Sie wurden verfolgt, sind geflohen und werden von der Welt im Stich gelassen – das ist die traurige Situation der kleinen christlichen Minderheit in Afghanistan, von denen viele vor den Taliban nach Pakistan geflohen sind und nun vor der Ausweisung stehen. Ein paar hundert – vielleicht tausend – Christen befinden sich unter den insgesamt 4 Millionen afghanischen Flüchtlingen, von denen jetzt 1,7 Millionen aus Pakistan abgeschoben werden sollen, weil sie keine gültigen Aufenthaltstitel haben.
Nach Informationen der Organisation OpenDoors, die sich für verfolgte Christen einsetzt, leben – oder lebten zumindest bis vor kurzem – unter den 40 Millionen Einwohnern in Afghanistan nur ein paar tausend Christen. Und genau diesen Menschen droht nun nach islamischen Recht der Tod. Nahezu alle afghanischen Christen stammen nämlich aus muslimischen Familien und sind zum Christentum konvertiert, was die Taliban mit der Todesstrafe ahnden.
Anders als viele afghanischen Flüchtlinge, die wegen der allgemeinen Gewalt und miserablen Lebensbedingungen aus dem Land flüchten, ist es für diese paar hundert Christen eine ganz konkrete Frage von Leben oder Tod. Es geht also nicht wie in Syrien oder anderen nah-östlichen Länder um hunderttausende oder gar Millionen Flüchtlinge, die man aufnehmen könnte – sonder nur um ganz wenige. Trotzdem schaut der Westen weg.
Apollo News hat exklusiv mit einem Ehepaar afghanischer Christen gesprochen, die vor den Taliban nach Pakistan geflohen sind und sich nun in einer prekären Lage befinden. Sie berichten uns, dass es bei den Aufenthaltstiteln in Pakistan nicht um den Verfolgungsgrad der Flüchtlinge, sondern nur um das „Kaufen“ von Visas geht – es droht damit gerade denen, die am ärmsten sind, die Abschiebung. Darunter auch viele Christen.
Von Deutschland im Stich gelassen
Die beiden, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben müssen, sind aber nicht nur aufgrund ihrer christlichen Religionszugehörigkeit bedroht – beide haben vor der Taliban-Machtübernahme für deutsche Organisationen in Afghanistan gearbeitet. Sie waren „Ortskräfte“, also genau die Leute, denen Deutschland versprochen hatte, ihnen bei der Flucht zu helfen und sie hier aufzunehmen. Als Christen und Mitarbeiter deutscher Institutionen sind sie in doppelter Hinsicht in Gefahr.
Sie berichten uns aber, dass auf den Listen gefährdeter Gruppen – die potenziell evakuiert werden – Künstler, YouTuber, LGBT-Personen und andere auftauchen, aber nicht afghanische Christen. Sie werden ignoriert. Auf Anfragen werden sie von deutschen Behörden mit automatisierten Standard-E-Mails zurückgewiesen.
Hier unser exklusives Interview mit dem Ehepaar – als Video und Text:
Apollo News: Können Sie uns als Erstes erklären, wie die Situation in Afghanistan war, bevor die Taliban die Macht übernommen haben und wie sich das dann nach der Taliban-Übernahme verändert hat?
Afghanischer Christ: Unser Leben war deutlich besser vor dem Taliban Regime. Zumindest hatten wir unseren Job, ein gutes Einkommen, unser Haus, unsere Freiheit in unserem Land. Natürlich gab es einige Probleme: Wir konnten nicht mit unseren Verwandten, Freunden, Nachbarn über unseren Glauben sprechen.
Aber nachdem die Taliban das Land übernommen haben, wurde die Situation schlimmer und wir konnten dort nicht mehr in Frieden leben – trotz deren Versprechen, dass sie kein Problem hatten mit denjenigen die mit Ausländern, mit ausländischen Organisationen gearbeitet haben.
Aber daran haben sie sich nicht gehalten. Das Hauptproblem ist: Die Konvertierung vom Islam zum Christentum wird mit dem Tod bestraft. Sie suchen aktuell nach afghanischen Christen, sie durchsuchen ihre Häuser, versuchen an Handy-Daten zu kommen.
