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Linnemann-Verzicht

„CDU macht jetzt exakt das, was Robert Habeck wollte“, sagt Markus Lanz

Bei Markus Lanz diskutieren Moderator und Gäste über Linnemanns Amtsverzicht. Lanz selbst stellt am Ende fest: Dass der CDU-General kein Minister werden will, liegt an der grünen Politik der Merz-Koalition.

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Gelegentlich legt Lanz mit Fragen oder Feststellungen den Finger in die Wunde - wie am Donnerstagabend. (Archivbild)

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ZDF-Talker Markus Lanz diskutierte am Donnerstagabend über die neue Koalition – ihren politischen Kurs und ihre prägenden Gesichter. Auch über einen, der überraschend kein prägendes Gesicht der neuen Regierung sein wird: Carsten Linnemann.

Ein Politiker verzichtet freiwillig auf einen Kabinettsposten und stellt, scheinbar zumindest, seine Überzeugungen vor die Karriere – ein höchst ungewöhnlicher Vorgang im politischen Berlin. „Man macht doch den Generalsekretär, um dann Minister zu werden“, betet Lanz die verbreitete Ämter-Logik in Berlin herunter. In der Tat gibt es für diesen Weg genug Beispiele – Ronald Pofalla, Hermann Gröhe, Karl-Theodor zu Guttenberg.

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Letzterer sitzt praktischerweise selbst in der Sendung, um den ungewöhnlichen Schritt Linnemanns zu bewerten. Von ihm ist dafür Lob zu vernehmen. Linnemann sei „einer der Begabteren“, jemand, der „zur Formation der Union gehört“. Er sagt aber auch: Linnemanns Schritt habe wohl vor allem mit Enttäuschung zu tun.

Taz-Journalistin Ulrike Herrmann schlägt skeptischere Töne an: Für sie ist ein anderer Beweggrund naheliegender. „Vielleicht will er sein eigenes neoliberales Profil nicht ruinieren“, mutmaßt Herrmann. Soll heißen: Er will sich für einen Neustart nach der verunglückten Koalition als unbefleckten Ersatz in Stellung bringen. „Wenn man sich so positioniert, heißt das eigentlich: Ich bringe mich in Stellung, wenn die Koalition scheitert.“

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Abgesehen von relativ warmen Worten für Linnemann hat zu Guttenberg an diesem Abend aber wenig für seine Union übrig. CSU-Chef Söder attackiert er in der Sendung klar und deutlich. Sein Kritikpunkt? Das Grünen-Bashing. Damit habe sich die Union in eine taktisch unkluge Lage manövriert. Oder wie zu Guttenberg sagt: „Man hat sich auf Teufel komm raus mit einer Koalitionsmöglichkeit festgelegt, das war Ausdruck besonderer Doofheit“.

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Und dabei hätte man sich noch um einen theoretischen Koalitionspartner gebracht, meint zu Guttenberg: Dass man „gegen die Grünen gewettert“ habe – „in einer Zeit, wo man dann am Ende mit einem Koalitionspartner übrig bleibt.“ Das sei „jetzt nicht Ausdruck allergrößter Weisheit“, formuliert er. Auch über ihn hinaus ist sich die Runde einig: „Hetze“ und „Hass“ gegen die Grünen seien ein großes Problem.

Harte Worte des CSU-Mannes gegen seine eigene Partei, denn Söder und Konsorten waren es, die den Lautsprecher gegen die Grünen im Wahlkampf noch voll aufdrehten. Nur, um dann mit ihnen zusammen im Parlament grüne Finanzpolitik nach Habeck-Art umzusetzen.

Das seziert Markus Lanz ganz klar: „Zumal man jetzt – also man hat einen echten Politikwechsel reklamiert und macht jetzt exakt das, was Robert Habeck wollte.“ Habeck habe lediglich 300 Milliarden gewollt – „jetzt sind wir bei einer Billion und machen Heizungsgesetz – schaffen wir ab? Wir nennen es einfach anders.“ Die Bilanz des Talk-Hosts: „Es läuft im Grunde genau so weiter.“

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34 Kommentare

  • Mittlerweile ist doch egal, was man wählt, man bekommt grünrote Politik.
    Wählerstimmen für eine andere Richtung werden faktisch ungültig gemacht.

    58
  • Nein, es läuft nicht so weiter, es wird schlimmer!

