Herr Grau sagt es zurecht: Diese Leute waren ja nie tolerant. Ich war ein Junge, der sich gerade für Politik zu interessieren begann, als 1972 die Bundestagswahl unter dem Eindruck der Ostpolitik der sozialliberalen Koalition stand. In unserem 4000-Seelen-Kaff kaum ein Wahlplakat der CDU, in dem nicht dem Kanzlerkandidaten Barzel der CDU/CSU ein Hitlerbärtchen gemalt worden wäre, sofern das Plakat überhaupt hängenblieb und nicht einfach abgerissen wurde. Später als Student durfte ich eine Wahlveranstaltung mit Helmut Kohl zur Landtagswahl 1984 in Baden-Württemberg erleben, in dem der linke Mob versuchte, durch unglaublich lauten Trillerpfeifenlärm den Bundeskanzler am Reden zu hindern. Nur dank der hervorragenden Lautsprecher war überhaupt etwas von ihm zu verstehen. Oder 1989 in Berlin nach dem Fall der Mauer, als der Kanzler gerade aus Polen kam und sein Auftritt vor dem Schöneberger Rathaus im Lärm der linken Störer zur Farce geriet. Eine Blamage für ihn und für Deutschland.