Zum Beispiel: Der Vater einer christlichen Nachbarin, die hier in Pakistan ist, wurde von den Taliban vor einem Monat getötet.
Und was ist der Grund? Der Grund ist: Internationale Organisationen wollen Minderheiten in Afghanistan helfen und die Taliban, sie wollen beweisen, dass es keine Christen in Afghanistan gibt. Also wollen sie, die, die es gibt auslöschen.
Wann war für Sie der Punkt, an dem Sie gesagt haben: Jetzt müssen wir Afghanistan verlassen. Wann haben Sie die Entscheidung getroffen, nach Pakistan zu fliehen?
Wir haben unsere Jobs verloren, es gibt viele Einschränkungen für Frauen für deren Arbeit, für deren Bildung. Meine Frau konnte nicht mehr zur Arbeit gehen. Und natürlich gab es einige Probleme mit unserem Einkommen, unserer wirtschaftlichen Situation.
Das waren einige Dinge, die wir hingenommen haben. Wir haben uns gesagt: Okay, jetzt ist das Taliban-Regime hier, jetzt müssen wir damit leben.
Aber zwei Monate nachdem die Taliban die Macht übernommen hatten, begannen sie zu suchen. Das konnten wir nicht mehr ertragen, wir waren verängstigt. Wenn sie etwas finden, z.B. Dokumente, die Bibel. Wir hatten einige Nachbarn, die wussten, dass wir Christen sind.
Gegen Ende 2021 erhielt ich einen Brief von den Taliban-Behörden, der mich aufforderte, zu einer Befragung zu kommen. Das war der Moment, wo wir gesagt haben: Jetzt ist es nicht mehr sicher hier, wir müssen fliehen und unser Leben und das unserer Kinder retten. Sie sind unschuldig, sie können gar nichts für unseren Glauben.
Sie werden von der Militärkommission des Islamischen Emirats Afghanistan gesucht und aufgefordert, so schnell wie möglich in der zuständigen Sicherheitsabteilung zu erscheinen, andernfalls wird man sich um Sie nach den Grundsätzen des Islamischen Emirats Afghanistan kümmern.
Brief der Taliban
Also haben wir überlegt, wo wir hingehen, und wir dachten am einfachsten wäre Pakistan. Aber es war natürlich nicht so einfach, denn das Visum, was normalerweise 20 Dollar kostet, hat 1.700 Dollar für jedes Visum gekostet.
Und dieser Taliban-Brief war dann der endgültige Auslöser für Sie zu fliehen?
Ja genau. Es gab einige weitere Probleme: Eben meine Arbeit für deutsche Organisationen und die meiner Frau, die bei einer Frauenrechtsorganisation gearbeitet hat. Das waren die Dinge neben unserem Glauben.
Aber wir dachten, dieses Risiko können wir nicht eingehen. Nach Pakistan zu gehen, war der einzige Weg, um unser Leben zu retten.
Die deutsche Regierung hat ja eigentlich allen sogenannten deutschen „Ortskräften“ in Afghanistan versprochen, dass sie evakuiert werden sollen. Es gibt auch ein Programm, womit Afghanen, die eben für deutsche Organisationen und Institutionen gearbeitet haben, auch nach dem Abzug der Bundeswehr nach Deutschland gebracht werden sollen.
Nun haben Sie beide für deutsche Organisationen gearbeitet und Sie sind beide afghanische Christen, womit Sie nochmal besonders bedroht sind und nochmal besonders unter Verfolgung stehen. Wie sahen da ihre Interaktionen mit deutschen Behörden aus, wenn Sie versucht haben in Deutschland aufgenommen zu werden?
Von Anfang an, als die Taliban an die Macht kamen, sagten mir Leute, dass all jene, die für internationale Organisationen gearbeitet haben, evakuiert werden.
Ich habe mich dann auch bei meinen Vorgesetzten gemeldet und zunächst eine positive Antwort erhalten, aber die deutsche Regierung änderte die Auswahlpraxis: Es hieß nicht mehr alle Mitarbeiter können aufgenommen werden, sondern nur die, die in der Zeit von 2013 bis 2021 gearbeitet haben. Ich habe bis 2019 für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) gearbeitet
Aber leider sind wir nicht auf die Evakuierungslisten gekommen. Ich habe meinen Vorgesetzten geschrieben auch bei GIZ, aber die konnten leider nicht dafür sorgen, dass ich auf den Listen landete.
