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777 Millionen Euro

Braucht wirklich jeder Beamte einen eigenen Schreibtisch? Bundesrechnungshof kritisiert teuren Ausbau des Kanzleramts

Der Rechnungshof kritisiert den Ausbau des Kanzleramts, der 590 neue Arbeitsplätze ermöglichen soll. Die vom Kanzleramt genannten Argumente gegen Home-Office würden nicht überzeugen.

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Die prognostizierten Kosten für den Zusatzbau des Kanzleramtes sollen bei 777 Millionen Euro liegen.

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Der Bundesrechnungshof kritisierte in einem Schreiben an den Haushaltsausschuss des Bundestages den bereits begonnenen Ausbau des Kanzleramts, wie Bild berichtete. Gerügt wurde, dass das Kanzleramt sich nicht an die Empfehlungen für Arbeiten im Home-Office halte. Denn der begonnene Zusatzbau für das Kanzleramt wird deutlich teurer als ursprünglich geplant. Der Rechnungshof hatte bereits 2023 angemahnt, dass Büroflächen eingespart werden müssen. Damals entgegnete das Kanzleramt, wegen der Arbeitsabläufe sei eine Präsenz der Mitarbeiter im Büro notwendig.

Im Brief an den Haushaltsausschuss, der laut Spiegel auf den 25. Juli datiert ist, heißt es: „Das Bundeskanzleramt ist von der Verpflichtung, seine Büroflächen zu optimieren, nicht ausgenommen. Das Clean-Desk-Gebot lässt sich insbesondere bei verstärkter Nutzung von E-Akten ohne Einschränkungen umsetzen.“ Weiter heißt es: „Die Argumente gegen die Einführung von Desksharing überzeugen nicht.“ Mit Desksharing ist gemeint, dass mehrere Mitarbeiter sich einen Arbeitsplatz im Büro teilen und nicht alle vor Ort anwesend sind, sondern einige von zu Hause aus arbeiten.

Statt das Arbeiten von zu Hause zu ermöglichen, wurde der Ausbau im Dezember 2023 begonnen, dessen Kosten mittlerweile auf 777 Millionen Euro prognostiziert werden. Laut Bundesrechnungshof wären das 140 Millionen Euro mehr, als im Haushalt dafür vorgesehen waren. Der Ausbau wurde auch mit der gestiegenen Mitarbeiterzahl und neuen Aufgaben des Kanzleramts begründet.

Das bisherige Gebäude bietet Platz für 460 Mitarbeiter. Unter Merkel erhöhte sich die Zahl der Mitarbeiter von 460 auf 775. Unter der Regierung von Olaf Scholz waren es im Januar 2025 sogar 852 Mitarbeiter, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete. Der neue Zubau soll Platz für 395 Büroräume für 590 Arbeitsplätze bieten. Damit könnten insgesamt 1.050 Personen im Kanzleramt arbeiten. Der Bundesrechnungshof kritisiert diesen „Überhang von 266 Büroarbeitsplätzen“.

Die überzähligen Plätze im Kanzleramt sollten an Mitarbeiter anderer Ministerien vergeben werden. Ob dies so kommen wird oder ob das Kanzleramt die neuen Kapazitäten für noch mehr Mitarbeiter nutzen wird, bleibt abzuwarten. Laut Spiegel weigert sich das Kanzleramt jedoch, die Räume anderen Ministerien zur Verfügung zu stellen. „Das Bundeskanzleramt ist ein Sicherheitsbereich und kann daher keine Arbeitsplätze für andere Behörden zur Verfügung stellen“. Außerdem seien freie Büroräume für Krisenstäbe notwendig.

mra

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32 Kommentare

  • Wofür braucht das Kanzleramt derart viele hochdotierte Mitarbeiter, wahrscheinlich alle noch mit entsprechenden Pensionsansprüchen ?
    Dieser Feudalismus muss ein Ende haben – ist ja schlimmer wie beim Sonnenkönig!

    • Das haben die beim Sonnenkönig abgekupfert ! Da fehlen nur noch die Mätressen.

      • Merkel, Baerbock, Faeser…

        3
    • Der Unterschied ist, der Sonnenkönig hat am Ende dafür bezahlt.

      • Das hoffe ich auch für alle Systemlinge!

        3
  • Ein Kanzler braucht 1.000 Mitarbeiter im Büro? Da können mindestens 2 Ministerien aufgelöst werden.

  • „Braucht wirklich jeder Beamte einen eigenen Schreibtisch?“
    Ja, doch, ich denke schon. Allerdings rede ich von einem gewöhnlichen, normalen, kostengünstigen Schreibtisch, nicht von irgendwelchem Luxuskram. Und auch nicht jeder braucht ein eigenes Büro für sich allein etc. etc.
    Aber einfacher Schreibtisch und normaler Bürostuhl im Großraumbüro sollte schon für jeden da sein. Finde ich. Gibt’s günstig z.B. bei IKEA.
    Wenn natürlich jeder seinen Ledersessel und Luxustisch „braucht“, dann wird’s teuer. Da sollte man eher dran arbeiten als an der Anzahl.

