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In Bericht

„Ausgaben- und kein Einnahmenproblem“: Bundesrechnungshof rügt Verwaltungskosten der Bundesagentur für Arbeit

Trotz Rekordeinnahmen rutscht die Bundesagentur für Arbeit tief ins Minus. Der Bundesrechnungshof rügt teures Verwaltungspersonal und ineffiziente Digitalisierung. 

IMAGO/Henricus Lüschen

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Der Bundesrechnungshof (BRH) wirft der Bundesagentur für Arbeit (BA) in einem aktuellen Bericht ein strukturelles Ausgabenproblem vor. Obwohl die Beitragseinnahmen deutlich gestiegen sind, rutscht die BA 2025 und 2026 tief ins Minus und ist auf milliardenschwere Darlehen des Bundes angewiesen. Haupttreiber seien zwar die gestiegenen Ausgaben für das Arbeitslosengeld I, für die die schlechte Konjunktur und nicht die BA unmittelbar verantwortlich ist, doch die Prüfer sehen auch einen aufgeblähten Verwaltungsapparat als Ursache.

Für 2026 rechnet die BA mit Beitragseinnahmen von rund 49,2 Milliarden Euro, die Ausgaben sollen bei etwa 52,6 Milliarden Euro liegen. Das Defizit von gut 3,4 Milliarden Euro soll über ein Bundesdarlehen gedeckt werden. Bereits 2025 greift die BA auf einen Kredit von gut 2,2 Milliarden Euro zurück.

Besonders kritisch bewertet der BRH die Entwicklung bei den Leistungs- und Verwaltungsausgaben. Parallel zu den Ausgaben für das Arbeitslosengeld I wuchsen die Verwaltungskosten auf 12,2 Milliarden Euro – rund 37 Prozent mehr als vor der Pandemie. Die Personalausgaben stiegen sogar um 44,3 Prozent, getrieben durch Stellenaufbau, Höhergruppierungen und Tarifsteigerungen.

Auch die aktive Arbeitsmarktpolitik steht aufgrund fehlender Effizienz in der Kritik. Die BA plant für 2026 Rekordmittel von 4,5 Milliarden Euro für Eingliederungsleistungen, davon 3,1 Milliarden Euro für Weiterbildung. Gleichzeitig ist die Wirksamkeit rückläufig. Der Rechnungshof mahnt daher, den Mitteleinsatz stärker an messbaren Erfolgen statt an Teilnehmerzahlen auszurichten.

Deutlich wird der BRH auch bei den Strukturen. Während die BA für die Jobcenter 2026 weitere 221 Stellen schaffen will, liegen auf der Ebene der Regionaldirektionen, also den regionalen Steuerungseinheiten zwischen Zentrale und lokalen Arbeitsagenturen, über 1.100 Planstellen ungenutzt, die den Jobcentern bisher nicht zugewiesen wurden. Neue Stellen zu schaffen, ohne diese Reserven zu nutzen, verstoße gegen haushaltsrechtliche Grundsätze. Der Hof empfiehlt, auf die zusätzlichen Stellen zu verzichten und den Bedarf aus den vorhandenen Reserven zu finanzieren.

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Zudem zweifeln die Prüfer an der Sparkraft der Digitalisierungsprojekte der BA. Zwar kündigt die Behörde an, durch Automatisierung 7.800 Stellen einzusparen, doch es fehlen belastbare Abbaupläne. Etwaige Pilotprojekte wären schlecht vorbereitet und verfehlten die gewünschte Wirkung. Der Bundesrechnungshof fordert die BA daher auf, Aufgaben und Prozesse zu straffen und spürbare Einsparungen zu erzielen.

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18 Kommentare

  • Konsequenzen? Keine! Gehen sie weiter, hier gibts nichts zu sehen.

    • Dieses Amt reiht sich ein,wie alle Anderen auch.
      Migrantenamt!

    • Jetzt müsste man den Sound einer Kettensäge einspielen können… So als meme.

  • Ein guter Tag Mel Brooks 12 Stühle zu gucken (oder das Buch zu lesen).

  • Wer Wirksamkeit von Maßnahmen messen möchte, ist in den Augen der SPD doch bereits rechtsradikal.
    Der Sinn des linken Staates ist das Geldausgeben. Das Verlangen nach Erfolg ist bereits faschistisch.
    Weite Teile der Gesellschaft unterschätzen die Gefährlichkeit der Linken, ihre Gewaltbereitschaft, die inneren logischen Brüche ihres Weltbildes, die ökonomische Unhaltbarkeit desselben, und die meilenweite Entfernung zu allem, was man Realität nennen könnte.

    • Mehr Psychokratie wagen.

  • Ich hätte dazu mal einen Vorschlag. Bisher hat die SPD in die Spitze der Agentur immer lang gediente Damen abgeschoben, welche sie los werden wollte. Man könnte diesen Posten zur Abwechslung mal mit jemanden besetzen, der Kompetenz besitzt.

    • Serge Menga?

  • Nur Mileis Kettensäge hilft noch

    • ich befürchte allerdings, dass die Kettensäge sich die „Zähne“ ausbeisst…
      Auch die Alliierten haben das schon kurz nach dem 2.WK festgestellt….geändert hat sich bis heute nix…Im Namen aller Beamten also ein Dickes „Danke“ an den Deutschen Beamtenbund 🙂 🙂 🙂

  • Laut der Studie der Bertelsmann-Stiftung geben 57 Prozent der Befragten an, in den vier Wochen vor der Befragung nicht aktiv einen Job gesucht zu haben. Die Studie erfasst ausschließlich Menschen, die länger als ein Jahr Bürgergeld beziehen.

    Die Gründe liegen auch in den Jobcentern.
    Zauberworte: aktive Vermittlung!

  • Vor ein paar Jahren noch, wurden die Kosten durch Betrug am Arbeitslosen gesenkt.

    Das scheint sich wenigstens gebessert zu haben. Deswegen fällt jetzt die Ineffizienz auf.

  • 12,2 Milliarden Verwaltungsaufwand für 50 Milliarden „Umsatz“?
    Jeder Vierte erzwungene Euro geht direkt durch die Verwaltung auf?
    Über 100.000 Angestellte? Was machen die sonst noch, dass es so teuer werden kann?

  • Der Bundesrechnungshof muß verboten werden…

    • Ja, dachte ich auch. 😂
      Der Rechnungshof erscheint wohl konterrevolutionär! 🤣🤣🤣

    • und in Arbeit. Eine Abteilung beim Rechnungshof wird im nächsten Jahr geschlossen.
      Beim Arbeitsamt hilft nur die Kettensäge: radikaler Personalabbau
      wie in der Industrie. Da funktioniert es doch auch so gut!

    • 😂🤣😂 Alles Querulanten !

  • was sagt denn die beleidigte Leberwurst dazu?

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