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ARD-Schlussrunde

AfD-Chefin Weidel fordert zweijährige Wehrpflicht – Partei im Zwist

AfD-Chef Alice Weidel fordert die Wiedereinführung der Wehrpflicht für zwei Jahre. Eine Wehrpflicht würde die Identifikation der Bevölkerung mit der Armee stärken. Im AfD-Wahlprogramm bleibt die genaue Dauer offen - die Partei ist sich in der Frage überhaupt nicht einig.

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In der TV-Sendung „Wahl 2025 Schlussrunde“ im ARD sorgte AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel für Aufsehen mit ihrer Forderung nach einer zweijährigen Wehrpflicht. „Wir sind nicht mehr fähig zur Landesverteidigung“, konstatierte Weidel. Ihre Lösung: Eine zweijährige Wehrpflicht für alle jungen Deutschen. Weidel argumentierte, dies diene nicht nur der militärischen Stärke, sondern auch der „Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Armee“.

Die AfD-Forderung geht über das bisherige Höchstmaß der Wehrpflicht aus den 60er Jahren um ein halbes Jahr hinaus. Auch im AfD-Wahlprogramm wird die Reaktivierung der Wehrpflicht gefordert, einschließlich eines Ersatzdienstes gemäß aktueller Gesetzeslage. Die genaue Dauer des Wehrdienstes bleibt im Programm jedoch unklar. In der Partei gab und gibt es Streit um diese Positionierung.

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So forderte Weidels Co-Chef Tino Chrupalla schon mehrmals ein Ende der Wehrpflicht. In Parteigremien sprach er davon, dass er nicht wolle, dass seine Söhne für „Stellvertreterkriege“ oder „amerikanische und ausländische Interessen verheizt“ werden. Der Fraktionschef versucht, seine Partei als „Friedenspartei“ zu inszenieren. Auch AfD-Urgestein Marc Jongen, Europaparlamentarier und Mitglied im Bundesvorstand, positionierte sich in der Vergangenheit taktisch gegen die Wehrpflicht – weil die Forderung während des Ukraine-Kriegs zum falschen Zeitpunkt komme, im Wahlkampf kein Gewinnerthema sei und vor allem in den ostdeutschen Landesverbänden zu kritisch gesehen werde.

Dabei ist die Wehrpflicht eine konservative und patriotische Position – und eigentlich erwartbar für eine Partei, die sich beides auf die Fahnen schreibt.  Der AfD-Parteitag in Riesa stimmte Anfang des Jahres auch mit großer Mehrheit für den Wehrpflicht-Passus im Antrag.

Die Debatte um die Wehrpflicht ist nicht neu. Erst 2011 wurde sie unter dem damaligen Verteidigungsminister zu Guttenberg ausgesetzt – de facto abgeschafft. Seitdem gab es immer wieder Vorstöße, die Wehrpflicht in anderer Form wiederzubeleben. Zuletzt scheiterte die Ampel-Koalition in ihrem Versuch, einen „Neuen Wehrdienst“ einzuführen. Verteidigungsminister Pistorius wollte allen jungen Männern ab 18 Jahren per digitalen Fragebogen die Bereitschaft zum Militärdienst abfragen. Das Gesetz scheiterte jedoch am Zerfall der Koalition. 

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259 Kommentare

  • Volksabstimmung, hat die AfD ja vorgeschlagen

    102
  • Solche Forderungen kommen immer von Leuten, die selbst nie beim Bund gewesen sind.

    90
  • Einigt Euch auf ein oder eineinhalb Jahre; und gebt die Alternative des Zivildienstes dazu für die, die den Waffendienst kategorisch ablehnen. Das funktionierte jahrelang sehr gut und war ein sinnvoller Beitrag besonders zur Altenpflege.

    Im Zweifelsfall kann man immer noch das Volk abstimmen lassen. Kein Grund, irgendeinen Zwist in der Partei herbeizureden.

    88
  • Klares Ja zur Wehrpflicht für Mann und Frau. (was anderes gibt es nicht)
    Aber erst ab 18 und WICHTIG Heimatverteidigung, die Bundeswehr hat nirgends was in aller Welt zu suchen.

    Die Marine schippert hauptsächlich im Mittelmeer und zeitgleich ist die Ostsee immer wieder in Gefahr Infrastrukturen sabotiert zu bekommen oder gar zerstört.
    Die Soldaten müssen frieren weil die Heizrechnung nicht bezahlt bekommen, aber gleichzeitig neue (Mode)Uniformen beschaffen.

