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Großbritannien

Ärmelkanal-Bootsmigranten auf neuem Rekordhoch

Die Zahl der illegalen Migranten, die von Frankreich nach Großbritannien übersetzen, ist in den ersten Monaten des Jahres auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum handelt es sich um einen Anstieg von 42 Prozent.

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In den ersten drei Monaten des Jahres haben 5.400 Bootsmigranten von Frankreich aus Großbritannien erreicht. Das geht aus Zahlen der britischen Behörden hervor. Damit ist die illegale Migration auf ein neues Rekordhoch gestiegen: Der bisherige Rekord für das erste Quartal ist damit um 1.100 übertroffen worden. Er stammt aus dem Jahr 2022. Ein sinkender Trend aus dem vergangenen Jahr ist schon jetzt wieder umgekehrt: Gegenüber dem Vorjahreszeitraum handelt es sich um einen Anstieg von 42 Prozent.

Immer wieder versuchen zumeist aus Afrika stammende Einwanderer, von Frankreich aus mit Booten über den Ärmelkanal nach Großbritannien zu gelangen. Laut dem britischen Verteidigungsministerium kamen 2022 auf diese Weise rund 46.000 Illegale ins Vereinigte Königreich. Für die Überfahrt nach Großbritannien gibt es keine validen Fluchtgründe.

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Erst am vergangenen Wochenende hatte die französische Küstenwache 78 Migranten gerettet und zurück nach Frankreich gebracht, die beim Überqueren des Ärmelkanals in Seenot geraten waren. Im Januar war ein fünfjähriges Mädchen in dem Meeresarm zwischen England und Frankreich ertrunken.

Der britische Regierungschef Rishi Sunak hatte nach seiner Amtsübernahme vor anderthalb Jahren den Kampf gegen die illegale Einwanderung zu einem seiner Hauptanliegen erklärt. Die britischen Konservativen haben sich auf die Fahne geschrieben, die Zahl der Einwanderer zu reduzieren und „die Boote zu stoppen“.

Gegner der Sunak-Regierung und ihrer Migrationspolitik wollen die Zahlen jetzt als Scheitern seiner Linie auslegen. Tatsächlich bemüht sich London nach wie vor um die Umsetzung ihrer Ruanda-Politik, bei der illegale Migranten in das südostafrikanische Land ausgeflogen werden und dort ihren Asylantrag stellen sollen. Das Vorhaben war jüngst vor Gericht gescheitert, weshalb die Regierung nun eine umstrittene Gesetzesänderung anstrebt.

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