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Sprachassistent

Abhören von Privatgesprächen – Apple zahlt 95 Millionen Dollar an Kläger

Millionen Nutzer könnten jahrelang von Apples Sprachassistenten Siri abgehört worden sein – jetzt hat der Konzern einer außergerichtlichen Einigung zugestimmt. 95 Millionen Dollar würde der Konzern zahlen – eine Schuld wird nicht eingestanden.

Apple zahlt 95 Millionen Euro an betroffene Nutzer, um dem möglichen Prozess um die Abhör-Vorkommnisse zu entgehen.

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Das amerikanische Technologieunternehmen Apple soll Privatgespräche von Millionen Nutzern abgehört haben. Um einem Prozess zu entgehen, hat der Konzern jetzt einem außergerichtlichen Vergleich zugestimmt. Demnach zahlt das Unternehmen 95 Millionen Dollar an die möglichen Opfer der Abhörung. Dafür kann das Unternehmen dem drohenden Gerichtsprozess aus dem Weg gehen.

Seit fünf Jahren lief der Rechtsstreit wegen der möglichen Abhörung durch Siri – Apple will den Rechtsstreit jetzt zu den Akten legen. Ein Schuldeingeständnis ist es jedoch ausdrücklich nicht, heißt es in der Vereinbarung zwischen Klägern und Apple. In der Sammelklage wurde Apple bislang vorgeworfen, der Sprachassistent Siri habe auch dann private Gespräche aufgezeichnet, wenn das übliche und vereinbarte Aktivierungswort „Hey Siri“ nicht bewusst ausgesprochen wurde.

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Diese Aufnahmen sollen unter Umständen dann sogar von Apple zu Werbezwecken an Dritte weitergeleitet worden sein. So gibt es laut der Nachrichtenagentur Reuters mehrere Kläger, die berichteten, kurz nachdem sie ein Gespräch über bestimmte Produkte oder Probleme geführt hatten, habe Apple ihnen plötzlich personalisierte Werbung angezeigt.

Auch wenn der US-Konzern jetzt den Rechtsstreit um das mutmaßliche Mithören von Privatgesprächen durch die Zahlung von 95 Millionen Dollar zu den Akten legen will, hatte sich der Konzern bislang immer gegen die Vorwürfe der Apple-Kunden gewehrt. In den zugehörigen Gerichtsakten, die der Sender AFP einsehen konnte, wird festgehalten, dass Apple auch im Rahmen dieser außergerichtlichen Einigung nichts von einem Schuldeingeständnis wissen will.

„Apple hat zu jeder Zeit zurückgewiesen und weist weiterhin jedes angebliche Fehlverhalten und jedwede Haftbarkeit zurück“, heißt es in den Gerichtsakten. Der außergerichtlichen Einigung, auch „Vergleich“ genannt, muss jetzt noch durch einen kalifornischen Bundesrichter in dem zuständigen Gericht in Oakland zugestimmt werden. Die US-Nutzer von allen Apple-Produkten, die Siri als Sprachassistentin eingerichtet haben, könnten dann eine Entschädigung von bis zu 20 Dollar je Gerät erhalten.

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