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Energie

Erneut leere Gasspeicher vor dem Winter? EWE und Uniper warnen

Die Gaskrise ist noch nicht vom Tisch – zentrale Speicher sind fast leer, Experten und Energiekonzerne sind besorgt. Trotz teils besorgniserregender Füllstände gibt die Politik Entwarnung, doch wirtschaftliche Anreize zur Einspeicherung fehlen weiterhin.

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Es sind Meldungen wie aus der Hochphase der Energiekrise: Manch ein deutscher Gasspeicher ist so gut wie leer. Besonders der größte deutsche Speicher im niedersächsischen Rehden ist mit einem Füllstand von lediglich 2,3 Prozent nahezu ungefüllt – ein Wert, der zuletzt im Frühsommer 2022 erreicht wurde.

„Als er das letzte Mal leer war, folgte die Gaskrise“, schrieb Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme an der HTW Berlin, auf LinkedIn. Zwar sei die Lage derzeit nicht mit der damaligen Situation vergleichbar, doch „in Kombination mit der massiven Abhängigkeit unserer Erdgasversorgung von wenigen norwegischen Pipelines ist das durchaus ein Grund zur Sorge“, wird er weiter von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) zitiert.

Auch andere Speicher weisen derzeit niedrige Füllstände auf. Der von Uniper vermarktete Speicher Breitbrunn in Bayern ist zu rund zwei Dritteln leer. Eine im Juni gestartete Auktion für freie Kapazitäten blieb ohne Ergebnis. Da zudem keine Einigung mit der Nafta Speicher GmbH über eine Vertragsverlängerung erzielt werden konnte, hat Uniper der Bundesnetzagentur eine mögliche Stilllegung des Speichers angezeigt.

Trotz dieser Entwicklungen hat Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche in dieser Woche die 2022 eingeführte Alarmstufe des Notfallplans Gas aufgehoben. Die CDU-Politikerin verweist auf stabilisierte Preise und eine insgesamt gesicherte Versorgung. Die Bundesnetzagentur spricht mit Blick auf Rehden und Breitbrunn von „Einzelfällen“ und betont: Für die Einschätzung der Versorgungssicherheit komme es auf die „Gesamtschau“ an. Aktuell seien die deutschen Speicher insgesamt zu gut 50 Prozent gefüllt.

„Etwaige Engpässe könnten deutlich besser über den Gashandel überbrückt werden“, so ein Sprecher der Netzagentur gegenüber der FAZ. Der Speicher Rehden spiele in einem Notfallszenario eine untergeordnete Rolle, da er aufgrund seiner geologischen Beschaffenheit Gas nur zeitverzögert bereitstellen könne.

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Der sogenannte Sommer-Winter-Spread – normalerweise ein Anreiz zur Einspeicherung – sei zuletzt teilweise negativ gewesen. „Seit vergangenem Herbst und bis vor wenigen Wochen war die Einspeicherung wirtschaftlich unattraktiv, da Sommerpreise über den Winterpreisen lagen“, erklärte eine Uniper-Sprecherin. Auch EWE-Chef Stefan Dohler warnt: „Wenn Speichernutzer keine wirtschaftlich tragfähigen Einspeicheranreize haben und sich der Staat zugleich aus der Verantwortung nimmt, ist das Risiko real, dass Speicher vor dem kommenden Winter nicht hinreichend gefüllt sind.“

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53 Kommentare

  • Ha! Wir brauchen gar kein Gas, denn wir haben Wind und Sonne! Die Energiewende in ihrem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf. Wir schaffen das!

    • Strom, welcher zum Teile aus Wind und Sonne produziert wird, macht am Deutschen Energiekuchen nur 25% aus. Damit wird in aller Regel auch nicht geheizt.

      Und das Gas wird ja nicht knapper, weil wir zusätzlich noch Erneuerbare nutzen.

