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Bischofskonferenz

Queerer Leitfaden für Schulen gestoppt: Bischöfe ziehen die Notbremse

Ein queersensibler Leitfaden für katholische Schulen – pünktlich zum Pride Month – sollte Sichtbarkeit und Akzeptanz von Homo- und Transsexuellen in der Kirche fördern. Der Bischofskonferenz geht das jetzt doch zu weit, sie zieht die Notbremse.

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Die geplante Verabschiedung eines Leitfadens über sexuelle Vielfalt in der katholischen Deutschen Bischofskonferenz ist vorerst gescheitert. Das Dokument der Kommission für Erziehung und Schule der Bischofskonferenz wollte Empfehlungen für den Umgang mit queeren Schülern, Eltern und Lehrkräften an katholischen Schulen formulieren. Wie die katholische Zeitschrift Communio berichtet, war die Veröffentlichung zum Ende des „Pride Months“ vorgesehen.

Kernpunkt des durchgenderten Papiers: Die Sichtbarkeit von Homo- und Transsexuellen sollte erhöht werden, die klassische Familie aus dem Schulalltag verschwinden. Auch die Affirmation von sexueller Identität und erklärten Geschlechtswechseln wird unter Berufung auf „wissenschaftliche Erkenntnisse“ eingefordert. Betroffenen wird ein Recht auf freie Namenswahl zugesprochen. Auswirkungen solcher Maßnahmen auf das Kindeswohl finden dagegen allenfalls am Rande statt.

Aus diesen Forderungen wird jetzt erst einmal nichts. Nach interner Kritik wollen die deutschen Bischöfe das Papier revidieren lassen und verabschieden den zuständigen Mitarbeiter bald in den Ruhestand. Aber haben sich innerkirchliche Mehrheitsverhältnisse wirklich verschoben?

Unter den Bischöfen bestehen weiterhin drei ähnlich große Strömungen: Rom-treue Konservative, ideologieaffine „Reformer“ und zeitgeistig Indifferente. Während letztere Fraktion beim „Synodalen Weg“ noch bereit war, Homosexualität neu zu bewerten, scheint sie bei Themen wie Transgeschlechtlichkeit zurückhaltender zu agieren. Konservative Gegner sehen in dem gescheiterten Papier den Versuch, unter Berufung auf Fachdebatten in Pädagogik und Seelsorge das Lehramt der Kirche grundsätzlich neu auszurichten. 

Da Papst Leo XIV. noch nicht eindeutig Position bezogen hat, meinen progressive Reformer ein Machtvakuum und die Chance zu erkennen, Grenzen der katholischen Sexualmoral auszutesten. In seinem früheren Leben als Robert Prevost verurteilte der neue Papst „homosexuellen Lebenswandel“ und „alternative Familien“ sowie deren Förderung durch Medien und Popkultur. Bei einem Auftritt im Mai schien der Souverän des Vatikanstaates eine Regenbogenflagge mit der Aufschrift PACE (italienisch für Frieden) zu meiden, möglicherweise aus Sorge, sie könne mit einer Progress-Pride-Flagge verwechselt werden.

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Bereits seit geraumer Zeit führt dagegen die Bischofskonferenz einen „Beauftragten für queere Pastoral“ (also Seelsorge). Der aktuelle Beauftragte, Weihbischof Ludger Schepers, begründet sein Engagement in einem persönlichen Artikel für outreach.faith mit einem Besuch im Konzentrationslager Dachau als Jugendlicher. Grauen wie im KZ geschehe „auch heute noch endlos“. Deshalb „widersetze“ er sich der Diskriminierung „der Queer“.

Kritik am Rückzieher der Bischöfe kommt aus den in vielen Bistümern bestehenden kirchlichen LGBT-Arbeitskreisen, die sich regelmäßig an CSD-Demonstrationen beteiligen und die Sprachbilder der Bewegung voll aufgenommen haben. So fordert die Leiterin der „AG Queer“ im Bistum Passau, Rebecca Sürth, „klare Signale, dass queersensible Seelsorge gewollt ist“, um nicht länger „mit angezogener Handbremse“ handeln zu müssen.

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34 Kommentare

  • Warum müssen die sexuellen Präferenzen sichtbar sein?

    • Früher hieß das mal „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ und war ein Straftatbestand.

      • Den Paragrafen gibts nur noch für die Leute der AfD und wenn mal wieder ein „Killervirus“ unterwegs ist und man auf offener Straße das GG in den Händen hält!

