Niedersachsen
Bildungskonferenz: Lehrer sollen Schülern „Haltung und Werte“ statt bloßer Fakten beibringen
Das Ergebnis einer niedersächsischen Bildungskonferenz ist, dass es vonseiten der Lehrer mehr Haltung und Wertevermittlung im Unterricht brauche. In Zeiten von globalen Kriegen müsse dies an Bedeutung, auch gegenüber der Vermittlung von Wissen, gewinnen.
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Lehrer sollten ihren Schülern mehr Werte und Haltung beibringen. Das ist das Fazit einer Lehrerkonferenz in Niedersachsen. Bei der Konferenz der Bildungsregion in der Südniedersachsen-Stiftung am Dienstag trafen sich rund 180 Teilnehmer aus Schulen, Hochschulen, Politik, Verwaltung und Schulsozialarbeit und formulierten dieses Gebot für die zukünftige Bildungspolitik Deutschlands.
„Veränderungen kommen nur von unten“, bilanzierte der Pädagogik-Professor Dr. Olaf-Axel Burow aus Kassel bei der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen, und sieht daher die Aufgabe bei den Lehrern, unter ihren Schülern politische Ideen zu streuen. Die Politik habe aus seiner Sicht zu wenig Einfluss auf notwendige Veränderungen in der Gesellschaft; Minister seien meist von zu vielen Bedenkenträgern umstellt, meint der 73-jährige emeritierte Professor.
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Gerade in der durch viele Krisen geprägten Zeit, sei es eine wichtige Aufgabe der Lehrkräfte, bei den Schülern „Talente und Neigungen zu erkennen und sie nicht auf ein Curriculum zu trimmen“, sagte Burow. Das Vermitteln von Bildungsinhalten und Wissen müsse daher aus dem Fokus der Lehrer rücken, findet Burow: Lehrplan und Faktenwissen seien heute einfach abrufbar – auch mithilfe Künstlicher Intelligenz, so Burow im Interview.
Eine wichtigere Aufgabe von Lehrern sei „das Persönliche, also Haltung, Werte und Handlungsfähigkeiten zu vermitteln“. Das Vermitteln von Haltung und Werten soll also im Vordergrund stehen, während das Wissen dafür in den Hintergrund rücken soll. Burow plädierte dafür, dass Schüler „selbst gewählte Herausforderungen in eigenem Tempo“ bewältigen und damit die Möglichkeit zum „Rückspulknopf“ erhalten sollten.
Eine weitere Teilnehmerin, die Bildungsautorin Jamila Tressel, vertritt eine ähnliche Ansicht: In einer immer komplexer werdenden Welt müsse angesichts der vielen globalen Krisen die Resilienz bei den Jugendlichen gestärkt werden, so die Ansicht von Tressel. „Die Bildung hat eine Schlüsselrolle in der gesellschaftlichen Transformation“, so die Lehrerin gegenüber der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen weiter. Lehrer müssten mehr zu Coaches für die Schüler werden und mit dem „Herzen bilden“.
Da freuen sich die zukünftigen Arbeitgeber ganz sicher. Habe heute schon so ein Exemplar als Azubi: ganz viel Haltung und dafür ganz wenig Mathematik, Deutsch und Benehmen…
Wer nichts weiss muss glauben.
Sagte doch schon Frau Berbock. Wissen ist nicht wichtig sondern Haltung (hier im diplomatischen Dienst).
Was ist nur aus dem Deutschland dem Dichter und Denker geworden. Deutschland das Land der Haltungsspezialisten.
Selbst in der späten DDR erkannte man, dass sich Wissen und Leistung eben nicht durch ganz viel Haltung ersetzen lässt. Ich bin 1989 aus dem real existierenden Sozialismus geflüchtet. Ich hätte nach der Wende gedacht, dieses Thema sei endlich erledigt. Wie konnte ich mich nur so sehr irren?
Das ist der brave Untertan: Er glaubt dem Fürsten bis ins Herz, im Hirn reicht es aber nicht, auch nur eine Mehrwertsteuer zu berechnen.
Die richtige Haltung besteht dann darin, das Richtige zu wählen.
Sind wir jetzt also soweit — nach der mutmaßlich jetzt schon stattfindenen Indoktrination von Schülern, setzen wir das Konzept von Bertrand Russell also um
https://www.solidaritaet.com/neuesol/2007/51/russell.htm
Wer also soll vorgeben welche Werte? Was sind eigentlich Werte und welche sind „richtig“ und welche „falsch“? Wie werden die vermittelnden „Werte“ dann letztendlich verwendet?
Fragen über Fragen
Aber man vermittelt mal wieder etwas, man ist zwar nicht dafür zuständig, aber man will