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Automobilkrise

Autositzhersteller Recaro muss schließen – über 200 Mitarbeiter werden arbeitslos

Der Autositzhersteller Recaro aus Baden-Württemberg musste schon vor einer Weile Insolvenz anmelden. Jetzt wird klar: Das deutsche Unternehmen ist nicht mehr zu retten - alle Produktionsarbeiter verlieren ihren Job.

Nach 118 Jahren beendet Autositzhersteller Recaro in Deutschland seine Produktion. Über 200 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Foto: Recaro.

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Wie das Manager Magazin berichtet, gibt es keine Hoffnungen mehr, dass der Autositzhersteller Recaro seine finanzielle Krise überlebt. Alle der über 200 Arbeiter aus der Produktion werden ihre Arbeit verlieren. Nur 40 Arbeiter in einem Verkaufs- und Technikcenter sollen noch weiterarbeiten. Bis Jahresende wird es 175 Kündigungen geben, wie der Betriebsratsvorsitzende bei Recaro Automotive GmbH, Frank Bokowits, laut Der Teckbote sagte. 

„Das war’s jetzt mit Recaro in Kirchheim. Ich rechne nicht damit, dass nächstes Jahr hier noch Sitze produziert werden. Das ist ganz schlimm“, sagte Frank Bokowits. Das Unternehmen befindet sich laut den Stuttgarter Nachrichten mittlerweile in einem normalen Insolvenzverfahren wegen Zahlungsunfähigkeit. Zuvor war es in einem Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung. Grund für das Verfahren ist der Wegfall eines Großauftrags. In Serienmodelle etablierter Autobauer würden keine Recaro-Sitze mehr eingebaut werden. 

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Seit dem 01. Oktober sind 135 Mitarbeiter widerruflich freigestellt. Sollte ihre Arbeitskraft wieder benötigt werden, könnten sie erneut zur Arbeit kommen. Allerdings sind zurzeit nur noch 90 Mitarbeiter beschäftigt, weil das Geld nicht für mehr Mitarbeiter reicht, wie der Betriebsratsvorsitzende Bokowits laut Der Teckbote sagte.

Diese 90 Mitarbeiter sollen die noch bestehenden Aufträge abarbeiten. Zwar gibt es Gespräche mit einem Investor, jedoch habe dieser kein Interesse daran, die Produktion von Autositzen aufrechtzuerhalten. Das teilte ein Sprecher des Insolvenzverwalters laut Manager Magazin mit. Der Sprecher sagte ebenfalls, dass alle Mitarbeiter ihren Job verlieren werden. 

Zuletzt machte die Recaro Automotive GmbH knapp 50 Millionen Euro Umsatz. Die Firma stellt Autositze vor allem für Sportwagen her und wurde 1906 gegründet. 2011 wurde die Recaro Automotive GmbH von der Recaro Holding abgespalten. Heute gehört die Firma zur US-amerikanischen Investmentgesellschaft Raven. Wie das Recaro Automotive World Headquarter aus den USA in einer Presseerklärung mitteilte, sei von der Insolvenz nur die deutsche Sparte Recaro Automotive GmbH betroffen. Andere Sparten wie Recaro Automotive Japan oder Recaro Automotive North America sind nicht betroffen.

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