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230-Millionen-Mehreinnahmen

Wirtschaft will Frauentag als Feiertag streichen – Berliner SPD wittert „rückwärtsgewandte Debatte“

Angesicht der wirtschaftlichen Lage steht der Frauentag als Feiertag in Berlin auf dem Prüfstand. Wirtschaftsvertreter fordern seine Abschaffung, 230 Millionen Euro könnten zusätzlich erwirtschaftet werden. Die SPD stellt sich quer: Die Debatte sei „rückwärtsgewandt, so Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey.

Die Wirtschaftsministerin Franziska Giffey bezeichnete die Debatte als rückständig.

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Der Frauentag als Feiertag – ein Privileg, das sich nur Berlin leistet. Während der Rest Deutschlands am 8. März arbeitet, gönnt sich die Hauptstadt eine Pause. Nun sorgt der Vorschlag von Alexander Schirp, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin und Brandenburg (UVB), diesen Feiertag abzuschaffen, für Zündstoff. Sein Argument: 230 Millionen Euro könnten zusätzlich „volkswirtschaftlich erwirtschaftet“ werden. Wer kann es sich leisten, darauf zu verzichten? Offenbar nur Berlin. Zwei Senatorinnen der SPD äußern gegenüber dem Tagesspiegel scharfe Kritik.

Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey wies Schirps Vorschlag entschieden zurück: „Anstatt eine rückwärtsgewandte Debatte über seine Abschaffung anzustoßen, würde ich mir von unseren Unternehmensverbänden einen engagierten Einsatz für mehr Frauen in Führungspositionen der Wirtschaft und für mehr weibliche Unternehmensgründungen wünschen.“ Auch Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe verteidigte den Frauentag vehement. „Wer diesen wichtigen Kampftag nun infrage stellt, nimmt Frauenrechte nicht ernst genug und ignoriert die zunehmende Gewalt gegen Frauen.“ Es gebe „großen Diskussionsbedarf“, sollte dieser Vorschlag ernst gemeint sein.

Schirp selbst hält an seinem Vorschlag fest. Für ihn ist klar: „Wir können natürlich so weiterwurschteln und Frauentag machen, aber dann muss keiner Krokodilstränen weinen, wenn wir nicht aus der Kurve kommen.“ Anstatt des Frauentags sei auch schon über die Abschaffung von Pfingstmontag oder dem 03. Oktober als Feiertag nachgedacht worden.

Giffey hält auch von dieser Idee nichts. Mehreinnahmen durch zusätzliche Arbeitstage seien „nicht zielführend“, da Produktionen „nachfrageabhängig, unterschiedlich produktiv und auch flexibel“ seien. Oft werde die Arbeit um Feiertage herum vorgezogen oder nachgeholt, fügte sie hinzu.

Unterstützung erhält Schirp von Manja Schreiner, Vorsitzende der Industrie- und Handelskammer Berlin. „Natürlich freut sich jeder über freie Tage, aber gerade angesichts der angespannten konjunkturellen Lage ist eine ehrliche Diskussion über Möglichkeiten, die Produktivität zu steigern und Kosten zu senken, nicht nur berechtigt, sondern notwendig“, sagte sie. Auch CDU-Wirtschaftspolitiker Christian Gräff spricht sich für Schirps Vorschlag aus: „Ich persönlich kann mir das grundsätzlich vorstellen, mit Blick auf die aktuelle wirtschaftliche Lage“.

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50 Kommentare

  • Gibts einen Männertag und Kindertag? Wenn nicht dann gehört der Frauentag auch weg… Wenn ja dann kann das bleiben. Oder man mach einen Familientag daraus? Dann hat doch jeder was davon 😀

    • Es gibt auch einen Muttertag, also kann der Frauentag weg, da doppelt.

    • Relevant ist die DEKADENZ Berlins einen eigenen Feiertag zu haben.

      Nichts gegen Frauen, entweder alle einen gesetzlichen Feiertag oder KEINER.
      Auch bei Kirchenfeiertage (christlich!) bin ich der Meinung, dass NUR die Gläubigen (also kath. ev.) denen auch Kirchensteuern abgenommen werden frei erhalten. (das erkennt ja der Chef bei jeder Zahlung).

    • Am 1. Juni ist Weltkindertag.
      Zu DDR-Zeiten hatten wir an diesem Tag immer Sportfest – also schulfrei. Es gab Wettkämpfe, Medaillen, Roster, Kuchen und Limonade – und Spaß.

      • Kein Sportfest, bei uns nannte es sich Spartakiade, dies passte ja zum Politsystem.
        https://de.wikipedia.org/wiki/Kinder-_und_Jugendspartakiade

        Und ganz ehrlich ich fand das gut. Wenn ich heutiges Bildungssystem sehe, wo Kinder kaum oder gar nicht schwimmen können, keinerlei Skills in freier Natur haben, da braucht man sich später nicht wundern. Sah man schon als Ausbilder bei Bundeswehr, welche Defizite es gab.

