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Friedensgespräche

Statist auf eigener Bühne: Merz’ eigentümliche Rolle beim Ukraine-Gipfel in Berlin

Bei seinem eigenen Friedensgipfel gerät Friedrich Merz in den Hintergrund, wird zum Statisten degradiert: Bei den eigentlichen Verhandlungen im Kanzleramt verließ er den Raum bereits nach wenigen Minuten. Sein Auftritt erzielte das Gegenteil des erhofften Effekts.

Beim Friedensgipfel in Berlin zum Statisten degradiert: Bundeskanzler Friedrich Merz (IMAGO/Revierfoto)

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Dass Deutschland und der gesamten EU bei den großen Fragen der Weltpolitik kaum noch Bedeutung zukommt, wurde in den vergangenen Monaten mehr als deutlich: Bei der Aushandlung der Freilassung der letzten lebenden israelischen Geisel im Gazastreifen spielte man keine Rolle. Bei den Verhandlungen über einen US-Friedensplan sprachen die US-Unterhändler lieber direkt mit der Ukraine und Russland.

Selbst der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Armin Laschet, gab am Montag auf X zu: „Leider hat sich die EU in den letzten Jahren auf Brüsseler Verbalerklärungen reduziert, die Europa sowohl im Nahen Osten als auch im Verhältnis zu Belarus oder bei Bemühungen zum Ende des Krieges in der Ukraine zu Statisten hat werden lassen, die gelegentlich von den USA unterrichtet wurden.“

Doch Laschet stellte als positives Zeichen heraus, dass Bundeskanzler Friedrich Merz den neuesten Gipfel zum Ukraine-Krieg in Berlin ausrichten dürfe – das würde den Willen zeigen, „Europa wieder zu einem diplomatischen Akteur zu machen“, so Laschet. Doch der ehemalige Kanzlerkandidat der Christdemokraten übersieht dabei offenbar die skurrilen Vorgänge rund um das neueste Gipfeltreffen.

Angereist waren neben mehreren Staats- und Regierungschefs Europas die beiden Hauptverhandler: Teams der USA und der Ukraine. Es soll um Gebietsabtretungen gehen, etwa dass die Ukraine die Krim als Territorium aufgibt – und um glaubwürdige Sicherheitsgarantien, abseits eines Nato-Beitritts des angegriffenen Landes, der mittlerweile faktisch vom Tisch ist.

Doch abseits von einem belanglosen Frühstücksgespräch, das Merz am Sonntag im Hotel Adlon mit dem eigens für die Unterredungen angereisten Wolodymyr Selenskyj führte, spielte der Gastgeber des Gipfels bei den Verhandlungen kaum eine Rolle: Als sich die Verhandlungsteams von USA und Ukraine im kleinen Kabinettssaal des Kanzleramts versammelt hatten, sprach Merz einige knappe Grußworte, bevor er den Raum wieder verließ.

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Als einziger deutscher Vertreter verblieb der sicherheitspolitische Berater des Kanzlers, Günter Sautter, im Raum. Was seine Rolle bei den Verhandlungen zwischen Selenskyj und den US-Unterhändlern Jared Kushner und Steve Witkoff war, ist derweil noch unklar: Anfangs war berichtet worden, er habe als eine Art Moderator für die Gespräche agiert – wie Table.Media berichtet, hat das jedoch nicht gestimmt.

Noch bevor die rund fünfstündigen Verhandlungen zwischen Selenskyj und Witkoff abgeschlossen waren, verließ Merz das Kanzleramt bereits. Der Gastgeber verließ das Treffen also selbst verfrüht.

Entscheidend ist, was die Bundesregierung mit dem Treffen in Berlin bezwecken wollte: Laschet betonte es als wichtiges Signal; bei Table.Media heißt es zu der Absicht von Merz: „Mit dem Ort, der Organisation und dem Großtreffen am Montag will Berlin durchsetzen, dass die Europäer nicht umgangen werden können.“ Doch genau das hat man nicht erreicht – der Kanzler wurde beim großen Auftritt der weltpolitischen Akteure in Berlin selbst zum Statisten. 

Immerhin inhaltlich hat der Gipfel wohl zu einem konstruktiven Ergebnis geführt: Selenskyj unterstrich erneut seine Bereitschaft für einen Waffenstillstand – auch ohne Nato-Beitritt oder vollständig wiederhergestellte Gebiete in der Ostukraine. Der Frieden dürfte trotz der ukrainischen und US-amerikanischen Bemühungen wohl allerdings auch weiterhin am Unwillen des russischen Machthabers Wladimir Putin scheitern. Das hat in den vergangenen Monaten immer wieder zum Scheitern von US-amerikanischen Friedensinitiativen geführt – auch die Gespräche in Berlin werden wohl ein Gipfel ohne Durchbruch bleiben.

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90 Kommentare

  • Hier bitte keine Witze über Topfpflanzen!

    Danke.

    • Sorry, ist mir Ausversehen so rausgerutscht mit dem Fritzel und dem Kaktus.

    • Die sind echt schon ausgelutscht.

