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BKA-Zahlen

Antisemitische Straftaten überwiegend ausländisch oder religiös motiviert

Das Bundeskriminalamt (BKA) verzeichnet einen deutlichen Anstieg von antisemitischen Straftaten. Besonders häufig werden die Straftaten dem religiös oder ausländisch motiviertem Spektrum zugeschrieben. Der BKA-Präsident Holger Münch schlägt Alarm.

Die deutschen Sicherheitsbehörden registrieren seit dem Angriff der Hamas auf Israel eine erhebliche Zunahme antisemitischer Straftaten. Das geht aus einer Anfrage der Welt am Sonntag gegenüber dem BKA hervor. Demnach wurden seit dem 7. Oktober bis zum 27. November 4700 Straftaten mit Bezug zum Nah-Ost-Krieg registriert.

Antisemitische Straftaten werden jedoch noch in einer zweiten Kategorie, der Kategorie der Politisch Motivierten Kriminalität (KPMD-PMK), erfasst. Circa 1.600 angezeigte Straftaten wurden dieser Kategorie insgesamt seit dem 7. Oktober zugeordnet. Gut 700 der politisch motivierten Straftaten werden als antisemitisch eingestuft. Diese Zahl liege nach Aussagen der Welt deutlich über den Zahlen im vergangenen Quartal. Besonders häufig gehe es um Sachbeschädigung, Volksverhetzung oder Propaganda. Oft seien etwa Schmierereien an Synagogen und das Verbrennen von Israel-Flaggen registriert worden.

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„Die Dimension im Bereich dieser Straftaten ist neu“

Die politisch motivierten antisemitischen Straftaten werden dabei im BKA-Bericht überwiegend dem Spektrum der ausländischen oder religiös motivierten Kriminalität zugeordnet. Bemerkenswert ist dabei die Zusammensetzung der Tatverdächtigen. Von den 463 mutmaßlichen Tätern verfügt eine klare Mehrheit (259) über eine deutsche Staatsangehörigkeit. An zweiter Stelle folgen Tatverdächtige mit syrischer Staatsangehörigkeit (64). Die drittmeisten Straftaten wurden mutmaßlich von Personen mit türkischer Herkunft (26) begangen worden.

Der Präsident des Bundeskriminalamts Holger Münch hat sich hierzu gegenüber der Neuen Zürcher Zeitung geäußert. Er meint: „Die Dimension im Bereich dieser Straftaten ist neu“. Und weiter: „Viele Menschen sind aus Regionen in unser Land gekommen, in denen Israel als Feind gilt und wo die Vorstellung herrscht, dass Juden bekämpft werden müssen“, so der BKA-Präsident. Zuwanderer müssten sich aus diesem Grund mehr mit der deutschen Geschichte und deutschen Wertehaltungen beschäftigen und diese auch verinnerlichen. „Wir müssen noch klarer sein, was unsere Erwartungshaltung an alle hier in Deutschland lebenden Menschen ist“, so Münch.

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