    Humanitäre Hilfe im Inland und nahem Ausland ja (z.B. Hochwasser) alles andere an out of area Einsätzen nein.

    Mal nebenbei seit 1999 im Kosovo und bis heute NICHTS erreicht.

    61
  • Hysterie jetzt also auch in der AfD, völlig irrational:
    1.
    Die meisten würden Ersatzdienst machen, also Pflegenotstand entschärft.
    2.
    Man könnte, wie früher, Auslandseinsätze nur freiwillig erlauben.
    3.
    Über die Dauer kann man verhandeln.
    4.
    Das ganze Paket dann in die Volksabstimmung.

    So geht Demokratie, und so meint Alice das auch, glaube ich.

    53
  • Ich freue mich, dass die AfD hier so offen und kontrovers diskutiert.
    Dieses Thema betrifft alle, deshalb muss sorgsam abgewogen werden, was richtig ist.

    Eine Identifizierung der Gesellschaft mit der Armee wird sich allerdings aus meiner Sicht in dieser gegenwärtigen Bevölkerung kaum entwickeln. Im Grunde geht es ja um nichts anderes, als dass sich die Bürger wieder zu ihrem Vaterland bekennen sollen, was ich angesichts der gegenläufigen Erziehung der letzten Jahrzehnte schon als notwendig erachte.

    Das kann man allerdings auch, indem man seinem Land ein soziales Jahr gibt, zB in der Pflege, in Krankenhäusern, Altenheimen u.ä.

    Der mit der Wehrpflicht weggefallene Zivildienst hat die Gesellschaft nämlich deutlich schlimmer getroffen als die weggefallene Wehrpflicht selber. Die „Zivis“ fehlen hinten und vorne.

    48
  • Das war’s! AfD wähle ich NICHT!

    Wehrpflicht…nur für Männer? Das ist nicht nur diskrimminierend, sondern massiv sexistisch; eben ein echtes femischistisches Verbrechen. Man stelle sich das vor, wenn Männer nur noch die Drohnen, das Kanonenfutter für freiwillig dienende Frauen im Offiziersrang sind.

    Die hier so unkritisch in den Himmel gehobene IDF hat z.B. Frauen in der kämpfenden Truppe abgeschafft, weil sie zu einer Vermittelmäßigung aufgrund niedriger Leistungen führten.

    Nee – nie mehr AfD!

    28
  • Will sie die Talahons auch noch an der Waffe ausbilden? Deutschland braucht eine Verteidigungsarmee (vgl. Gerd Bastian) aus handverlesenen Berufssoldaten. Darüber hinaus sollte Deutschland neutral werden, vergleichbar Österreich und der Schweiz.

    23
  • Kann ich nur Zustimmen. Die NVA im Osten, hat man auch überlebt. Die jetzige Hampelmanntruppe, ist keine Armee.

    22
  • Das würde so manchen verweichlichten Links Grünen Anhängern mal guttun. Nix da, Wehrdienst verweigern. Ab an die Ostfront, Ukraine verteidigen. Die Grünen fordern doch immer mehr Einsatz für die Ukraine. Dann könnten doch Grüne Jünglinge voran gehen.

  • Es gehört übrigens zum demokratischen Leben, dass man sich in einzelnen Themen auch innerhalb einer Partei uneinig ist.
    Da darf dann eine Volksabstimmung entscheiden, was denn das Volk – das es ja auch angeht – darüber denkt und will. Und es entscheidet die Mehrheit. Die Politik hat dann einen Weg zu finden, wie es nach dem Willen der Mehrheit gelöst wird.

    19
  • Einige schreiben seit Wochen hier Beiträge und jetzt kommt raus, das sie das Wahlprogramm der AfD Nicht gelesen haben. Da steht das Thema Wehrpflicht nämlich drin. 🙂 Also wer deshalb die Partei nicht mehr wählen will, hat nicht weiter nach gedacht. Siehe z.B. Beitrag Nummer eins von Falk.

    17
  • Ich war 15 Monate beim Bund, war eine lange Zeit, die man da verplempert hat. Jetzt 2 Jahre, das ist zu lang.

    17
  • Ich bin der Meinung, dass es keine Wehrpflicht geben soll.