    • “ Machthaber “ Putin. Fangt Ihr auch schon an zu framen. Wie wärs mal zur Abwechslung mit “ MACHTHABER MERZ “ u.s.w….

  • Er musste den Verhandlungssaal verlassen ! Vermutlich hatte er den staatsmännichsen Auftrag, die Topfpflanze vor der Tür zu bewachen.
    Ehre, wem Ehre gebührt !

    Die Rechnung für die Bewirtungskosten der „Verhandelnden“ wird er allerdings fix erhalten, um sie dem Steuerzahler zwecks Ausgleichs zu präsentieren.

    • Ich frage mich so oder so, weshalb das Spektakel überhaupt in Berlin stattfindet, obwohl jeder weiß, dass Berlin – außer bis zur Pleite zu bezahlen – in der Sache nichts zu melden hat ! Aber vielleicht geht es in diesem „Verhandlungsabschnitt“ gerade um die deutschen Steuermilliarden für die nächsten hundert Jahre, zu bezahlen an Herrn Selenskjys & Konsorten-Schwarzgeldkonten, während die eigenen Rentner zuhause vor dem Müllkübel verhungern.

      Offenbar geht es nur um eine Showveranstaltung, damit die Tagesschau über die „herausragende Deutschland-Vernichtungs-Arbeit des größten Staatsmanns seit Adenauer“ (wenn nicht gar noch mehr) berichten kann.

      • Deutschland hat nichts zu sagen, wird aber wie immer am meisten für den Schlamassel bezahlen. Egal wo, wie, was auf der Welt. Deutschland zahlt.

        Für den Kauf von Waffen für die Ukraine. Und wer ist zufällig in jedes westliche Rüstungsunternehmen investiert?, BlackRock!
        Deutschland zahlt auch für den Wiederaufbau der Ukraine. Und wer ist zufällig offiziell ernannter Wiederaufbau-Koordinator und sitzt mit am Verhandlungstisch? BlackRock!
        Und wer war zufällig Vorstand von BlackRock-Deutschland und ist heute Bundeskanzler der BRD?

        Ziemlich viel „Zufälle“, oder?

        • Aufsichtsratsvorsitzender, nicht Vorstand. Soviel Sorgfalt muss sein…;-)

          Sie haben natürlich vollkommen recht. Wenn das bloß mal die Mehrheit der Bürger auch raffen würde. Dies allerdings scheint ein frommer Wunsch zu bleiben.

          13
    • …im eigenen Kanzleramt flog er hinaus.
      Die ihm ergebenen Medien formulieren
      es verschleiernd:

      „Empfangen wurden sie von Kanzler Friedrich Merz.
      Danach zog sich Merz aus den Verhandlungen
      im Kleinen Kabinettssaal im Kanzleramt zurück.“

  • darf er diesmal seine eigenen Topfpflanzen bewachen?

    • Ho Ho

    • …nicht mal das. Er mußte das Kanzleramt
      umgehend verlassen. Das klingt aus den
      Mainstremmedien so:

      Sonntag – Friedensgespräche

      „Merz zog sich nach der Begrüßung aus
      den Ukraine-Gesprächen zurück.“

      „Kanzler Friedrich Merz habe die
      Regierungszentrale bereits etwas früher
      früher verlassen.“

      Ergo 5 Std. vor den anderen:

      Nach gut fünf Stunden wurden die
      Gespräche am Abend vorerst beendet.

  • Ich hoffe nur, daß er uns nicht in den Krieg zieht.

    • Womit will er denn in den Krieg ziehen ? Die BW hat Munition für einen Tag !
      Dann muss die weiße Fahne gehisst werden !

      • Das ist perverserweise beruhigend.

        • In der Tat ist das beruhigend. Ich hoffe, es bleibt im Wesentlichen so.

          3
      • Gehört die weiße Fahne zum Marschgepäck?
        Dann bin ich beruhigt.

      • Dafür haben die Islamisten in Deutschland Munition zur Genüge….
        Ist leider nicht so beruhigend.

    • Er würde gerne, aber das wird wohl nichts. Aber er wird nicht aufgeben, Deutschland zu schaden, wo es nur geht.

      • Die ganze EU soll doch transformiert werden. Die lassen nicht locker. Es isch over

  • Also, spielt jetzt mal bitte jemand mit unserem Bundeskanzler?
    Das ist nicht nett von euch.
    Lasst den doch wenigstens ’ne Toppflanze spielen, oder so.

  • Wie gehabt: Zahlen und strahlen ist die deutsche Rolle. Tatsächlich gibt es Medien, die ernsthaft die Frage stellen: Gelingt dem Kanzler ein Durchbruch beim Frieden? Oberpeinlich.

    • Propaganda ist eben alles. Viel Schein, wenig Sein.

      Auch erbärmliche Jämmerlichkeit kann als „Heldentum“ dargestellt werden, zur NOT.

      • Propaganda wird gemacht weil sie funktioniert!
        Viele meiner Arbeitskollegen sind unpolitisch, schlecht bis gar nicht informiert und glauben was im Fernseher in den Nachrichten gesagt wird. Es ist erschreckend.
        Viele meiner Arbeitskollegen sind so drauf. Politisch uninteressiert, uninformiert und in Angsstarre vor der AfD.