        4
  • Berlin has fallen…die linksrotgrüne Khmer wird alles kaputt machen.

    • Ich fordere einen Schwulentag.

  • Ich muss schon sagen, dieser moderne Feminismus geht mir als Frau mächtig auf den Zeiger.
    Es geht doch nur noch darum, Männer zu bashen und solche Frauen, die es sonst zu nichts gebracht haben, zu überhöhen, nur weil sie Frauen sind. Und das in einer Gesellschaft, in der Geschlechter angeblich keine Rolle mehr spielen.

    In der DDR (ich muss wieder davon anfangen) war die Förderung der Frauen deshalb Programm, um ihre verfassungsrechtliche Gleichberechtigung im Alltag durchzusetzen und einen Nachteilsausgleich zu schaffen, den sie durch ihre natürliche Funktion als Mutter früher hatten.

    Das ist heute längst geschehen.
    Man braucht keinen Frauentag als gesetzlichen Feiertag.
    Das war er in der DDR auch nicht, denn vor dem „Kaffeetrinken“ mit der Gewerkschaft ging man an diesem Tag selbstverständlich arbeiten.

    • „Kaffeetrinken“ beim lesen musste ich gleich schmunzeln. 😁😉

  • Berlin hat die wenigsten Feiertage in Deutschland. Warum aber gehen sie einen Sonderweg und nehmen nicht einen Tag, der auch in anderen Bundesländern Feiertag ist?

    • Weil das zu einfach wäre.

    • Dieser Feiertag 8 .März ist nur noch in Brandenburg ein Feiertag ,und eben Berlin ,im restlichen Deutschland wird gearbeitet .

      • Ich in Berlin, Frau in Brandenburg gearbeitet, Brandenburg hatte zumindest 2107 bis 2019 keine Frauentag.

        0
    • Wozu eigentlich Feiertage?

      Das Volk soll arbeiten und nicht feieren, schließlich müssen 5 Millionen Kulturbereicherer ernährt werden.

      Deswegen: Hau wech den Scheiß.

  • Ach herrje, der Frauentag!
    Am 8. März gab es im schnittblumenarmen DDR-Alltag jede Menge Alpenveilchen, Narzissen, Nelken und auch Rosen für die Frauen, die tagtäglich in der sozialistischen Gesellschaft „ihren Mann“ standen. Zusätzlich wurden in den VEB-Kantinen Kaffee und Kuchen serviert und „Kulturprogramme“ dargeboten: Jungpioniere sangen Lieder, sagten Gedichte auf und Theaterstücke wurden aufgeführt. Einmal hatten wir sogar eine Modenschau mit „Reizwäsche“ von einem Textilbetrieb. Eieiei!

    Welch eine Nostalgie!

  • Völlig egal, ob Berlin arbeitet oder feiert. Es kommt so und so nix bei raus.

    • … wohl wahr. Kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.

  • Wo ist denn der Frauentag ein Feiertag?

    • In Berlin und Mecklenburg-Vorpommern (laut DGB). Nur fragt sich natürlich, ob das aus rotgrüner Sicht nicht ein Gender-Tag oder TASI Tag aller sexuellen Identitäten sein müsste. „Frauentag“ ist oldschool, wenngleich die SPD-Bundestagsfraktion und nicht nur sie natürlich überzeugt ist: Trans* Frauen sind Frauen. Wo bleibt überhaupt der Männertag? Und wo bleiben die Diversen?

  • Mein Gott, als ob Berlin keine anderen Probleme hat. Oder soll das schnell von Sylvester ablenken?

  • Die Witzseite des Vorwärts hieß lange Rückwärts.

    • Der Vorwärts ist selbst der Witz.

  • Dass der Frauentag ein Feiertag in Berlin ist zeigt mal wieder was für ein schwieriges Verhältnis zur Realität dieses Loch hat 😂

  • what? Die Shitholecity lebt vom Finanzausgleich und gönnt sich einen Wolken-Kuckucks-Feiertag?

    • seit 2017 oder 2018, genau weiß ich es nicht mehr. Wurde stilschweinend eingeführt.

  • Wo ist der Männertag. Männer haben auch Rechte, nicht nur Frauen. Klar, daß immer mehr Männer Piraten, die Männerpartei wählen, um ihre Rechte als Mann gegen die Regierung und die „Polizei“ zu verteidigen

    • Es gibt keinen Männertag, sondern einen Tag des Herrn (Christi Himmelfahrt). Dieser wurde von der Popkultur kurzerhand in den Männertag umgenannt… Wobei ja jedem klar sein sollte daß „der Herr“ ungleich jeder Mann ist.
      Aber anstatt dem Herrn zu Gedenken gehen die Männer einen Saufen, bis sie besoffen vom Fahrrad fallen und vom Rettungsdienst aus dem Straßengraben abgeholt werden müssen.

