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Aufarbeitung

Corona-Maßnahmen „inhuman“, Impfpflicht „sinnlos“: Virologen Krüger und Kekulé rechnen im sächsischen U-Ausschuss ab

Im sächsischen Untersuchungsausschuss zur Corona-Politik rechnen die Virologen Detlev Krüger und Alexander Kekulé mit zentralen COVID-Maßnahmen ab: Masken seien für Kinder eine „Qual“, die Impfpflicht spätestens mit Delta „sinnlos“ und viele Pandemie-Vorschriften „inhuman“ gewesen.

Alexander Kekulé bei einer Markus Lanz-Sendung

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In der dritten Sitzung des sächsischen Corona-Untersuchungsausschusses haben die Virologen Detlev Krüger, ehemaliger Leiter des Instituts für Virologie an der Charité, und Alexander Kekulé, Mikrobiologe aus Halle, mit zentralen staatlichen Maßnahmen der Corona-Politik in Deutschland abgerechnet. Ihre Kritik an Kontaktverboten, Impfpflicht und dem Umgang mit Kindern lässt aufhorchen.

Detlev Krüger – Vorgänger von Christian Drosten an der Berliner Charité – warf der Politik grundlegende Versäumnisse vor. Die jahrelang aufrechterhaltenen Kontaktnachverfolgungen seien bereits ab Mitte 2020 „sinnlos“ gewesen, da das Virus zu diesem Zeitpunkt schon weit verbreitet gewesen sei. Die dafür aufgewendeten Ressourcen hätte man besser auf den Schutz von Alten- und Pflegeheimen konzentrieren sollen​. 

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Krüger: Maßnahmen „inhuman“, Maskenpflicht für Kinder „Geiselhaft“

Konzepte wie „No Covid“, die sich zum Ziel gesetzt hatten, das Coronavirus völlig zu eliminieren, bezeichnete er als wissenschaftlich unhaltbar und völlig unrealistisch. Die Vorstellung, ein Virus durch politische Maßnahmen ausrotten zu können, sei von Beginn an illusorisch gewesen.

Deutlich wurde Krüger auch bei der Beurteilung der Maßnahmen für Kinder: Masken seien eine „Qual“ gewesen. Die Kinder habe man damit nicht weniger als „in Geiselhaft genommen“. Die Altersstruktur der Todesfälle sei früh bekannt gewesen – COVID-19 war für Kinder weniger gefährlich als Influenza, so Krüger. Daher seien sowohl Masken- als auch Impfpflichten bei Kindern wissenschaftlich zu keinem Zeitpunkt gerechtfertigt gewesen​.

Auch die 2G-Regel kritisierte Krüger scharf. Aus seiner Sicht habe diese, ebenso wie die zwischenzeitliche Verkürzung des Genesenenstatus auf drei Monate, lediglich dem Zweck gedient, „Menschen zur Impfung zu drängen“. Die Impfstoffe lobte er zwar grundsätzlich, stellte gleichzeitig aber klar, dass sie nur einen begrenzten Eigenschutz und keinen Fremdschutz geboten hätten. Das Narrativ von den „unsolidarischen Ungeimpften“, das seinerzeit als Grundlage für die gesellschaftliche Ausgrenzung von Millionen Menschen diente, bezeichnete er als völlig falsch​.

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Krüger plädierte zudem für eine Reform des RKI und mehr Unabhängigkeit von politischen Weisungen. Das Institut sei fachlich kompetent – was die internen Diskussionen in den freigeklagten RKI-Protokollen belegen –, habe während der Pandemie aber nicht frei agieren können.

Kekulé: Impfpflicht spätestens mit Delta sinnlos

Auch Alexander Kekulé übte teils deutliche Kritik an der Corona-Politik. Die Maßnahmen in Deutschland hätten „einen großen Aufwand für zu wenig Schutz“ verursacht. Die Impfstrategie sei unrealistisch gewesen, da eine Herdenimmunität angesichts der Mutationen – insbesondere ab der Delta-Variante – nicht mehr erreichbar gewesen sei. Spätestens zu diesem Zeitpunkt habe es kein einziges Argument mehr für eine Impfpflicht gegeben​.

Zudem warf Kekulé der Fachwelt schwerwiegende Fehlbeurteilungen vor. Viele Anordnungen seien widersprüchlich gewesen und hätten Vertrauen in der Bevölkerung zerstört. Ein Schuldeingeständnis der Verantwortlichen wäre seiner Meinung nach ein erster Schritt, um gesellschaftliche Gräben zu schließen​.

Während Krüger Maskenpflichten im Nachhinein fast vollständig ablehnte, sprach Kekulé sich in bestimmten Situationen für den Maskeneinsatz aus, da dieser wissenschaftlich belegbaren Schutz biete – sowohl für den Träger als auch für andere. Die Abstandsregel von 1,5 Metern hingegen hielt er für unzureichend, da SARS-CoV-2 über die Luft übertragbar sei​.