  • Nach meiner wissenschaftlichen Berechnung hat ein durchschnittlicher Schreibtisch vier Seiten, an denen man jeweils einen Beamten platzieren könnte. Das würde enorm Platz sparen und sicherlich auch den berühmten Büroschlaf verhindern sowie arbeitsmotivierend wirken, für die Stempelschwinger.

    • Der Neid trieft nur so aus Ihrem Kommentar. Kann keiner was dafür, daß Sie nicht die Qualifikation haben, in einer Behörde zu arbeiten.
      Ein Familienmitglied arbeite in einem Ministerium und natürlich wurde das Büro komplett neu eingerichtet, trotz Homeoffice-Zeiten über die Woche.
      Und das ist auch völlig i.O.

      • Das ändert nichts an der Tatsache , dass wir viel zu viele überflüssige Beamtenstellen haben. Und ein Beamter ist nicht wertschöpfend , sondern er behindert die wertschöpfende Bevölkerung bei Ihrer Arbeit!
        Und Qualifikation ? was passiert bei einem Beamten der Fehler macht – nichts ! An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Das stärkt bei mir den Verdacht , dass es mit der Qualifikation nicht weit her ist.

        3
      • #Bertie – hätten Sie in der Schule aufgepaßt, wären Sie vllt. auch Beamter.
        So bleibt Ihnen nichts, außer Frust und Neid.
        „Der Neid ist die aufrichtigste Form der Anerkennung.“ [Wilhelm Busch]

        -4
  • Es stellt sich eher die Frage, warum das Bundeskanzleramt über 1000 Beschäftigte braucht. Es gibt doch inzwischen genug steuergeldfinanzierte (N)GOs und den ÖRR, in denen man nutzlose „Aktivisten“ unterbringen kann.

    • Die reGIERenden könnten heute – bis auf die Visagisten von Baerbock & Co. – alle mit KI arbeiten, das würde 90 % der Kissenfurzer (frei nach Bohlen) einsparen helfen.

  • Und das obwohl der Kanzer ja eigentlich nie da ist.

  • Braucht Deutschland Beamte? Eine GmbH kann doch unmöglich Beamte beschäftigen, oder?

  • 777 Millionen Euro!
    Wer baut? Der Staat?
    Das reicht im Leben nicht! Wenn es überhaupt fertig wird.
    Siehe Stuttgart 21…

  • „Der Bundesrechnungshof kritisierte…“
    Und? Was nutzt es? Es ändert nichts.

  • Der Größenwahn vor der Staatspleite. Berufspolitiker haben eine seltsame Beziehung zum hart erarbeiteten Steuergeld.

  • Brauchen wir wirklich soviel Beamte? Und Ämtern? Was, zB macht ein Umweltministerium anderes als ein Amt für Umweltfragen (oder so ähnlich). Und was soll eine Denunziationsbehörde in einem freiheitlich demokratischen Land?

  • Je desolater der Staat, um so aufgeblähter der Apparat.

    Wann ist denn ein Staat desolat? Wenn sich zu viele Egoisten an seine Zitzen hängen und ihn aussaugen, so dass er seinen ursprünglichen Aufgaben, für die er die Steuern der Bürger einnimmt, nicht mehr nachkommen kann.

    Früher nannte man das Vetternwirtschaft.
    Und die Geschichte lehrt, dass es nicht mehr lange gut geht mit einem Staat, wenn er dieses Stadium erreicht hat.

    Die Endzeitstimmung in diesem Land ist nach meinem Empfinden inzwischen deutlich zu spüren.

  • Welch eine Dekadenz. In allen Ecken in Deutschland bröckelt es. Schon der gesunde Menschenverstand müsste einem auf einem Bau von 770 Millionen Euro (bei denen es am Ende sicherlich nicht bleibt) verzichten lassen. Aber bei dieser Generation von Politikern wundert mich gar nichts mehr.

    • Hauptsache, das Kanzleramt wird toll und modern… Egal, ob die Schultoiletten versifft sind, die Bahn marode, das Gesundheitswesen am Ar…, die Steuern und Sozialbeiträge steigen, usw. Wasser predigen und Wein saufen. Deutschland hat fertig. Rette sich wer kann.
      Die Regierung könnte zig Millionen und Milliarden sparen:
      – Kanzleramtsausbau stoppen
      – Kein „Entwicklungsgeld“ nach China, Indien…
      – Keine Radwege in Peru
      – Kein Geld für Wrestling-Arenen in Afrika
      – NGO-Zahlungen stoppen

      Will die Regierung aber nicht. Dafür Schulden über Schulden.