    Wer gerne Krieger sein will, der soll Soldat als Beruf wählen.

    Menschen wollen im Frieden leben und nicht im Krieg.

    Krieg ist ein gemeinsames Businesskonzept mit den Geschäftspartnern Politiker und Rüstungsindustrie.

    Das brauchen wir nicht.

    15
  • Wir haben hunderttausende junge Männer, die in den letzten Jahren ins Land gekommen sind. Die meisten unter ihnen kann man sich aus verschiedenen Gründen nur schwer als Soldat vorstellen. Also wird es wieder die junge Generation der angestammten Bevölkerung treffen, auf die ohnehin schon genug Belastungen zukommen. Sinnvoll wär der Aufbau einer schlagkräftigen Berufsarmee.

    15
  • seh ich anders als Frau Weidel, 1 Frauen sind nix besseres gehören wenn dann genauso eingezogen wie Männer. Und 1 Jahr reicht, also 12 Monate.

    14
  • Einerseits wäre es für unsere Jugend gut, mal wieder „Zucht und Ordnung“ zu lernen. Andererseits müsste man dann die Wehrdienstverweigerung komplett abschaffen – oder, wie früher, nur mit Zivildienst in Altenheim oder Krankenhaus, was dann wieder nützlich wäre. Denn eigentlich können wir uns gar nicht leisten, dass junge Menschen für zwei Jahre in produktiven Berufen fehlen.
    Generell halte ich es aber nicht unbedingt für sinnvoll, wieder junge Menschen zu Kanonenfutter auszubilden.

    10
  • Zwei Jahre sind völlig indiskutabel. Frau Weidel hatte von ihrer Partei keine Prokura für ihre Aussage. Denkbar wäre ein modifiziertes schweizerähnliches Modell. Ein fester Kern einer Berufsarmee, dazu eine Wehrpflicht von sechs Monaten. Alle drei Jahre eine Wiederauffrischung des Wehrdienstes für vier Wochen bis zum 40. Lebensjahr. Es hätte den Vorteil, dass der Zusammenhalt der jungen Männer über Standes- und Schichtengrenzen gefördert wird und das über einen Zeitraum von 20 Jahren.

    9
  • Zwei Jahre Lebenszeit klauen. Wofür bitte? Für ein Land dessen Politiker sich vom Volk entfernt haben. Meine Kinder bekommt sie nicht.

    9
  • “ …dass er nicht wolle, dass seine Söhne für „Stellvertreterkriege“ oder „amerikanische und ausländische Interessen verheizt“ werden.“

    Exakt! Genau so sehe ich es auch.
    D.h. ich gehe da noch weiter und sage, dass der Körper meines Sohnes aus gar keinem Grund zerfetzt und verheizt wird.

    Und wenn Fr. Weidel gerne möchte, dass ihre Kinder an irgendeiner Front in Stücke gerissen werden, kann sie die ja gerne dort hin schicken.

    Einfach mal ein paar echte Fotos aus den unzähligen Kriegen der Menscheit anschauen, was die Irren dieser Welt mit Menschen so alles anrichten, für ihre Macht- und Geldscheiße.

    7
  • Keine Wehrpflicht. Für dieses Drecksland, das seine Bürger zu Fingerabdrücken zwingt, mache ich nichts, außer die Regierung zu stoppen

    7
  • Freiheit oder Pflicht? Was will Weidel. Wenn Freiheit dann keine Wehrpflicht. Das wäre logisch. Schnell ist man auch bei einer Impfpflicht! Auch das will ich nicht. Also WAS soll dieser Schwachsinn? Passt auch zu den 5% vom BIP für die NATO. Hat sie im ZDF gesagt. Manoman was geht hier ab. Systempartei bleibt Systempartei. Diese Diskussion kostet der AfD viele Stimmen.

  • Verteidigen, ja – aber gegen wen? die Rotfaschisten in der eigenen Regierung?
    Russland bedroht uns jedenfalls nicht. Und die feindlichen Invasoren sind längst eingesickert.

    6
  • Das wäre noch zu diskutieren. Wehrdienst kann sehr langweilig sein. Übungen kosten Geld. Auch die Frage der Wehrgerechtigkeit wird auftauchen. Was richtig ist: Es ist die größte Schule der Nation.

  • Das kommt aber jetzt dermaßen zur Unzeit.

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