Auch die Lockdowns bewertete Kekulé ambivalent. Zwar seien sie anfangs wirksam gewesen, später hätten sie jedoch erhebliche soziale und wirtschaftliche Kollateralschäden verursacht. Besonders kritisierte er, dass in der Frühphase der Pandemie ein Zeitfenster zur Eindämmung des Virus verpasst worden sei​.

Zur Debatte um Impfschäden sagte Kekulé, Post-Vac sei „extrem selten“, räumte aber ein, dass es hier noch viele offene Fragen gebe. Belastbare Daten – etwa aus Krankenkassen und dem Paul-Ehrlich-Institut – liegen zu dieser Frage allerdings bis heute nicht vor​.

Einig waren sich die beiden nacheinander angehörten Wissenschaftler in der Forderung nach mehr Transparenz, einer weisungsunabhängigen Wissenschaft und einer ehrlichen Aufarbeitung der politischen Fehlentscheidungen. 

Der Untersuchungsausschuss, der mit Stimmen von AfD und BSW auf den Weg gebracht wurde, hat Anfang März seine Arbeit aufgenommen. Mit Hendrik Streeck, Detlev Krüger und Alexander Kekulé haben sich nun schon drei prominente Virologen den Fragen der Abgeordneten gestellt – und, wie die Äußerungen von Krüger zeigen, durchaus brisante Antworten gegeben. Noch bis 2027 will das Gremium mit einer Reihe weiterer Sachverständiger die politischen Entscheidungen und deren Auswirkungen kritisch beleuchten.

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100 Kommentare

  • Einem Coronakritiker der ersten Stunde erzählen die Herren Professoren und Experten nichts Neues.
    Aber was nützen all die späten Erkenntnisse, wenn sie den Mainstreamkonsumenten nicht zugänglich gemacht werden?
    Solche Meldungen gehören in die 20,15Uhr-Sendung der Tagesschau. Ob wir sie dort sehen werden?

    142
  • ….und welche Konsequenzen folgen daraus? Keine! die Protagonisten machen unbehelligt weiter gerade so als wäre nichts gewesen. Das ist keine Aufarbeitung.

    84
  • Impfschäden sind „extrem selten“!? WIE kommen Sie zu so einer Aussage, wenn Sie gleichzeitig sagen, dass es bis heute keine belastbaren Daten dazu gibt, Herr Kekulé!? Unfassbar sowas!

    94
  • „… sagte Kekulé, Post-Vac sei „extrem selten“, räumte aber ein, dass es hier noch viele offene Fragen gebe. Belastbare Daten – etwa aus Krankenkassen und dem Paul-Ehrlich-Institut – liegen zu dieser Frage allerdings bis heute nicht vor​.“
    Wie kann ich jemand ernst nehmen, der – belastbare Daten liegen nicht vor – also aus dem Blauen behauptet, daß Post-Vac (also Impfschäden) extrem selten sei?
    Wie kann man – mit einem rhetorischen Trick – die Tausende von Impfopfern einfach leugnen?
    Wer einmal leugnet, dem glaubt man nicht.

    75
  • wow, jetzt schon lesen was wir erst seit 5 Jahr wissen.
    Hauptsache diese 5 Jahre werden nicht auf die Haftstrafen der Täter angerechnet.

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  • Zitat: „Die Impfstoffe lobte er [Krüger] zwar grundsätzlich, stellte gleichzeitig aber klar, dass sie nur einen begrenzten Eigenschutz und keinen Fremdschutz geboten hätten.“

    Viele meiner Kollegen hatte es trotz „Impfstoff“ ziemlich erwischt, Ungeimpfte dagegen oft überhaupt nicht. Mein Vertrauen in Impfstoffe, das ich früher durchaus hatte, ist vollkommen weg.
    In diesem Untersuchungsausschuss werden diese modRNA-Injektionen demnach nicht in Frage gestellt.

  • Das ist nicht mehr als an der Oberfläche kratzen .

    45
  • Wie sagte einst der große Louis de Funes … „Neiiin?! … Doch! … Ooooh!“🤪🤣

  • Ein Gutes hat das Ganze, denn dieser Impfwahn war der berühmte Schuss ins eigene Knie, denn die Skepsis Impfungen im Allgemeinen gegenüber hat stark zugenommen !

    43
  • Wenn man bedenkt, dass die schon alttestamentarische Frage von Leben oder Tod (5. Mose 30,19) nicht allein von Virologen beantwortet werden kann, lässt sich bereits daran erkennen, wie völlig verfehlt die Politik während der Pandemie hierzulande handelte. Mithin muss sogar von einem Versagen die Rede sein, das nicht erst in der jüngeren Geschichte seinesgleichen sucht. Insofern wird auch der Untersuchungsausschuss im sächsischen Landtag nicht daran vorbei kommen, endlich die dafür Verantwortlichen zu benennen. Es darf schließlich nicht sein, eine dadurch bereits im Ansatz falsche Strategie ohne jede Konsequenz einfach weiterhin hinzunehmen.

