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20 bis 40 Prozent

Ampel will drastische Gaspreis-Erhöhung – angeblich um einen Preisschock zu verhindern

Aufgrund der Wärmewende müssen zukünftig immer weniger Verbraucher für den Unterhalt der Gasnetze aufkommen. Um einen Preisschock zu verhindern, möchte die Ampel schon jetzt die Gaspreise erhöhen - und zwar drastisch.

Von

Klaus Müller und Robert Habeck: Gaspreise sollen steigen - um Verbraucher zu entlasten.

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Eines der wichtigsten Ziele der Ampelregierung ist die Wärmewende, bis „spätestens Mitte 2028“ sollen neue Heizungen zur 65 Prozent mit Erneuerbarer Energie laufen. Dafür hat die Bundesregierung zum 1. Januar das Heizungsgesetz in Kraft treten lassen – und lässt Habeck ganz fleißig Werbung für Wärmepumpen machen. Doch die Lieblings-Heizanlage unseres Bundeswirtschaftsministers hat nicht nur Einfluss auf den Geldbeutel des Hausbesitzers, der sie einbauen lässt: Die Unterhaltskosten für das Gasnetz bleiben gleich, egal von wie vielen Kunden es über ihre Gasheizung genutzt wird.

Das bedeutet: Immer weniger Kunden müssten sich zukünftig die gleichen Unterhaltskosten teilen, die über die Netzentgelte pro verbrauchter Kilowattstunde bezahlt werden. Ein Preisschock droht, der die letzten verbleibenden Gaskunden hart treffen würde. Theoretisch müsste der letzte Gaskunde den Unterhalt für das ganze Gasnetz bezahlen.

Um dem Problem vorzubeugen, möchte die Ampel schon vorher die Netzentgelte prophylaktisch um 20 bis 40 Prozent erhöhen, wie das Handelsblatt berichtet. Damit soll dem Preisschock für die letzten verbleibenden Gaskunden vorgebeugt werden und die Belastung auf eine größere Anzahl an Haushalten verteilt werden. Federführend bei der Ausarbeitung der Idee ist die Bundesnetzagentur, die dem Wirtschaftsministerium von Robert Habeck unterstellt ist.

In der Praxis funktioniert die Erhöhung der Netzentgelte über geänderte Abschreibungszeiträume. So soll ermöglicht werden, dass Gasnetze und alle dazugehörigen Anlagen bis spätestens 2045 vollständig abgeschrieben werden – teilweise sollen Anlagen sogar schon bis 2035 oder 2040 abgeschrieben werden. Da einige Bundesländer wie zum Beispiel Bayern sich das Ziel gesetzt haben, bis 2040 klimaneutral zu werden, ist eine solche Flexibilisierung notwendig geworden. Es zeigt sich, dass die Wärmewende unsere Gasinfrastruktur, zumindest in den Büchern, bis 2045 wertlos macht. Die Kosten muss der Verbraucher stemmen.

Die geplante Erhöhung der Netzentgelte dürfte gerade den Grünen gut gefallen. Schließlich setzt die Partei darauf, dass durch eine Erhöhung der Preise für fossile Energien die Verbraucher zu einem Umstieg gezwungen werden. Gleichzeitig bedeutet jeder, der aufgrund der gestiegenen Netzentgelte auf eine Wärmepumpe umsteigt, dass die Belastung durch die Netzentgelte von weniger Schultern getragen werden muss und es so zu einem Anstieg der Preise kommt.

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