  • Uniper warnt, weil sie selbst ihren eigene Speicher nicht auffüllen dürfen und andere Gaslieferanten mangels Preisdifferenz zwischen Sommer und Winter keinen Business-Case darin sehen. Letzeres ist verständlich, ein normaler Vorgang in einer Marktwirtschaft und dies bringt die geringe industrielle Nachfrage zum Ausdruck, die Rezession geht weiter.

    Der Versorgungslage im Land hilft das allerdings wenig. Die normalen Bürger werden im Winter mit massiven Gaspreiserhöhungen zu rechnen haben, aber das wird von der CDU geradezu herbei gebetet. Es dient ja dem guten Zweck …

    • Der normale Bürger? Warten Sie mal bis 27 die neue ETS2 Bepreisung in Kraft tritt. Da wird der Bürger aber staunen, beim heizen, beim tanken, beim Einkauf.

      • schoen, dass dieser beitrag duchkam.
        ich darf dieses thema hier kaum mehr anbringen, wird immer geloescht.

        aber es ist sehr wichtig darafu hinzuweisen. denn dann gehts erst richtig los mit dem untergang.
        das hat hier nur kaum einer auf dem schirm, denn es ist noch lange hin, **und bis dahin gibts die EU ja wahrscheinlich sowieso nicht mehr ** 🙂
        aber das ETS2 duerfte uns allen europaweit den garaus machen.
        wohl dem, der sich rechtzeitg absetzen kann.

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    • War es nicht Frau Merkel, die das Wort „systemrelevant“ geprägt hat?
      Systemrelevant ist in meinen Augen die Versorgung mit Energie und Lebensmitteln.
      Lebensmittel kann Jeder einlagern, Energie nicht.
      Sollte es da nicht eine zentrale Aufgabe der Regierung sein, eine zuverlässige Energieversorgung abzusichern?
      Denn ohne Energie wird es schwierig, über den Winter zu kommen!

    • Hatte nicht Frau Dr. Merkel das Wort „systemrelevant“ für „dringend notwendige“ Finanzhilfen geprägt?
      In meinen Augen ist die Energieversorgung systemrelvant, denn ohne Heizung können viele von uns den Winter kaum überleben.
      Macht es wirklich Niemanden nachdenklich, dass wir endlos Geld für Munition der Ukraine ausgeben, aber keinen „Groschen“ für die lebensnotwendige Vorsorge der eigenen Bevölkerung?
      Lebensmittel könnte jeder auf Vorrat anlegen, aber Energie?

      Oder rechnet man schon mit dem „Großen Blackout“? Dann kann man ja auch kein Gas mehr ausliefern, wozu also bevorraten?
      „Sehen wir dann …“ ?

  • Also Uniper warnt Bayern und den deutschen Staat.

    Wem gehört Uniper eigentlich?
    https://www.uniper.energy/de/investoren/aktie/aktionaersstruktur

    Spoiler zu 99.12% Anteilseigner der dt. Staat.

    • Wem gehört die EWE eigentlich:

      74% gehören kommunalen Gesellschaften (Staat) und 24% der Ardian, evtl. noch bekannt als AXA Investment.

      Damit gehört ein großer Teil der deutschen Energiebranche dem Staat. Freier Wett-bewert = Zero. Würde mich freuen, wenn Apollo mal aufzeigen würde, was noch so alles in Staatshand liegt, wie z. B. Meyer Werft, Volkswagen, Stiebel, ggf. Lufthansa etc. Sind auf dem besten Wege in den Sozialismus.

      • genau die Gedanken müssen die Leute aufwecken

        der Staat beklagt sich beim Staat wegen Missmanagement.

        An wen erinnert das?

        Spoiler Dt. Bahn die zu 100% dem Staat gehört.

        Die Politik ist nicht willens und hat nicht das passende Personal um Abhilfe zu schaffen, aber hauen gerne bekannte Namen raus und hoffen die meisten merken nicht das sie selbst das Problem verursachten,

        Leider fallen viele darauf rein, wenn es z.B. heißt Uniper, EWE sind schuld und nicht der Staat.

