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Visa-Skandal

Auswärtiges Amt muss zugeben: Kritische Beamtin sollte im Rahmen von „Reorganisation“ kaltgestellt werden

Der Visa-Skandal um Außenministerin Baerbock weitet sich aus: Erstmals bestätigt das Auswärtige Amt, dass einer kritischen Mitarbeiterin im Rahmen einer Umstrukturierung ihrer Zuständigkeit für die Aufnahme besonders gefährdeter Afghanen entzogen werden sollte.

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Der Visa-Skandal um Außenministerin Annalena Baerbock zieht immer weitere Kreise. 2021 kündigte die Grünen-Politikerin euphorisch an, mit dem Bundesaufnahmeprogramm (BAP) 1000 Afghanen pro Monat nach Deutschland einwandern zu lassen. „Wir werden bürokratische Hürden abbauen, um die Aufnahme und die Einreise nach Deutschland zu erleichtern“, sagte die Bundesaußenministerin Ende 2021. Die laxen und zum Teil illegalen Visa-Vergaben in der Folge sind inzwischen sogar ein Fall für die Justiz geworden. Die Staatsanwaltschaften in Berlin und Cottbus haben Ermittlungen gegen Baerbock eingeleitet. Führende Mitarbeiter müssen sich wohl schon bald vor Gericht verantworten.

Nun geraten auch Außenministerin Baerbock persönlich sowie ihre Staatssekretärin Susanne Baumann immer mehr in den Fokus des Skandals. Nach Angaben des Business Insiders stand die Leiterin des Rechts- und Konsularreferats in der deutschen Botschaft in Islamabad offenbar kurz vor dem Aus. Grund hierfür soll ihre kritische Haltung gegenüber den laxen Einwanderungsvorgaben aus der Berliner Zentrale gewesen sein. Demnach bestand sie darauf, Visa-Anträge nach wie vor gründlich zu prüfen. Zudem soll sie Sicherheits- und Rechtsbedenken geäußert haben.

Baerbock und ihre Staatssekretärin Baumann sollen daraufhin versucht haben, die Botschafterin aus Islamabad kaltzustellen. Wie mehrere Quellen aus Regierungskreisen gegenüber „Business Insider“ übereinstimmend berichtet haben, sollte die Leiterin des Rechts- und Konsularreferats in der Botschaft in Islamabad von allen Aufgaben entbunden werden, die mit der Einreise von Afghanen in Zusammenhang stehen. Bisher nahm das Auswärtige Amt zu diesen Vorwürfen jedoch nicht konkret Stellung. Gegenüber der Welt ließ man etwa verlauten, man äußere sich „grundsätzlich nicht zu internen Personalangelegenheiten“.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Detlef Seif hat jedoch die Angelegenheit nun aufgegriffen und eine schriftliche Anfrage an das Auswärtige Amt gerichtet. In der Antwort, die Business Insider vorliegt, muss Baerbocks Staatssekretärin Baumann nun erstmals die geplante Personalveränderung bestätigen. Baumann erklärt, dass man im Zuge einer „Reorganisation“ des Rechts- und Konsularbereichs beschlossen habe, die Verfahren zur Aufnahme besonders gefährdeter Afghanen künftig einem Beschäftigten des höheren Dienstes zu übertragen.

Zu diesem Zweck habe man einen neuen Dienstposten geschaffen. Hierdurch solle sichergestellt werden, dass „die Verfahren zur Aufnahme von besonders gefährdeten Afghaninnen und Afghanen künftig von einer oder einem Beschäftigten des höheren Dienstes wahrgenommen werden.“ Diese Maßnahme soll angeblich die Leitung des Rechts- und Konsularreferats entlasten, da das Arbeitsaufkommen im Zusammenhang mit dem Bundesaufnahmeprogramm Afghanistan stark angestiegen sei.

Baumann betont, dass diese Entscheidung „mit Billigung der Hausleitung“ getroffen wurde, womit sie sich auf die Führungsebene um Staatssekretärin Susanne Baumann selbst bezieht. Baumann erklärt, hiermit habe man die Botschaft in Islamabad entlasten wollen. Der CDU-Politiker Detlef Seif hält diese Begründung jedoch für absurd. Ihm zufolge gebe es „keine durchgreifenden sachlichen Gründe“ für die Personaländerung. Die Ausführungen von Baumann seien „scheinheilig“ und vorgeschoben.

Dass es dem Ministerium tatsächlich darum ging, eine unliebsame Mitarbeiterin kaltzustellen, geht indirekt auch aus einer weiteren Anfrage des Business Insiders hervor. Eine entsprechende Anfrage beantwortete man abermals, ohne ein klares Dementi abzugeben. Erneut hieß es nur: „Zum Schutz der Persönlichkeitsrechte unserer Kolleginnen und Kollegen äußern wir uns grundsätzlich nicht zu internen Personalangelegenheiten“. Nach Informationen von Business Insider soll die Beamtin sich jedoch massiv gegen ihre geplante Abberufung gewehrt haben.

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