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  • nach dieser Fahne zu urteilen besteht Deutschland nur noch aus queren Menschen, dem ist allerdings nicht so

    • Erdenhrngst. Mit einem e 2voder 3 eeees. Ist mir egal. Mich stößt es nur noch ab. Meine Toleranzgrenze sackt immer weiter nach unten

    • Sie haben ein E vergessen. Ein kleiner, aber seeeehr feiner Unterschied!

      -22
      • Naja, ob ich jetzt ein „querer“ oder ein „queerer“ Mensch bin, ist essentiell! „Querdenken“ ist ein Verbrechen, „queer sein“, ein Privileg! Deshalb hab ichs angemerkt!

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      • Wen es interessiert

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  • Die Kirchen haben doch schon viel zulange weg geschaut und mich und viele andere verloren.

    • Die kirchen, die es gerne mal mit kleinen Kindern haben, finden das wohl gutt

    • Alleine, bevor ich in Rente ging gab es eine kleine Abfindung für 30 Jahre Mitarbeit in der Firma, Durch unserem Austritt aus der Katholischen Gemeinde habe knapp 20 K
      an Abgaben (Kirchensteuer) gespart. Nein, ein schlechtes Gewissen habe ich nicht.

  • Von mir aus kann jeder nach seiner Fasson selig werden, sich identifizieren und seine Sexualität ausrichten (soweit nicht strafbar) wie er will.
    Ich hätte es auch immer begrüßt, wenn gerade die katholische Kirche ihre starre Ablehnung gegenüber Homo- und Transsexualität früher gelockert oder aufgegeben hätte.
    Aber heute geht es offenbar nicht ohne ständiges Haltung- und Flaggezeigen, ohne Prozessionen und Massendemonstrationen. Man trägt seine Eigenheiten vor sich her wie eine Monstranz und pocht öffentlich auf die umfassende Anerkenntnis seiner Besonderheiten bis ins kleinste Detail.
    Jede Institution – und die Kirchen sind Institutionen – nimmt daran teil, als handele es sich um das größte Problem unserer Gesellschaft.
    Das hat für mich etwas Kulthaftes.
    Identität und Sexualität gehören in den Bereich des zutiefst privaten. Und dort, wo bereits Kinder und Jugendliche ständig mit der Problematik konfrontiert werden, gehört eine Grenze gesetzt.

  • Die haben doch nur nicht genug Fördergelder erhalten ansonsten würde es kein Problem gewesen sein. 🥝 Die Kirchen beklagen sich das so viele aus der Kirche austreten ,obwohl sie soviel in den Nachwuchs gesteckt haben.

  • Die Kirchlichen Institutionen , ein Relikt der Unterwerfung.

  • Deren Sprachbilder sind so abgegriffen…

  • Es wird beklagt, daß die Anfeindungen gegen über „queeren Menschen“ zugenommen hat! Ich kann das nicht gutheißen, aber mir durchaus vorstellen, daß das tatsächlich so ist, weil man sich nur noch BELÄSTIGT fühlt! DESHALB, werte LTBQ und was sonst noch-Community + Politik, fahrt endlich mal diesen irren Hype runter, dann klappts auch (wieder!) mit der Akzeptanz!

    • Oder eben tatsächlich. Dann aber ausschließlich von jener Klientel, die ja selbst antichristlich ist, aber trotzdem ausgerechnet von der Kirche hofiert wird (siehe Kirchenasyl). Bin selber bereits 1991 ausgetreten, damals wegen Käsmanns erster Verlautbarungen als Chef-Lutheranerin.

    • Wer sich dermassen bescheuert benimmt, der findet eventuell keine Akzeptanz. Auch diese Umzüge sind nichts anderes als der neue Karneval

      • Ich finde „diese Umzüge“ weitaus bedenklicher als einen Karneval. Weil es dort nur noch darum geht maximal mit Vulgärität und Exhibitionismus zu provozieren. Es ist geschmacklos und das eigentliche Erinnern an Menschen die sich in der Christopher Street einst gegen Unterdrückung und Drangsalierung wehrten findet gar nicht statt.

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    • Und in Schulen bei Kindern hat diese gequirlte Sch…. gar nichts verloren!

      Erwachsene können theoretisch machen, was sie wollen … nur will ich deren ständige kostspielige Therapien (z. T. mehrere Zig – Hunderttausend Euro!) nicht mit Krankenkassenbeiträgen finanzieren. Viele fühlen sich auch dann in ihrem Körper nicht wohl und landen suizidgefährdet in der Psychiatrie … dann wird wieder die Solidarität aller gefordert. Alles selbst mit erlebt!

