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Promi-Takeover läuft aus dem Ruder: Gewaltaufrufe und „Porno-Rap“ bei Jugendsender Radio Fritz

Die feministische Rapperin Ikkimel übernahm vor zwei Tagen die Moderation des öffentlich-rechtlichen Jugendsenders Radio Fritz. Zur besten Sendezeit spielte sie Musik von Rapper Filow. Die Texte sind schockierend – und alles andere als jugendfrei.

Ikkimel bei der Preisverleihung in den Atelier Gardens 2024 (IMAGO/PIC ONE)

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Stellen Sie sich einmal Folgendes vor: Sie sitzen im Auto, es ist kurz nach acht. Ihre Kinder auf der Rückbank, quälen Sie sich durch die Straßen und Staus Berlins. Sie sind auf dem Weg zur Schule, hoffen, zumindest noch einigermaßen pünktlich dort anzukommen. Ein typischer Montagmorgen eben. Um sich den zu versüßen, hören Sie ein bisschen Radio. Welcher Sender wäre da besser geeignet als jener, mit der Frequenz 102,6?

Als Teil des RBB ist Radio Fritz schließlich nicht nur öffentlich-rechtlich, sondern richtet sich mit Pop, Indie, Hip-Hop und Electro im Portfolio auch ganz gezielt an ein junges Publikum, nämlich an Jugendliche im Alter zwischen 14 und 29 Jahren. Unverdächtig also, denken Sie, und drehen die Musik etwas lauter. Ein Fehler, wie sich jetzt herausstellt, denn da haben Sie Ihre Rechnung ohne Ikkimel gemacht.

Ikki-wer? Ikkimel, mit bürgerlichem Namen Melina Gaby Strauß, ist eine deutsche Rapperin aus Berlin-Tempelhof. Sie ist 28 Jahre alt, bezeichnet sich selbst als Feministin und sicherte sich 2023 mit dem, milde gesprochen „obszönen“ Hit Keta und Krawall erstmals einen Platz in den deutschen Single-Charts. Im Februar dieses Jahres folgte dann ihr Debütalbum Fotze, das, der Name lässt es vermuten, ähnlich vulgären Charakters ist. Im Rahmen des FritzTakeovers übernahm die Rapperin am 29. September die Moderation des Morgenprogramms des Senders.

Direkt zu Anfang spielte sie dabei den Song Rasenschach ihres Rapperfreundes Filow, in dem unter anderem von „Schwanz [kriegen]“, einem „Deutschland-Klebetattoo auf der Fotze“ und „Pimmel blasen unterm Stammtisch“ die Rede ist. Außerdem sollen „alle Nazis und ihr Hakenkreuz“ getötet werden. Zensiert wurde keine dieser Zeilen.

Was solche Texte in einer Sendung, die sich speziell an Jugendliche richtet, zu suchen haben und auch, inwieweit sie sich mit dem Medienstaatsvertrag in Einklang bringen lassen, der öffentlich-rechtliche Sender dazu verpflichtet, die „sittlichen […] Überzeugungen der Bevölkerung“ zu achten, bleibt fraglich. Auch die Ankündigung der Ikkimel-Show auf der RadioFritz-Website lässt tief blicken. Die Hörer werden dazu aufgefordert, ihre Empfangsgeräte auf „Fotzig FM“ zu stellen und sich „ready“ zu machen für „Female-Empowerment“.

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Außerdem heißt es dort:„Ikkimel kapert die Frühsendung. […] Für drei Wochen geben wir unseren Studioschlüssel an unsere Lieblings-Promis und lassen sie einfach mal machen. Ist das eine gute Idee? Keine Ahnung, aber hört doch einfach mal rein.“ Dass es nicht die beste Idee ist, einer Dame, deren Album auf den klangvollen Namen Fotze hört, die Moderation eines Jugendsenders zu überlassen, muss man der RadioFritz-Redaktion also offensichtlich noch erklären.