      • Für mich ist das schon immer der Vatertag. War das nicht in der DDR so?
        Ein ordentlicher Vater unternimmt an diesem Tag etwas mit seinen Kindern und besäuft sich nicht. Natürlich kann man an diesem Tag auch etwas mit der Familie unternehmen. Nur eben nicht Saufen!

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  • Der Frauentag in Berlin war und ist überflüssig.

  • „Wer diesen wichtigen Kampftag nun infrage stellt…“ „Kampftage“ war auch schon ein Begriff in der DDR.

    • Tatsächlich, und der Jargon ist exakt auch von dort, obwohl Cansel Kiziltepe in Berlin West geboren ist (8. Oktober 1975, also noch zu Mauerzeiten). Ich denke, die hat zu viel Ostfernsehen konsumiert. Wenn Wohlstand und die Sympathie zum Sozialismus zu psychischen Konflikten führen (man kann sich nicht vom Wohlstand lösen und möchte zum Sozialismus hin, zumal er doch so nah ist), kommen viel härtere Kommunisten heraus, als die DDR jemals welche hatte. Kampftage gab es viele, 1. Mai, 13. August …, bestimmt hätte sie auch gesagt „die Mauer muss sein“ statt „die Mauer muss weg“

  • Wer hat die meisten Feiertage? Bayern? Hat Berlin und BB weniger? JA! Also liebes Apollo. Was soll das?
    Berlin hat den 08.03. und BB den Reformationstag. Das ist für Bewohner des Speckgürtels problematisch. Aber Berlin wollte den Reformationstag nicht.

    Wenn es nach gewissen Leuten geht, würden wir bis 100 arbeiten, hätten gar keine Feiertage und die 80 Stunden Woche. Manche Trolle hier feiern das sogar.

  • Was wollen die in Berlin mit dem Feiertag?🤔 Entschuldigt, aber die Masse geht doch da eh nicht einer steuerpflichtigen Arbeit nach? Wie viel Bürgergeldbezieher gibt es doch noch mal?🤔

  • Ich bin dafür der Frauentag wird in Berlin abgeschafft, dafür werden alle Feiertage wie in Bayern 1 zu 1 übernommen. Schwups hat Berlin 3 Feiertage mehr.

  • Ich fordere für Männer zusätzlich 5 x 365 Frei-Tage. Begründung: Frauen leben im Schnitt 5 Jahre länger. 😉

    • Das ist die Statistik, wenn man statistischer Ausreiße ist, kommt man aber 5 Jahre länger ins Pflegeheim, was man auf keinen Fall wollen sollte.

  • Was Berlin sich gönnt, ist typisch! Nicht durchgerechnet und auch noch hochgradig egoistisch. Wie diskriminierend muss das berliner Verhalten auf Frauen in den anderen Bundesländern wohl wirken? Und wo bleibt der Aufschrei der achso wichtigen Gleichstellung für andere wie z.B. Männer, Diverse, usw. ? Wann erhalten sie Ihren eigenen Feiertag?

  • Nein, Richtung gesunden Menschenverstand gewandte Debatte…

  • Berlin ist nichts anderes als die Vorzeigekloake der Nation!

  • Warum nicht alle Feiertage streichen und dafür 10 Tage mehr gesetzlichen Urlaub. Es wäre ein richtiger Schritt in Richtung Trennung von Glaube und Politik. Das C steht bei den Parteien ja auch für nichts mehr.

  • Ganz einfach, legt den Frauentag auf einen anderen Feiertag oder auf einen Sonntag.. Der Vatertag, kein Feiertag, ist Christi Himmelfahrt. Der Muttertag, auch kein Feiertag, ist immer am zweiten Sonntag im Mai. Am 1. Juni ist Kindertag – und am 20. September auch, aber kein Feiertag. Da besteht auch Schulpflicht. Sind Kinder, Mütter und Väter weniger wert

  • Ach, sie „hätte sich mehr weibliche Unternehmengründungen gewünscht“. Da muss die abgebrochene Doktorin aber nicht bei den Männern rumjammern. Also, selbst ist die Frau, auf dann. Es fehlen bspw. jede Menge Handwerksbetriebe in allen Branchen.

    • Um Himmels Willen die und Handwerk? Die Häuser sind doch schon kaputt genug. Beratungsvermittlung und Vermittlungsberatung sollte sie machen oder Wege harken.

  • 230 Millionen? Die Deutsche Wirtschaft muss sich, ganz offensichtlich, schon nach Krümeln bücken.

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