  • Während dieser Zeit wurde die sogenannte „Spreu vom Weizen“ getrennt, will sagen: Der Freundeskreis hat sich dezimiert und verändert. Das wahre Gesicht von Kirchen und sich sozial nennenden Einrichtungen wurde aufgezeigt und für mich stellte sich heraus, dass die Menschen mit den höchsten Bildungsabschlüssen am wenigsten vom wirklichen Leben verstehen.

    17
  • Warum lädt man nicht Herrn Dr. Wodarg ein, der den politischen Corona Irrsinn für eine spätere Aufarbeitung in chronologischer und sehr sachlicher Weise über minutiös aufgezeichnet und dokumentiert hat, auch in rechtlicher Hinsicht mit Hilfe von Juristen?

  • „Ich habe keine Angst vor dem ‚Virus‘, ich habe Angst vor meinen Mitmenschen.“

    Ich, im März 2020.

    Ich sollte Recht behalten.

    17
  • Leute wie Spahn sind heute wieder gesellschaftsfähig. Über 2 Mrd in den Sand gesetzt. Und der Spd Nachfolger war noch schlimmer.

  • In erster Linie hört sich alles gut an, aber es ist nichts, was man mit gesundem Menschenverstand nicht schon damals wusste. Zwar möchte man hier Kritik an der Politik und deren Maßnahmen üben, aber gleichzeitig wird dennoch versucht, die Politik in Schutz zu nehmen. Was die Leute wollen, ist, dass Köpfe rollen. Politiker müssen – nicht nur bei Corona, sondern bei jedem extremen Fehlverhalten – zur Verantwortung gezogen und ihres Amtes enthoben werden. Je nach Schwere des Vergehens müssen sogar Haftstrafen verhängt werden. Das erwartet das Volk.

  • Masken quälten nicht nur Kinder!

    15
  • Wie haben denn die Politiker von CDU, SPD und Grünen auf die Expertenaussagen reagiert?

    11
  • Diese Regierung weiß das es illegal und sogar kriminell war. Was sie mit uns in der Pandemiezeit veranstaltet haben.
    Und deshalb wird es auch keine Aufarbeitung geben seitens der Verantwortlichen.
    Sie fürchten verklagt und zur Entschädigung verurteilt zu werden. Und das wird jetzt mit allen Mitteln zu verhindern versucht.
    Amerika ist da schon ein paar Schritte weiter besonders was Fauci angeht.

  • Läuft auf ein leichtes Verwarngeld für die Verantwortlichen hinaus. Evtl. noch 3 Tage Stubenarrest und 20 Sozialstunden.

    Aufarbeitung 🤣🤣🤣 🤣🤣🤣 🤣🤣🤣 🤣🤣🤣 🤣🤣🤣 🤣🤣🤣 🤣🤣🤣 🤣🤣🤣 🤣🤣🤣 🤣🤣🤣 🤣🤣🤣 🤣🤣🤣 🤣🤣🤣 🤣🤣🤣 🤣🤣🤣 🤣🤣🤣 🤣🤣🤣 🤣🤣🤣 🤣🤣🤣 🤣🤣🤣

  • Um zusammenzufassen: Dinge, die wir schon wussten. Blablabla. Mehr Befugnisse, Geld, Anerkennung etc. für eine staatliche Stelle, die total vergrottet hat. Fordert der ehem. Institutsleiter, von dem ich in der kritischen Phase null gehört habe. How about no!

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  • Ich lebe noch, müsste aber nach Lauterbach längst tot sein. 🙂

  • Applaus! Applaus! Nur jetzt mutig zu sein, zeugt nicht von Größe. Die Herren hätten dies – um Menschenleben zu retten – bereits vor fünf Jahren tun müssen.

  • Die RKI Protokolle reichen vollkommen für
    Prozesse gegen verantwortliche , handelnde
    Personen !

    Solange das nicht passiert , wird es keine Ruhe geben !

  • Immer noch zu harmlos , es muss in dieser Angelegenheit endlich mal der Hammer raus geholt werden . Handschlellen müssen klicken und das nicht zu knapp. Für all diese Straftaten gibt es nur eine Strafe , Gefängnis nicht unter 5 Jahren . Alle Pensionsansprüche müssen restlos gestrichen werden . Steuergeldverschwendung mit Privatvermögen verrechnet werden .

  • Erst mal will ich ganz genau wissen wo das Virus her kam. Alles andere ist nebensächlich!

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