        • Deutschland ist nach meiner festen Überzeugung das Land mit den meisten politischen und historischen Analphabeten der Welt. Eine Tragödie.

          4
  • Fritz reicht Plätzchen und schenkt Kaffee nach.

  • Er kann es einfach nicht.
    Einem Helmut Schmidt wäre das nicht passiert.

    • Ganz sicher nicht.

  • Um in Verhandlungen irgendwie relevant zu sein, muss man etwas wichtiges anzubieten haben.
    Oder man hat einfach viel Macht und es kommt keiner an einem vorbei.

    All das trifft auf unsere gesamte Regierung nicht zu.

    • Wir haben nicht mal mehr Geld.

  • Wenn sich erwachsene Männer unterhalten sollten sich „unsere Vertreter“ gefälligst zurückziehen, damit von denen keiner merkt wie peinlich die sind. Das Ergebnis kann man bereits vorwegnehmen : Es wird ohne Not teuer für uns Steuerzahler !

    • Hängt im Verhandlungsraum wenigstens ein Portrait von Wadepfuhl?

      • Hoffentlich nicht, sonst wird es noch teurer !!!! 😱

        • 🤣🤣👍

          2
  • Trittbrettfahrer gibt es in allen Branchen.

  • Olala – welch seltene Ehre – eine eigene persönliche Brandmauer!

    Bekommt auch nicht jeder oder?

    #Meinungsironie OFF

  • Den sollte man überall aussperren!

    • Diplomatisch gesehen ist er das bereits.

    • Aussperren und Handschellen anlegen.

  • Es ist wie der Puppenspieler von Pinnocchio, irgend einer spielt damit.

  • „[…] sprach Merz einige knappe Grußworte, bevor er den Raum wieder verließ.“

    Mir wäre es lieber, er spräche ein paar knappe Abschiedsworte, bevor er das Bundeskanzleramt für immer verließe, und zwar noch 2025!

    • Kommt nix besseres nach.

  • Er wartet doch nur auf die Instruktionen von Merkel und BlackRock. Der Arme.

    • Meinen Sie seine Armut im finanziellen oder mentalen Sinne?

    • Gastgeber?

  • Deutschlands Politiker in der Weltpolitik agieren recht blamabel. Im Inneren ist es ja noch schlimmer, da mißbrauchen sie ihre Macht um Europa zu transformieren, whatever it takes…

    • Die ganze Welt spottet inzwischen über dieses Pack, allein die Bürger haben rein gar nichts zu lachen.

      • Schwierige Zeiten um stolz auf sein Land zu sein…

        • Sie müssen nicht stolz auf Germanistan sein.
          Sie sollen sich nur freiwillig in Pisstorius` Krampftruppe melden.
          Wofür?
          Das weiß ich auch nicht.

          4
  • Gut so! Wer keine geopolitischer Ahnung hat, kann bei so einem Gipfel als Statist weniger Schaden anrichten. Ich befürchte allerdings, dass Merz nach dem Vorbild seiner Großen Vorsitzenden die deutschen Spendierhosen anhat und der Schaden für Deutschland dann doch wieder gewaltig sein wird.

    • Das nächste „Sondervermögen“ wird gerade aus biologisch reinen Hanffasern gestrickt. Da jubeln sogar die Grünen von der Pädo-Sekte.

  • Meint der Mann ernsthaft, er hätte irgendwas zu entscheiden? Er darf große Zahlungen an die Ukraine abnicken und sonst nichts.

  • Merz wurde rausgeschickt um Kaffee und Knabberzeug zu holen.
    Jeder wird nach seinem Talent eingesetzt…

    • Aber nur mit Einkaufszettel.

  • Topfpflanzen bewachen und Bier holen, wir sind wieder wer.

  • Der Merz war offenbar bei den Gesprächen nicht
    erwünscht.
    Er zeigt sehr deutlich dass er keinen Frieden will.
    Also hat er bei den Verhandlungen nichts zu suchen.
    Das wird man ihm von US-Seite deutlich gesagt haben.

  • Ich kann mich dran erinnern, dass einige AFD Abgeordnete dem Scholz das Vertrauen aussprechen wollten, damit der Merz nicht dran kommt. Wegen seiner beabsichtigten Tauruslieferungen. Schlimmer geht’s beim Thema Frieden nimmer als mit März.

  • Gibt es Belege für folgende Aussage des Artikels?

    “Der Frieden dürfte trotz der ukrainischen und US-amerikanischen Bemühungen wohl allerdings auch weiterhin am Unwillen des russischen Machthabers Wladimir Putin scheitern. Das hat in den vergangenen Monaten immer wieder zum Scheitern von US-amerikanischen Friedensinitiativen geführt”

    Meine Quellen aus anderen Ländern sagen Anderes.

  • Und später macht er dann wieder einen auf „Dicke Hose“. Nur noch lächerlich, „unser“ Kanzler.

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