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Brüssel

Außenbeauftragter will jetzt EU-Sanktionen gegen Israel durchsetzen

EU-Außenbeauftragter Borrell wirft Israel auf einer Konferenz in Brüssel vor, eine Hungersnot im Gazastreifen zu konstruieren. Die EU erwägt nun Sanktionen gegen israelische Siedler im Westjordanland, auch Deutschland ist offenbar bereit mitzugehen.

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Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell ist in den letzten Monaten vermehrt mit antiisraelischen Positionen aufgefallen. Auf einer EU-Konferenz in Brüssel erklärte Borrell am Montag, dass Israel im Gazastreifen bewusst eine Hungersnot herbeiführen würde und diese als Waffe im Krieg einsetze.

Dass Israel sehr wohl humanitäre Hilfe in Gaza zulässt, scheint Borrell wenig zu interessieren. Über den Grenzübergang am Kibbuz Kerem Schalom, in der Nähe zur ägyptischen Grenze werden täglich von israelischer Seite Hilfsgüter an die Zivilisten in Gaza geliefert. Auch der Umstand, dass die Hamas mehrfach die internationalen Hilfskonvois angriff, trägt für Borrell wohl nichts zur Debatte bei.

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Europäische Diplomaten gaben am Freitag bekannt, dass die EU kurz davor stehe, sich auf Sanktionen gegen israelische Siedler zu einigen, die Palästinenser im Westjordanland angreifen würden. Dies kommt, nachdem Ungarn signalisiert hat, dass es seinen Widerstand dagegen wohl aufgeben wird. Einige ebenfalls eigentlich eher pro-israelische EU-Mitglieder, darunter Deutschland und Österreich, haben erklärt, dass sie bereit sind, Sanktionen gegen Siedler zu unterstützen, sobald weitere Maßnahmen gegen die Hamas ergriffen wurden.

Auch Borrell ist zuversichtlich, dass es bald antiisraelische Sanktionen seitens der EU gibt. „Es scheint, dass heute alle damit einverstanden sein werden, Sanktionen sowohl gegen Hamas als auch gegen die gewalttätigen Siedler zu verhängen, die die Palästinenser im Westjordanland belästigen“, erklärte der Beauftragte.

Es gibt aber durchaus Pläne, noch weiter zu gehen, als Sanktionen gegen einzelne Israelis zu verhängen: Politico berichtet, Borrell will auch eine Suspendierung des EU-Assoziierungsabkommens mit Israel zum Thema machen. In dem Abkommen ist unter anderem der Freihandel mit Israel geregelt. Das stünde dann womöglich auf dem Spiel.

Nur wenige Monate nach dem Hamas-Angriff auf Israel nimmt die EU nun also wieder Israel selbst ins Visier – eben weil es sich militärisch gegen die Terrorattacke wehrt.

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