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Swift-Konzerte

Anschlagspläne: Tagesthemen verschweigen islamistischen Hintergrund

In einem Beitrag zu den Absagen der Taylor Swift-Konzerte in Wien verschwiegen die Tagesthemen den islamistischen Hintergrund des Terrorverdächtigen, der zuvor einen IS-Treueschwur abgelegt hat. Er habe sich „im Internet radikalisiert“, hieß es lediglich.

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In den Tagesthemen vom Mittwochabend wurden die Absagen der Konzerte von Taylor Swift in Wien wegen Anschlagsplänen nur 30 Sekunden lang thematisiert.

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Nachdem drei Konzerte der bekannten Popsängerin Taylor Swift in Wien wegen Terrorgefahr abgesagt wurden (Apollo News berichtete), berichteten die Tagesthemen am Mittwochabend von Festnahmen zweier „Terrorverdächtiger“, ohne dabei ein mögliches islamistisches Motiv zu erwähnen. Die Polizei hatte kurz zuvor mitgeteilt, ein 19-jähriger Verdächtiger habe einen „Treueschwur“ auf den Anführer der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) abgelegt.

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Die Tagesthemen vermeldeten in der Sendung um 22:15 Uhr jedoch lediglich, der Verdächtige habe sich „im Internet radikalisiert“. Zudem habe die Polizei chemische Substanzen festgestellt, hieß es in dem Beitrag. In einem um Mitternacht veröffentlichten Artikel der Tagesschau wurde der Treueschwur lediglich spärlich erwähnt.

Währenddessen hatte Bundeskanzler Karl Nehammer bereits in einem Beitrag auf X geschrieben, „islamistischer Terrorismus bedroht die Sicherheit und Freiheit in vielen westlichen Ländern“. Der ÖVP-Politiker bezog sich damit zwar nicht direkt auf die jetzt vereitelten Anschlagspläne, hatte wenige Sätze zuvor aber noch die Absage der Taylor-Swift-Konzerte kommentiert. Ermittlungen der österreichischen Geheimdienstdirektion DSN „mit ausländischen Diensten“ haben zur Festnahme der beiden Verdächtigen geführt, hieß es da beispielsweise.

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Aus ermittlungstaktischen Gründen machte die Polizei bisher keine weiteren Angaben, sprach jedoch von einer nach wie vor „abstrakten Gefahr“. Zuvor war die Lage als „sehr ernst“ eingeschätzt worden. Die Verdächtigen sollen Anschläge im Großraum Wien geplant und dafür „Vorbereitungshandlungen“ eingeleitet haben. Auch die Konzerte von Taylor Swift, denen am Donnerstag, Freitag und Samstag insgesamt bis zu 200.000 Menschen beiwohnen sollten, galten als mögliches Ziel.

Die Polizei hatte daraufhin angekündigt, die Präsenz rund um die Auftritte verstärken zu wollen. Die Veranstalter sagten die Konzerte dennoch wegen der Sorge vor weiteren Komplizen der Verdächtigen ab. Ersatzkonzerte sind währenddessen nicht geplant. Karteninhaber sollen die Kosten für die ausgefallenen Veranstaltungen innerhalb der nächsten zehn Tage erstattet bekommen, hieß es seitens der Veranstalter.

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