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Kai Gniffke

ARD-Chef meint: Wir gendern, weil junge Menschen „sprechen halt so“

In einer Frage und Antwortrunde auf Instagram erklärt ARD-Chef Kai Gniffke seine Sender würden fast keine Gendersprache verwenden. Nur beim „jungen Publikum“ gendere man, denn „da ist das normal, die Menschen sprechen halt so“, behauptet Gniffke.

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Der Intendant des SWR und Vorsitzende der ARD, Kai Gniffke, beantwortete kürzlich in einem Instagram-Video Fragen der Zuschauer. Er wurde unter anderem gefragt, warum im öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) die Gendersprache verwendet wird. Gniffke spielte da die Verwendung der Gendersprache im ÖRR zunächst herunter und erklärte, dass dies nicht in den großen Sendungen üblich sei.

Dann meinte er, gegendert würde nur in Programmen und Kanälen, die für ein jüngeres Publikum gedacht seien. Denn „da ist das normal, die Menschen sprechen halt so“, so seine Rechtfertigung. Im Netz sahen das viele anders.

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Eine andere Frage, die aufgeworfen wurde, drehte sich darum, warum der Rundfunkbeitrag nicht über Steuern bezahlt werden könne. Gniffke antwortete mit einem Lachen und erklärte, der Beitrag sichere die Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und verhindere, dass man „von Staats wegen etwas vorgeschrieben bekommt“. Auf eine weitere Frage, ob die öffentlich-rechtlichen Anstalten wirklich frei von politischem Einfluss seien, antwortete Gniffke: „Absolut frei, und es redet keiner rein.“

Kontroverse bei Wiederwahl

Die SWR-Kontrollgremien, bestehend aus Rundfunkrat und Verwaltungsrat, bestätigten die zweite Amtszeit des 63-Jährigen am 08. Dezember 2023. Mit 54 von 67 Stimmen im ersten Wahlgang erhielt Gniffke eine klare Mehrheit, wobei 47 Stimmen erforderlich waren. Somit wird er bis zum Jahr 2029 die Geschicke des SWR leiten. Laut Senderangaben gab es keine Gegenkandidaten, doch es scheint Unsicherheiten darüber zu geben.

Vor der Wahl soll es offenbar eine zweite Kandidatin gegeben haben, deren Identität jedoch geheimgehalten wurde, was zu Kritik führte. Die CDU-Landtagsabgeordnete Ellen Demuth, Mitglied des Rundfunkrats, bemängelte die mangelnde Transparenz bei der Kandidatenfindung. Engelbert Günster, Vorsitzender des Rundfunkrats, verteidigte die undurchsichtige Vorgehensweise und betonte die demokratische Natur der Wahl. Trotz vorausgegangener Zusicherungen für ein transparentes Verfahren im Herbst blieb die Frage nach der Identität der angeblichen Gegenkandidatin unbeantwortet.

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