Und Sie haben ja auch deutsche Behörden in Pakistan, die deutsche Botschaft dort, kontaktiert, oder?
Ich habe E-Mails an viele deutsche Behörden, auch die deutsche Botschaft geschickt. Aber leider habe ich dort nur automatisierte Antwort-E-Mails bekommen, die sagten: „Alle Plätze sind belegt, leider können wir Ihnen im Moment nicht antworten.“
Sie sind ja aktuell mit anderen afghanischen Christen in Pakistan vor Ort. Wie ist da die Lage für christliche Afghanen, die nach Pakistan geflohen sind?
Die Situation aller afghanischen Flüchtlinge ist nicht gut. Sie sind direkt bedroht von Abschiebungen. Ihre Häuser werden jeden Tag 2 bis 3 Mal durchsucht. Alle Afghanen, aber insbesondere afghanische Christen haben Probleme mit ihren Visa, denn sie müssen es kaufen. Es ist nichts, wofür man sich bewirbt, man muss es kaufen. Und ein mehr als tausend Dollar teures Visum zu kaufen, ist nicht möglich für christliche Familien, die keinen guten Job haben. Sie sind hier nur in Häusern und sie haben keinen Zugang zu Gesundheits- und Bildungsdiensten.
Und wenn die afghanischen Christen jetzt zurückkehren müssten nach Afghanistan, was droht ihnen dort?
Sie sind verfolgte Christen, sie sind dort direkt der Verfolgung ausgesetzt. Die Leute dort, Nachbarn vor allem, wissen, dass sie nicht mehr dem Islam folgen. Wenn sie zurückkehren, werden sie getötet oder ins Gefängnis gesteckt. Unter islamischen Recht steht auf die Konvertierung vom Islam zu jeder anderen Religion die Todesstrafe. Selbst darüber nachzudenken, nach Afghanistan zurückzukehren ist der Horror für sie.
Sie werden dort abgeschlachtet von den Taliban. Nicht nur von den Taliban, sondern auch von der Gemeinschaft vor Ort. Wissen Sie, die Menschen dort sind sehr dogmatisch, sie akzeptieren keine andere Religion, keine Religionsfreiheit. Sie denken, sie kommen aus einer muslimischen Familie daher müssen sie dem Islam folgen. Das ist deren Mindset.
Wie gehen pakistanische Behörden mit ihnen als christliche Flüchtlinge um?
Die Behörden kommen hier zu den Häusern der Leute und durchsuchen sie mitten in der Nacht um 0:30 Uhr. Die Kinder sind dann natürlich verängstigt. Sie interessieren sich nicht für Dokumente wie solche von der UNHCR oder ausländischen Botschaften – sie wollen nur Visa sehen. Und wenn nur eine Person in der Familie kein Visum hat, werden alle verhaftet.
Zum Beispiel in meiner Familie habe ich und meine Frau 1-jährige Visa und auch unsere Kinder – nur ein Kind hat kein Visum: Sein Visum wurde nicht verlängert und ist abgelaufen. Nun können wir nicht zurück nach Afghanistan, um ein neues Visum zu beantragen und wir können es nicht in Pakistan verlängern. Was sollen wir tun? Es gibt keinen Weg für uns sein Visum zu verlängern. Natürlich können wir nicht nach Afghanistan zurück.
Das ist die Situation für alle Afghanen, aber vor allem für afghanische Christen in Pakistan. Sie sind in einer sehr schwierigen und schlimmen Situation, sie leben in Pakistan ohne irgendein Einkommen.
Also ist es jetzt praktisch so, dass Sie mit Ihren Visa nur noch ein Jahr in Pakistan bleiben können?
Nein, ich habe nur noch 3 Monate übrig von meinem Visum. Nur noch drei Monate, die ich in Pakistan bleiben darf.
Wenn Sie einen Überblick geben würden, über die Situation der afghanischen Christen aber auch wie die deutsche Bundesregierung mit Ihnen umgegangen ist, wie würden Sie das beschreiben?