Inzwischen hat der RBB reagiert und den Mitschnitt der Sendung zumindest vorerst offline genommen. Nach „momentaner Bewertung“ habe man gegen den Jugendschutz verstoßen. Die Ankündigung der Rapperin, samt „Fotzig FM“, ist allerdings noch online. Zweifelhaft also, ob es dem Sender tatsächlich um Jugendschutz geht oder lediglich darum, einen Shitstorm zu verhindern. Für alle Eltern und Kinder, die das zweifelhafte Vergnügen hatten, Ikkimel live im Takeover zu lauschen, bleibt das jedenfalls nur ein schwacher Trost.

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60 Kommentare

  • Diese Verkommenheit, sexuelle Abartigkeiten, Gewalt, das alles ist symptomatisch für das Ende eines zivilisatorischen Zyklus, in dem wir uns nun befinden.

    117
    • Die Abartigkeit ist gar nicht das Zeichen, sondern die Tatsache das die Gesellschaft das so offen und widerstandslos hinnimmt ohne das daraus Konsequenzen entstehen. Eine gute Portion Rebellion, Abartigkeit und Progressivität ist vollkommen normal. Aber unsere Gesellschaft schweigt und lässt sich von einer Minderheit unterdrücken. Dieses unterwürfige Verhalten ist das Zeichen für eine untergehende Gesellschaft in der letzten Phase ihres Zyklus

      • Das die Gesellschaft das hinnimmt ist die Illusion die uns von denen da oben auferlegt wird. Es wird nur einfach ignoriert, weil man den vornehmen Widerstand nicht möchte….man möchte eskalieren…

        13
    • Sodom und Gomorrha

      • Das sage ich schon die ganze Zeit….

        6
  • Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ)
    und
    Kommission für Jugendmedienschutz (KJM)
    bitte aktiv werden! Danke

    • Die haben den Kram doch finanziert – mit unserem Steuergeld.

      • Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) haben was finanziert?
        Belege, Quelle?

        -18
  • So wird Gewalt gesät, ohne dass es gleich auffällt.

  • Ich habe das Gefühl, dass Rap mit solchen Texten heute weniger gut bei der Jugend ankommt als noch zu meiner Schulzeit vor 25 Jahren.

    Damals war das für viele neu und cool, aber heute nur noch ausgelutscht und hohl.

    Ich selbst fand es immer schon lächerlich, vor allem in seiner Eintönigkeit, Einfallslosigkeit und rein effekthascherischen Anspruchslosigkeit.

  • Der Roman „Kill your friends“ von John Niven bietet interessante Einblicke in die Musikindustrie. Zumal der Autor selbst lange Zeit als A&R-Manager (Artist & Repertoire) gearbeitet hat und vermtl. sehr genau weiß, wie es da so zuging.

    Außerdem ist der Roman ein, wie ich finde, bezeichnendes Abbild der 90er Jahre, was für ein Mindset sich in diesem Jahrzehnt in gewissen Kreisen bis heute etabliert hat. Finde ich gerade in der Retrospektive unter diesem Gesichtspunkt recht erhellend.

    Kleiner Hinweis: ist nix für Zartbesaitete. Wenn der Stil gefällt, dass klärt sich schon auf den ersten beiden Seiten, wird man das Buch in einem Rutsch weglesen.

  • Seit Jahrtausenden hält sich jeder für einen Rebell, wenn er sich mit Anderen anlegt.

    Dabei ist er nur ein Mitläufer seiner Bezugsgruppe. Ein Rebell wird er erst, wenn er sich mit seiner eigenen Bezugsgruppe anlegt.

    Beispielsweise ein Taliban mit den Taliban, ein Punk mit den Punks, eine Feministin mit den Feministen, ein Nordkoreaner mit Nordkorea, …

    Die aktuelle Epoche Aufklärung kann einen Trugschluss (z.B. diesen) nicht abbauen, denn der Verstand führt nicht zur Vernunft – Myside Bias.

    • Sie haben vollkommen recht. Im Fall dieser „Rapperin“ geht es aber nur darum, mit primitivsten Mitteln Aufmerksamkeit zu erregen.