  • Manchmal hab ich so das Gefühl, daß auf jeden produktiv oder dienstleistenden arbeitenden Arbeitnehmer mindestens 2-3 Sesselpupser kommen die das verwalten, verbuchhalten, reglementieren, entscheiden, kritisieren, verschlimmbessern…usw und dafür von Steuergeldern und Fördermitteln bezahlt werden

  • So funktioniert die deutsche Aufsicht: es wird nur geprüft, ob das Geld zum richtigen Fenster hinausgeworfen wird.
    Es braucht die ganzen Ministerialbeamten sicher nicht, denn es ging ja ohne sie besser. Aber wenn man sich schon einen Beamten leistet, dann sollte man dem auch optimale Arbeitsbedingungen geben.

  • Heere Ziele, aber nichts dahinter. Das Bundeskanzleramt klotzt mit Erklärungen zu den eigenen Bestrebungen in Bezug auf Umwelt. Einige Worthülsen, welche aber trotzdem verlangen, dass mit den Ressourcen sparsam umgegangen wird. Das tun sie aber gerade in Bezug auf die Büroräume dann doch nicht. Der Geist ist willig, das Fleisch aber schwach, so könnte man vielleicht diesen fragwürdigen Umgang mit dem Thema erklären. Oder geht es um Prestige? Wer will denn schon seinen Schreibtisch mit Kollegen teilen. Vielleicht muss auch der eine oder andere das was man in Berliner Abwässern findet, sicher vor dem Zugriff von Kollegen verstecken. Diese seltsamen Reaktionen aus dem Kanzleramt, lassen vielen Spekulationen Raum. Auch scheinen die eigenen Wertmaßstäbe keine Gültigkeit zu finden.
    https://www.bundesregierung.de/breg-de/bundesregierung/bundeskanzleramt

  • WOHER kommt das ganze Geld? UNS wird immer erzählt es ist kein Geld da. WIR sollen sparen, länger arbeiten und mehr Steuern zahlen und dann erfährt man, WOFÜR WIR DAS ALLES SOLLEN!
    Schluss mit diesem ausuferndem Beamtentum, den NGO`s, den illegalen Migranten, der Entwicklungshilfe, anderen übergeschnappten und grössenwahnsinnigen Ideen z.B.neues Kanzleramt, neue Übergangsbehausung für Steinmeier usw. und es ist genügend Geld da für SINNVOLLE Objekte. Zudem wird es höchste Zeit, dass Politiker eine gewisse Eignung für ihren Job vorweisen können und keine Studienabbrecher sind, die noch nie etwas geleitet haben und für ihr Handeln auch verantwortlich sind! Der Wasserkopf EU soll sehen, woher er sein Geld in Zukunft bekommt!
    DANN geht es mit diesem Land auch wieder aufwärts !!!!!!!!

    • Ja klar sollen SIE sparen, damit der Staat dann höhere Erbschaftssteuer kassieren kann, z.B….von ihren Erben in spe.

  • Na klar braucht jeder gut dotierte apperatschik Beamte seinen eigen
    Wohlfühlraum wie soll er sonst seine Arbeitszeit verbringen.
    Ein eigener Schreibtisch ist Status und gleichzeitig Arbeitsnachweis.

  • Irgendwo müssen doch die Angehörigen, Familien und Kinder der Politiker unterkommen. In der freien Wirtschaft arbeiten und Steuern zahlen kann der Pöbel, deshalb muss immer weiter ausgebaut werden, weil sonst auf Dauer der Platz nicht ausreicht.

  • Man sollte den Bau stoppen und 80% aller Beamten dafür einsetzen, Asylantenheime zu putzen und in Schulen die Pausenaufsicht zu übernehmen, ebenso im Sommer als Schwimmbad-Security zu fungieren damit sie sehen was sie angerichtet haben.

  • 50% dieser Beamten können weg. Samt ihrer Schreibtische…

  • Deutschlands einst effiziente Demokratie wurde in der Ära Merkel durch eine falsche „Digitalisierung“ systemisch beschädigt. Ursachen sind im Rückspiegel analysierbar! Sozialistisches Alzuständigkeitsdenken, verbunden mit Herrschafts- & Kontrollwahn & Daten-Religion haben dafür gesorgt, unsere Grundgesetz-Demokratie zu hybridisieren! Top-Down-Politik ist entstanden, Bürger als Souverän wurden strukturell entmachtet. Ihre Rechte & Entfaltungsrechte wurden hinter tausenden Logins- und AGB´s von Digitalkonzernen gefangen genommen, beschnitten. Aus Volksparteien wurden Elitenparteien, die inzwischen einen Parteienstaat konzipieren und sich dabei zu staatsfinanzierten Parteikonzernen aufblasen. Dumm nur: es sind nur noch rund 1% der Bevölkerung mit dt. Pass in Parteien organisiert. So wächst der Druck, die Zentrale zum Politbüro auszubauen. Tausende Beamte in Bundesbehörden können nicht mehr per Telemetrie sondern nur Tür an Tür geführt werden. Pervertierte Demokratie ist das!

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