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Nachtragshaushalt

Ampel-Haushaltsdesaster: Jetzt warnen Gewerkschafter sogar vor einer „Insolvenz“ der Bundespolizei

Der Bundespolizei fehlen für 2024 knapp eine halbe Milliarde Euro. Wenn der Bund das fehlende Geld nicht über den Nachtragshaushalt ausgleicht, geht das Geld aus. Doch der aktuelle Entwurf des Nachtragshaushalts sieht kein weiteres Geld für die Bundespolizei vor. 

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Wie die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) auf X am 07. September bekannt gab, besteht weiterhin eine exorbitante Haushaltslücke von ungefähr 500 Millionen Euro bei der Bundespolizei. Davon entfallen 176 Millionen Euro auf die Deckung laufender Kosten und 329 Millionen Euro auf „dringend benötigte Investitionen“, wie der DPolG-Gewerkschafter Heiko Teggatz in einem Brief im Juni an den Bundeskanzler Olaf Scholz schrieb. Bisher hat die Gewerkschaft keine Antwort auf den Brief erhalten. 

Wenn die Finanzierungslücke nicht durch Mittel aus dem Bundeshaushalt geschlossen werden kann, dann droht so etwas wie eine Zahlungsunfähigkeit der Bundespolizei. Denn sie verfügt nicht über genügend eigene Geldmittel, um die halbe Milliarde Euro aufzubringen. Das fehlende Geld sei auch auf „überplanmäßige Ausgaben im Zusammenhang mit der Fußballeuropameisterschaft, den Olympischen Spielen in Paris und zahlreiche Einsatzlagen der Bundespolizei im Jahr 2024“ zurückzuführen, wie die Gewerkschaft auf X schreibt. Die Hoffnung der Gewerkschaft war, das fehlende Geld im Zuge des Nachtragshaushalts erstattet zu bekommen. Doch diese Hoffnung wurde enttäuscht. Denn der aktuelle Entwurf für den Nachtragshaushalt 2024 sieht keine Erhöhung der Ausgaben für die Polizei vor.

Laut dem aktuellen Entwurf sollen 12 Milliarden Euro mehr in diesem Jahr ausgegeben werden, als ursprünglich veranschlagt. Auch sollen mehr Schulden gemacht werden: Statt der ursprünglich geplanten 39 Milliarden Euro soll es nun eine Nettokreditaufnahme von 50 Milliarden Euro geben. Die Mehrausgaben sollen in die Bereiche Bürgergeld, Verkehrswesen und Klimaschutz fließen, wie die Deutsche Polizeigewerkschaft schreibt: „In Zeiten, in denen das Thema ‚Innere Sicherheit‘ sämtliche andere politische Themen in den Schatten stellt, hat die Ampelregierung keine bessere Idee, als mit weiteren Millionen Euro den Klimaschutz, das Bürgergeld und das Verkehrswesen nachzufinanzieren, anstatt die innere Sicherheit vor einer Insolvenz zu schützen.” 

Tatsächlich sollen für die „Grundsicherung für Arbeitssuchende“ 3,7 Milliarden Euro mehr ausgegeben werden, wie es der Entwurf für den Nachtragshaushalt vorsieht. Um den Mehrbedarf bei Bundesautobahnen zu decken, sollen 300 Millionen Euro für Verkehrsinvestitionen ausgegeben werden. Außerdem soll der Klima- und Transformationsfonds um 10 Milliarden aufgestockt werden, um die Mehrausgaben bei der Bezuschussung von Strompreisen zu decken. 

Nicht nur die Bundespolizei als Ganzes, auch die Anti-Terroreinheit GSG9 leidet unter dem Geldmangel: Es gibt zu wenig Personal und zu wenig Trainingsstunden. Dabei hatte Teggatz in seinem Brief an den Bundeskanzler im Juni auch Einsparpotenzial an anderer Stelle vorgeschlagen, um die Polizei finanzieren zu können: „Gerade in Zeiten, in denen die terroristische Bedrohungslage so hoch wie nie zuvor ist, sollte lieber in die innere Sicherheit investiert werden, als den Bau von Radwegen in Peru zu fördern.“ 

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