    • Gähn…was für ein Unsinn

      -20
  • Der Roman „…* your friends“ (*hier bitte das englische Wort für „gegen den eigenen Willen zum Ableben gebracht werden“ einsetzen. Geht sonst erst in die Apollo-Freigabe) von John Niven bietet interessante Einblicke in die Musikindustrie. Zumal der Autor selbst lange Zeit als A&R-Manager (Artist & Repertoire) gearbeitet hat und vermtl. sehr genau weiß, wie es da so zuging. Außerdem ist der Roman ein, wie ich finde, bezeichnendes Abbild der 90er Jahre, was für ein Mindset sich in diesem Jahrzehnt in gewissen Kreisen bis heute etabliert hat. Finde ich gerade in der Retrospektive unter diesem Gesichtspunkt recht erhellend. Kleiner Hinweis: ist nix für Zartbesaitete. Wenn der Stil gefällt, dass klärt sich schon auf den ersten beiden Seiten, wird man das Buch in einem Rutsch weglesen.

    • Das „gerade“ muss da weg und hinter „Retrospektive“ platziert werden. Sorry!

      Für Transferleistungsunwillige: Die Lösung des Worträtsels ist das Wort „Bill“, nur anstelle des „B“ steht ein „K“.

  • Mir scheint ………. es ist ein lauter Schrei nach Liebe, die diese Menschen vermutlich gar nicht kennen.

  • Es gab mal eine Zeit, da waren Radiomoderatoren intelligente Menschen.

    • Das ist aber schon lange her. Wenn ich mir die „Witzchen“ anhöre, die da gemacht werden, fehlt jedes Niveau. Auch die Sprache ist sehr gewöhnlich geworden (z.B. bei Verkehrsmeldungen: „Ein kaputtes Auto auf der A3 blockiert den linken Streifen“).

      • Einfache Sprache – alles für die Gäste.

        14
      • …stimmt!
        Es werden auch immer noch Autos und sogar Motorräder nach Unfällen „abgeschleppt“, obwohl sie mittlerweile meist verladen und abtransportiert werden. Es „krachen“ Autos ineinander; ältere Pedelecfahrer „erleiden Schwächeanfälle“, weil sie meist das Fahrzeug nicht beherrschen/überfordert sind (eindeutig zu erkennen am „Panik-Gesicht“)!
        Auch „rast“ die Feuerwehr/Polizei nicht zum Einsatzort (Raserei hat mit Kopflosigkeit zu tun); sie EILEN unter Zuhilfenahme des Sondersignals und Blaulicht zum Einsatzort und wägen in Sekundenbruchteilen diverse Gefahren ab -bei einer Einsatzfahrt steht man mit einem Fuss im Gefängnis und mit dem Anderen in der Kiste!
        Junge Journalisten (!) bringen ihre Jugendsprache ein -wir müssen es ertragen und unsere Kinder verblöden!
        Ich habe in den 70ern (noch vor der Einschulung) mit meinem Opa lesen gelernt -in der Tageszeitung (damals war sie noch nahezu fehlerfrei)!

        12
  • Liefert sie der afghanischen Rechtsprechung aus.

  • Zwangsgebühren bei der Arbeit!

  • “ Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer. “ sagte einst der olle Sackgrotan.

  • Gibt es bald eine Demo der Oma’s gegen Geschlechtskrankheiten? 🙂 🙂 🙂

  • Ein weiterer Beweis dafür, daß der ÖRR nicht reformierbar ist und komplett abgeschafft werden muß!

  • Wieso so verklemmt, Herr Stern? Die Jugendlichen haben doch schon mit 13/14 den ersten Porno-Streifen im Internet hinter sich oder verschicken Filmchen auf den Mobiltelefonen. Die erklären den Eltern, was da im Radio gemeint ist… Spaß beiseite: die Frage ist doch, wie bzw. wie schnell reagiert der ÖRR?

  • Ich hoffe, die 68er, die immerhin noch Marx, Foucault, Adorno und Konsorten drauf hatten, sind stolz auf ihre Zöglinge, die nur noch rülpsen und furzen können.

    • Warum rülpset und furzet ihr nicht…hat es euch nicht geschmecket? Sagte das nicht Luther? 🙂 🙂 🙂

    • Rülpsen und Furzen ist besser, als die genannten gelesen zu haben.

