Das Grüne Wirtschaftswunder in Aktion.

  • lesen bildet

    Erderwärmung bescherte Römischem Reich fette Jahre
    Olivenbäume, Weinreben und anderes, was man eher aus wärmeren Regionen kennt, war vor 2000 Jahren auf britischem Boden Erträge ab. Tacitus (58-117), der so akkurate römische Historiker, hat es der Nachwelt überliefert.
    2015
    https://www.welt.de/geschichte/article149773123/Erderwärmung-bescherte-Roemischem-Reich-fette-Jahre.html

    Was ist, wenn der Winter immer länger dauert?
    Die „Kleine Eiszeit“ brachte den Menschen nach dem Mittelalter für Jahrhunderte Not und Elend. Die Schuld gab man den Hexen…

    In den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts kam die Bezeichnung „Kleine Eiszeit“ auf für die Ära zwischen dem 15. und dem 18. Jahrhundert, und ihre Berechtigung zieht sie aus dem, was Eiszeiten ausmacht: aus den Gletschern…
    2010_12_15
    https://www.welt.de/geschichte/article11639867/Was-ist-wenn-der-Winter-immer-laenger-dauert.html

  • So lange die Bahn die Schiene und die Gebäude wie ein Klotz am Bein hat wird sich nichts ändern. Die Schienen und Bahnhöfe gehören in Staatshand. Der freie Wettbewerb wird dann ähnlich wie im Flugverkehr statt finden. D.h. sinkende Preise, mehr Wettbewerb, mehr Service und vor allem Unternehmen wie die Bahn hätten mehr Planungssicherheit. Statt für Schiene und Gebäude würde in neue Züge usw. investiert werden. Der Staat müsste dann nur die Gebühren für den Unterhalt einnehmen, ob der größeren Anzahl an Unternehmen würde es für jedes Unternehmen und damit für den Kunden am Ende günstiger.

    -11

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