    49
  • Vor ein paar Tagen:
    Medienwissenschaftler Prof. Dr. Norbert Bolz kritisiert den aktuellen Kurs der CDU unter Friedrich Merz als eine Fortsetzung grüner Politik – allerdings ohne offene Verbote.
    Stattdessen setze Merz laut Bolz auf eine Strategie der gezielten Verteuerung, um Bürger zur Abkehr von Verbrennern und Ölheizungen zu drängen.
    Diese stille Zermürbung diene dem Umbau nach den Zielen von EU, Weltwirtschaftsforum und Konzernen wie BlackRock.
    Selbst Angela Merkel habe dem Koalitionskurs zugestimmt – ein Indiz für die aus Bolz’ Sicht ideologisch grün geprägte Ausrichtung.
    Parteisoldaten der CDU stünden nun vor der Herausforderung, diesen Wandel konservativ zu verkaufen.
    https://www.youtube.com/watch?v=QVaeSDv9qJo 4 Min. (welt)

  • CDU macht jetzt exakt das, was Habeck wollte – Deshalb kann Habeck auch abtreten. Das gleich gilt auch für AM, die bekanntlich vor dem formalen Rückzug aus der aktiven Politik ihre Leute in Schlüsselpositionen gebracht hat.

  • „CDU macht jetzt exakt das, was Robert Habeck wollte“! Na so eine Überraschung aber auch!

  • Schon wieder die ultragrüne Herrmann….. Gehört die schon zum Establishment?

    21
  • Leider noch viel schlimmer als bei der kaputten Ampel ohne Licht und Hoffnung!
    Mit Bürgerkonto wie bei Kommunisten und digitaler ID, Überwachung, Zensur, Preisexplosion, Inflation und Masseneinwanderung ohne Sinn und Verstand macht man aus einem einst wohlhabenden Land Somalia ohne Sonne und Palmen!

  • Merz ist noch schlimmer wie Habeck und er wird nicht exakt so weitermachen, er wird die Situation weiter verschärfen. Die Eskalation wird in alle Richtungen weitergehen.

    17
  • Schon witzig, seit dem letzten furiosen Auftritt von Alice Weidel bei Lanz, ist kein AfD-Kandidat mehr in den Talkshows des ÖRRs eingeladen worden. Lanz bleib da damals so die Spucke weg, dass er erstmal eine 6-monatige Kur braucht, um das zu verarbeiten.

  • Angesichts dessen, dass es nach der Bundestagswahl einfach so weitergeht wie zuvor, veranlasste zumindest die Nicht-Wähler den Umtrieben nicht auch noch die Stimme zu geben. Fraglich bleibt, warum es dennoch zu einer überaus hohen Wahlbeteiligung kam, wenn offenkundig das Ergebnis ohnehin nicht zählt? Den Gang ins Wahllokal hätten sich insofern noch sehr viel mehr Bürger sparen können.

    12
  • Die AFD hat 21 Prozent Stimmen bei der BTW bekommen. Doch in diesen Talkshows sitzen Ex-Minister der Altparteien, die zu Wort kommen. Guttenberg hat zusammen mit Merkel die Bundeswehr abgewirtschaftet und die Wehrpflicht abgeschafft. So ein Mann gehört in keine Talkshow mehr, Der ÖRR gehört ersatzlos abgeschafft.

  • Lanz, das linksgrüne Sprachrohr.

  • Ich bin der Überzeugung, C. Linnemann will sich nicht selbst ruinieren und bleibt im Hintergrund, bis diese Koalition entweder krachend scheitert oder – noch besser und erstrebenswerter – gar nicht erst zustande kommt.
    Dann wird es heißen:
    „Linnemann, geh Du voran!“, allerdings dann als Juniorpartner einer AfD-Regierung unter der Führung von Dr. Alice Weidel.

  • Die Farbe bzw. der Name der Parteien des Altparteienkartells interessiert doch keinen mehr.
    Denn die Politik ist von allen gleich gegen AfD und gegen das einheimische Volk.
    Es gibt wie im Amtseid vorgeschriebene KEINE Mehrung des Nutzens
    Art56GG
    „Ich schwöre, daß ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.“

    Man schadet durch vorherige Besteuerung/Minderung des Vermögens und Einkommens.
    Für diese Erkenntnisse braucht es keine Lanzsendung und vor allem kein Statement einer Hardcore-Degrowth-Prophetin.