      Was soll aus Solidargeldern noch für Mist bezahlt werden?

    • So sehe ich das auch. Ich bin 83 und bis vor einiger Zeit haben mich diese Menschen nicht gestört bzw. sie fanden von mir keine Beachtung. Seit sie sich so in den Vordergrund drängen und jammern, sie seien benachteiligt und fordern mehr Rechte (welche denn überhaupt), gehen sie mir zunehmend auf den Keks. Schlagzeile in unserem Käseblatt heute „NRW warnt vor Queerfeindlichkeit „. Ja, warum nimmt die denn zu? Weil sie sich so aufführen wie sie sich aufführen.

      • Das möchte ich auch gern mal wissen WELCHE Rechte sie denn fordern, wenn sie exakt die gleichen haben wie wir und durch das GG geschützt sind! Wenn sie DAS Recht wollen, daß wir tatsächlich vor ihnen auf die Knie fallen, so wie es Fußballer schon gemacht haben, dann wars das, auch bei mir, mit der Akzeptanz!

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  • Nun, wenn die Kirche Modeerscheinungen mit machen möchte, bitte schön. Das hat mit dem Ursprung der Kirche wenig zu tun und wird sie weitere Schäfchen kosten.
    Und dann muss sich jeder mal fragen, wo kommt die Diskriminierung von queeren Menschen her? Von der Deutschen Bevölkerung? Ich glaube nicht. Eher von der muslimischen Bevölkerung, wie auch der Antisemitismus. Da ist doch anzusetzen bevor man versucht unser Land auf den Kopf zu stellen.

  • Ach Gottchen, als ob dadurch alle schwul oder lesbisch werden würden.

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    • Warum muss man sich denn von diesem Klientel dauernd mit primären, sekundären, eingebildeten und anderen diversen Geschlechtsteilen vor der Nase rumwedeln lassen? Das können die doch unter sich machen.

  • Zu wenig, zu spät .
    Die Inquisition der women Klima Art kann den Countdown runterzählen …
    In ca 20 Jahren existieren beide deutschen Sektenvereine nicht mehr!!!

  • Orban (sinngemäss) „Es geht bei „Pride“ et al nicht um die Rechte irgendwelcher Transsexueller, Lesben, Schulen etc. Es geht um Macht. Die LGTBQ- Bewegung wird von NGO finanziert und initiiert, der Staat damit erpresst. Hat er nachgegeben, kommen die Migranten. Dann wird die Kultur, die Demokratie und der Rechtsstaat geschleift. Danach ist der Rest an Souveränität dran. Ziel: Feindliche Übernahme eines Staates zur Machtausübung. Und Brüssel initiiert das mit Geld und NGO. Ziel“

    Also nichts anderes als ein verkappter Staatsstreich, offenbar durch unsere „höchsten Eliten“ durchgeführt.

  • Das wird den Queeeeeren nicht gefallen und den Linksgrünen auch nicht.

  • Nun, die Kirche und die Homosexualität … eine lange Geschichte.

    Zunächst gilt die Dogmatik (Glaubenslehre). Die ist hart, aber gerecht: Die Ausübung der Sexualität ist nur im Rahmen der Ehe statthaft und erlaubt. Wer nicht verheiratet ist (dh.: Ehe ist die lebenslange und ausschließliche Verbindung mit einer einzigen verschiedengeschlechtlichen Person zum Zwecke der Erzeugung und Erziehung von Nachkommenschaft), lebt zölibatär (dh. ohne Ausübung der Sexualität): Singles, Geschiedene, Geschwister, Priester, Ordensleute, Homosexuelle, Ziegenhirten, Minderjährige – kurz: alle Unverheirateten.

    Doch Menschen sind schwach und tun oft nicht wie sie sollen. Aber auch ihnen gilt die seelsorgliche Zuwendung – was aber nicht heißt, daß man das konkrete Lebenskozept gutheißt.

    Nun aber versucht das sozialistische Zentralkomitee der Katholiken zusammen mit willigen (dh. chrakter- u. glaubensschwachen) Bischöfen die kirchliche Lehre nach den eigenen Perversionen zu pervertieren.

  • Frauen dürfen kein Priester werden. Aber querr ist gut?

  • Wie kann man Dachau mit der angeblichen Diskrimierung von queeren Personen vergleichen?

  • Grassierende ideologische Vertrottelung.

  • Geht es nur noch um Sexpraktiken?

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