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Rechte Kleidung

Dackel „rechtsextrem“? Süddeutsche Zeitung erklärt die „moderne Fascho-Fashion“

Laut der Süddeutschen Zeitung setzt die rechte Szene mittlerweile auf normale Kleidung statt Bomberjacke, um unauffällig zu sein und die eigenen Gewaltabsichten zu verschleiern. Zudem sei der Dackel ein rechtes Symbol – wegen einer Krawatte von Alexander Gauland.

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Weil Alexander Gauland nach dem Wahlerfolg der AfD 2017 eine Hunde-Krawatte trug, soll der Dackel als rechtes Erkennungssymbol fungieren.

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Dackel sind ein rechtsextremes Zeichen – zumindest offenbar in den Augen der Süddeutschen Zeitung. In einem am Sonntag veröffentlichten Beitrag analysiert das Blatt die Entwicklung und die Besonderheiten der Mode rechter Akteure und befindet: „Die Erkennungszeichen der neuen Rechten sind nicht mehr nur Glatze und Springerstiefel, auch Polohemden, Sneaker und Dackel gehören zur klassisch-faschistischen Ausstattung.“

In der Folge wird ebenjene „moderne Fascho-Fashion“ erklärt. Gemeint ist die Kleidung von rechtsextremen Gruppen und der rechten Szene – eine Unterscheidung zwischen dem Grad der politischen Radikalität macht die SZ an dieser Stelle nicht. In dem Beitrag wird vor allem herausgearbeitet, dass das Tragen von normalen Kleidungsstücken „Unauffälligkeit“ erzeugen soll – und dazu tragen auch Dackel bei.

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Gemeint sind vor allem Turnschuhe und T-Shirts, die den Kleidungsstil „Normcore“ ausmachen. „Er gehört aktuell zur dominantesten Strömung innerhalb der Fascho-Fashion-Szene und wird vor allem von der Neuen Rechten und demnach jüngeren Menschen getragen. Allerdings meist mit einem kleinen Twist“, weiß die SZ. Der Twist: Es handelt sich überwiegend um monochrome Kleidungsstücke einer vereinnahmten Marke, die mit Symbolen auffallen sollen.

Eines dieser Symbole sei der Dackel. Grund dafür ist eine Krawatte, die der AfD-Politiker Alexander Gauland trug, als die AfD nach der Wahl 2017 erstmals in den Bundestag einzog, so die SZ. Gauland kündigte damals bezogen auf das Abschneiden als drittstärkste Kraft an, die Bundesregierung „jagen“ zu wollen. Zu diesem Zeitpunkt trug er eine mit Hunden versehene Krawatte.

Jetzt werde der Dackel als Symbol verwendet, um zumindest nach außen eine „ästhetische Distanzierung von gewaltbereiten, rechtsextremen Gruppen“ zu vollziehen, so die SZ. An der Gewaltbereitschaft der betroffenen Gruppen habe das aber nichts geändert. Vielmehr sollen mit den unscheinbar wirkenden Symbolen „Normalisierungs-, Entdämonisierungs- und Gewaltbefreiungsprozesse“ gefördert werden, kolportiert die Kulturwissenschaftlerin Sarah Held gegenüber der SZ.

Helds Kollegin Elke Gaugele erklärt der Zeitung daraufhin, welche modischen Unterschiede die „drei Generationen von Rechtsextremen“ ausmachen: „Es gibt die Boomer-Mode, die mit plakativen Aufschriften arbeitet. Die Generation Y ähnelt der identitären Bewegung, die diesen Hipster-Stil propagiert hat, und Gen Z ist die Normcore-Generation, die beispielsweise nur ein Polohemd mit einem kleinen Logo darauf trägt“ – dazu kann auch der Dackel gehören.

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