Ich möchte meine Stimme erheben, nicht nur zu deutschen Behörden, auch zu anderen Ländern. Sie wollen das Leben der Leute retten, die für sie gearbeitet haben und jetzt bedroht sind, aber sie beachten nicht die christliche Minderheit in Afghanistan. Sie nennen sie nicht mal Minderheitsgruppe, obwohl es nur ganz wenige Christen gibt und niemand kennt ihre Situation, ihre Bedrohung, niemand hilft ihnen.
Meine Sorge ist: Wenn man sich die Aufnahmepraxis von Ländern wie Kanada, Großbritannien, Deutschland anschaut, dann sieht man dort, dass sie Schutz für bestimmte Gruppen bieten. Und wenn Sie sich diese Liste anschauen, dann werden sie die Namen sehen von Künstlern, Schauspielern, YouTuber, LGBT-Personen – aber Sie sehen nirgends die afghanischen Christen.
Sie werden völlig vergessen und nicht beachtet. Und es sind nicht viele Christen, es sind vielleicht 1.000 Familien oder weniger, ich habe keine genauen Informationen. Viele von ihnen haben das Land schon verlassen, aber niemand hört ihre Stimmen.
Vielen Dank für das Gespräch und Ihnen alles Gute!
Danke. Es war gut mit Ihnen zu sprechen und wir sind froh, dass jemand von der Situation der afghanischen Christen erfährt.
Christen sind weder das Klientel „wertegeleiteter feministischer Außenpolitik“ noch von Interesse innenpolitischer Betrachtungen zum Thema Migration. Konnte man auch gut beim dröhnenden Schweigen zur ethnischen Säuberung in Bergkarabach sehen.
Christen könnten sich eventuell problemlos in unsere Gesellschaft integrieren, dem Aufnahmevolk dankbar sein und es durch eigene Leistungen wohlmöglich tatsächlich bereichern. Das passt ja nicht in den Plan.
Liebe Deinen Nächsten. Dieser Satz ist für Frau Baerbock scheinbar ein Fremdwort. Genauso für die christlichen Kirchen in Deutschland, die ihre Glaubensbrüder im Stich lassen. Die eigenen Leute zu verraten, gilt nicht nur im Christentum als ehrlos und schäbig. Danke für dieses Interview.
So passt das zum „besten Deutschland aller Zeiten“. Ja, genauso ticken deutsche Politiker und Behörden! Genauso! Aber, ach, sooooo „humanitär für LGBTQ (was auch immer das sein mag), für afghanische „Juristen“, die lt. deutscher Botschaft in Pakistan nur für islamisches Recht (falls überhaupt!) ausgebildet sind (aber vielleicht brauchen wir ja das in Zukunft, im neuen „Germanistan“, in dem „wir alles gut und gerne leben“!!). Auch Warnungen der deutschen Botschaft in Pakistan spielen keine Rolle, Das Baerbock-Ministerium übergeht das, z.B. Warnungen vor klar erkannten gefälschten Pässen, Papieren etc. – Fr. Baerbock kümmert das nicht, wie man sogar in der hiesigen Mainstream-Presse lesen konnte!!! – Und was sagen unsere christlichen Bischöfe etc. zu ihren verfolgten Brüdern u. Schwestern? Sie schweigen!
Konkrete Möglichkeit zu Helfen: 1. Spenden an Open Doors mit entsprechendem Verwendungszweck
2. Flugkosten, Unterkunft und Betreuung anbieten
3. Kostenloses vierteljährliches Magazin von Open Doors abonnieren und dauerhaft für die verfolgten Christen weltweit eintreten
Was können wir tun? Wie sollen wir da helfen? frage ich mich. Gibt es eine Möglichkeit seitens der Leserschaft und der Journalisten etwas zu bewegen,
Vieleicht ist das nachher Thema in dieser Debatte:
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Bundestag
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15:25 ZP 1 Aktuelle Stunde: Maßnahmen zur Begrenzung der irregulären Migration
Aktuelle Stunde
auf Verlangen der Fraktion der CDU/CSU
Jetzt entschiedene Maßnahmen zur Begrenzung der irregulären Migration treffen
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https://www.bundestag.de/tagesordnung#
Live
https://www.youtube.com/watch?v=HjYLi96GG6I
Laat de mensen, vooral de onverdraagzame moslims, de christenen uitlachen omdat ze niet eens in staat zijn hun medegelovigen te helpen