  • In der gottlosen Welt ein gottloses Programm, paßt! Allerdings ist das kein weg aus der Hölle, wobei, die, die das machen wollen noch tiefer in die Hölle. Armes Deutschland!

    • Die ware Ironie ist doch das man es schafft dem Menschen die Hölle als Paradies zu verkaufen und er es auch noch Moralgetrieben mitverbreitet. Wer sagt das alles den Bach runter geht ist doch nur ein Pessimist😉

    • Wäre die Welt gottlos, also ohne Gläubige Menschen, wäre es ein wunderbarer Ort.
      Denn Religion spaltet seit jeher die Menschen…

      • Die Gottlosigkeit ist die Religion der Welt.

        0
  • Selbst in einem Schweine(Sau)stall rümpft man ob dieser kulturellen Darbietung die Nase. Aber was soll’s, im besten Deutschland aller Zeiten ist nichts mehr unmöglich.

  • Solange „unsere zwangsfinanzierten Kulturschaffenden“ (m.,w.,d.,xyz) die zwangsbeitragsgeschädigten Medienspaßvertragsertragenden nicht mit gesichert erziehungsverächtlichem „Döp, döp dööp…“ belästigen, ist doch alles in Ordnung …

  • Ich lebe allein deswegen, um mich von Ack-Otzen probozieren zu lassen.

  • „Ziele des Feminismus – Kampf gegen Sexismus: Die Beseitigung diskriminierender Verhaltensweisen, Normen und Strukturen, die Frauen benachteiligen.“

    Das sagt die KI ! Wenn also ein Mann einer Frau gegenüber den Begriff „Fotze“ verwendet, ist das nicht unbedingt „gentlemanlike“ (meines Wissens…;-)

    Wenn also eine – selbsternannte – „Feministin“ sich solcher Begriffsbilder im Kontect ihrer eigenen „Kunstwerke“ bedient, wirft das schon Fragen auf…

    Hinzu kommt in dieser Causa, dass diese Tante offenbar eine „Lieblings-Promi“ von Radio Fritz (alles was mit Fritz oder Fritze zu tun hat, scheint EXTREM kontaminiert, heutzutage…,-)) ist, was ebenfalls tief blicken lässt, nämlich IN DEN zwangsfinanzierten RBB und das dort dilettierende LINKE GESOCKS)

    Fazit: Wo immer LINKE sich tummeln, wird es mindestens HÄSSLICH, meine auch EKLIG und GEWALTTÄTIG. Der Bodensatz der Gesellschaft.

    Wir sollten drüber sprechen ! Ach was, da ist längst ALLES GESAGT, nicht wahr ?

    • ..meist auch EKLIG…sollte das heißen, sorry.

      • Wer heute noch Fritz hört, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

        Dieser Sender hat noch nie was getaugt und es scheint mittlerweile Ausmaße angenommen zu haben, die schon jenseits von Gut und Böse sind. Und sowas nennt sich Jugendradio.

        2
    • erinnert mich an das Wort zum Sonntag…der Teufel…der Verdreher…Diabolo 🙂 🙂 🙂

    • Der größte Schachzug war es den Feministen zu erklären sich auf “ F***sklaven und Genitalien zu reduzieren. So machen die Ihre eigene Konterarbeit und wie bei jedem Fanatiker führt ein Aufklärungsversuch nur zur Verhärtung der eigenen Meinung. Ich würde mich köstlich über diese Ironie amüsieren, aber ich habe Kinder und deshalb Realitätszwang.

  • Hass und Hetze mit Politisch geförderter Steuergeldern auf Kosten der Bürger! Der Krieg durch Politischen Einfluss wird Systematisch gefördert.

  • Von Prüderie halte ich nichts aber es gibt Grenzen. Hier geht es um Aufruf zu Gewalt und primitivster sexualisierter Gossensprache.
    Auch wenn ich nichts anderes von links-grüner Seite erwarten kann muss diesen vorpupertären Primitivlingen die Grenze gezeigt werden.

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