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Bei Sondersitzung

AKW-Affäre: Habeck verstrickt sich in Widersprüche zur Rolle seines Vertrauten Patrick Graichen

Hat Habeck-Vertrauter Patrick Graichen den brisanten Vermerk im Zentrum der AKW-Affäre gesehen? Dazu verstrickt sich das grüne Wirtschaftsministerium jetzt in Widersprüche: Habeck sagt nein, die Pressestelle ja.

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Seit der AKW-Recherche des Magazins Cicero befindet sich Robert Habeck und das Wirtschaftsministerium in der Defensive, die etablierten Medien im Stillschweigen. Die Recherchen zeigen, wie ein Netzwerk von grünen Amtsträgern und Anti-Atom-Ideologen die Abschaltung der Kernkraftwerke manipulativ durchsetzen wollte und dabei wichtige Fakten, die ihrem Ziel entgegenstanden, unter den Tisch fallen ließen.

Drängend ist derweil die Frage, wer und inwiefern Kenntnis von den Vorgängen in dem Wirtschaftsministerium hatte. Jetzt verstricken sich Habeck und sein eigenes Ministerium in Widersprüche: Es geht um die Rolle seines damaligen Staatssekretärs Patrick Graichen.

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Lügt die Pressestelle des BMWK?

Die Geschichte ging bisher so: Im Zuge der Energieunsicherheit nach dem Ukraine-Krieg erstellte man im Wirtschaftsministerium ein Dokument, in dem auch die Vorteile einer Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke inmitten der Gaskrise hervorgehoben wurden. „Es ist heute unklar, ob für den nächsten Winter ausreichend Erdgas eingespeichert werden kann, um einen tagelangen Betrieb von Gaskraft- werken neben dem Verbrauch in der Industrie und zur Wärmeversorgung zu ermöglichen. […] Eine Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke bis zum 31.3. kann helfen, diese Situation zu entschärfen“

Die Frage lautete also: Wer im Ministerium wusste von jenem brisanten Vermerk Bescheid? Der Cicero hatte bei der Pressestelle des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWK) nachgehakt und diese antwortete, dass der Minister diesen wichtigen Vermerk nie zu Gesicht bekam. Das bislang geheim gehaltene und vom Cicero freigeklagte Dokument „lag in der Leitungsebene nur Staatssekretär Patrick Graichen vor“, heißt es ganz offiziell von der Pressestelle des BMWK.

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Und das sorgt nun für die Irritation: Schließlich behauptet Bundeswirtschaftsminister Habeck in der Sondersitzung des Energieausschusses am Freitag zu dem Skandal etwas ganz anderes, wie der Cicero-Journalist hinter der Recherche, Daniel Gräber, jetzt hinweist.

Denn dort steht im Protokoll, dass der Wirtschaftsminister auf Frage des Unions-Abgeordneten Dr. Andreas Lenz, welche Staatssekretäre oder Personen des Leitungsstabes Kenntnis von dem brisanten Vermerk hatten, antwortete: „Meiner Kenntnis nach hat er den Leitungsstab nicht erreicht, sondern ist auf der Fachebene diskutiert worden und ist dann eingegangen in die Prüfungen, in die Prüfungsdiskussionen mit den Betreibern.“ 

Auf einmal also laut Habeck doch keine Person im Leitungsstab mit Kenntnis über den Vermerk? Dabei sagte die Pressestelle dem Cicero, dass ausgerechnet Habeck-Vertrauter Patrick Graichen in Kenntnis war. In dem Sonderausschuss zum AKW-Skandal am Freitag betonte Habeck noch vehement, dass er sich stets „gut informiert gefühlt habe“, was sein Ministerium betrifft. Nun scheint er nicht mal mit der Pressestelle eins in den Aussagen zu sein.

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