  • mir ist komplett egal, was herr lanz sagt, er ist ein teil des problems.

  • Schräge Argumentation. Demnach ist die AfD Schuld daran, dass der CDU nur die SPD blieb?

    3
  • Seit Merkel ist die CDU ist ein Teil der Grünen.

  • „Das sei „jetzt nicht Ausdruck allergrößter Weisheit“, formuliert er. [zu Guttenberg]“

    Noch weniger Ausdruck allergrößter Weisheit, sondern eher allergrößer Dummheit ist es, sich mit der Brandmauer an die Links-Grün-Roten zu binden und den besser geeigneten Partner Afd derart zu diffamieren.

    „ist sich die Runde einig: „Hetze“ und „Hass“ gegen die Grünen seien ein großes Problem.“

    Ein noch größeres Problem ist die Hetze & Hass gegen die AfD – allen voran der Fritze Merzkel.

  • Sachsen stellt sich als erstes Bundesland entschieden gegen den zentral verordneten grünen Ausbauwahnsinn für Windenergie und fordert konsequent die Abschaffung des unrealistischen Zwei-Prozent-Flächenziels – ein klares Signal gegen ideologisch getriebene Energiepolitik.
    Während die Bundesregierung auch unter Merz den Windkraftwahn weiter vorantreiben will, wehren sich immer mehr Bundesländer gegen die Umsetzung. Besonders deutlich wird das in Sachsen, wo man sich nun offen gegen das grüne Zwei-Prozent-Flächenziel für Windkraft stellt.
    Der Widerstand kommt nicht von ungefähr:
    Der Ausbau der Windkraft frisst riesige Summen an Steuergeldern, während die tatsächliche Stromproduktion wetterabhängig und unzuverlässig bleibt.
    Gleichzeitig führt der Zwang zum Windkraftausbau zu massiven Eingriffen in Natur, Landschaft und Klima. Wälder sollen gerodet, geschützte Lebensräume zerschnitten und riesige Fundamente in den Boden betoniert werden – alles im Namen der Energiewende,..

  • Mir gefriert das Blut in den Adern , wenn ich diese linksgrünen Lügen lese. Hass und Hetze gegen die Grünen, was für eine Tæterumkehr. ER MEINT wohl Hass und Hetze gegen die AfD bis hin zu Gewalttaten. Das ist die Realität in diesem Land. Sorry.

  • Richtig, Herr Lanz, denn Robert ist derjenige, der alles in der Hand hat. Sie wissen ja, „es muss nur demokratisch aussehen…“.

  • Wann wird die Sendezentrale der Öffentlich Rechtlosen endlich abgeschaltet?
    Keiner schaut doch mehr diesen linksgruenen Restmüll…

  • Nach Patrick Baab heißt die Steigerung von Mediokratie Kakokratie. Herrschaft der Dümmsten, Faulsten und Unfähigsten. Dachte man bisher, die Ampel stünde für diese Herrschaft, bekommt man das ungute Gefühl: Rampel – Da geht noch mehr …

  • Die AFD hat mir vor der Wahl erzählt, dass Schwarz fast so toll wie Blau ist.

  • Sich in Stellung bringen für etwas, was man gleich haben könnte ist denklogischer Unsinn. Ich gehe nicht davon aus, dass die CDU in den nächsten 8-12 Jahren für Regierungsbildungen entbehrlich sein wird.
    Die Zeit der sozialen Kälte hat begonnen und sogar die SPD macht mit, um sich nach getaner Arbeit wieder als Lösung in Stellung zu bringen. Wer aufgepasst hat erinnert sich noch an deren Gang nach Canossa wegen Schröders Agenda 2010. Hartzer sollten wieder zu Menschen werden, Bürgern gar. Asche über unser Haupt riefen sie, um dann kurze Zeit später Merz bei der Sozialabbau-Agenda 2030 zu helfen.
    Gnade uns allen Gott, wenn die CDU irgendwann mal den blauen Bruder im Schlepptau hat. Dann wird es hier mit der Sozialen Marktwirtschaft entgültig vorbei sein und auch die AFD wird ihr Geschwätz von gestern nicht mehr interessieren. Wer Macht will kann sich Charakter nicht leisten.

    -26

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