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  • Seit Merkel waren alle Regierungen schädlich für Deutschland

    • Seit der Kaiserzeit waren alle Regierungen schädlich für unser Land, also angefangen mit der Weimarer Republik.

    • Seit Schröder sind alle Regierungen schädlich für Deutschland gewesen!

  • Deutscher Staatskonzern:
    Als Sofortmaßnahme will der Düsseldorfer Energieriese 400 Stellen abbauen. Und das ist erst der Anfang: Uniper prüft weitere Einsparungen. Der Betriebsrat kündigt harte Verhandlungen an.
    Uniper hat 7.600 Beschäftigte, davon 5.000 in Deutschland.
    Freie Stellen sollen nicht mehr besetzt werden, Abfindungen und Vorruhestand sind geplant: Man werde „unverzüglich Gespräche mit der deutschen Mitbestimmung über eine Initiative zum freiwilligen Ausscheiden aus dem Unternehmen aufnehmen, die Initiative könnte Vorruhestandsregelungen, Abfindungszahlungen sowie einen Wechsel in die Beschäftigungsgesellschaft umfassen“,

  • Sie wollen und können nicht zugeben, dass mit Merkel die ganze Energiewende gescheitert ist. Schafft die AKWs wieder ans Netz.

  • Aber das macht doch nichts!

  • Der Gasverbrauch könnte erheblich niedriger sein, wenn wir mehr Strom im Land produzieren würden und damit Strom billiger wäre.
    Dazu wäre es nötig gewesen, die Kernkraftwerke weiter zu betreiben.
    Erst wenn Stromspeicher in nennenswerter Anzahl und Kapazität vorhanden sind, rentiert sich der weitere Ausbau von Sonnenenergie und Windenergie.
    Beim ZAE Bayern wurden sog. Redox Flow Anlagen entwickelt, die als Stromspeicher für den stationären Einsatz dauerhaft und kostengünstig sind. Wesentlichen Anteil hat dabei die CMBlu Energy AG.
    Aber bis solche und andere Stromspeicher in relevanter Anzahl hergestellt, verbaut und integriert sind, dauert es noch einige Zeit – vorausgesetzt, das wird von der Politik unterstützt. Bislang hatte unsere Regierung ja nur mit Behelfslösungen reagiert und nicht zukunftsweisend agiert.

  • Entwarnung.
    Heizen kann sich eh kaum noch jemand leisten.

  • Wen wundert‘s noch bei der politischen „Elite“?

  • Wer versteht das noch? Steuereinnahmen ohne Ende, Daseinsvorsorge immer eingeschränkter, und trotzdem wird immer noch so getan, als ob alles in bester Ordnung ist. Selbst Bozo der Clown weiß mehr, wie so mancher „Experte“.

  • Gasspeicher sind leer? Umbauen für Wohnungen.

  • Ich habe schon früher mal angeregt, menschliche Flatulenzen sachdienlich so zu speichern daß wir im Idealfall fast kein Erdgas aus anderen Ländern mehr importieren müssen. Als unterstützende Maßnahme wäre es hilfreich, mindestens einmal pro Woche, zum Beispiel an Freitagen, ein Bohnengericht verpflichtend einzunehmen um die Gasförderung hoch zu halten und so, Bissen für Bissen, autark zu werden. Sicher gelingt es findigen Köpfen, platzsparende Flatulenz-Sammler nicht nur zu erfinden sondern auch in die Großserienproduktion zu überführen. Das könnte ein Exportschlager werden denn flatuliert wird beinahe überall außer in den über Einhunderttausend Kilometer entfernten Orten. Dort sollten immerhin noch Studien gemacht werden.

  • Gute Nachricht für Donald, unseren neuen Gaslieferanten.

    Angebot und Nachfrage, ihr versteht? 🤣

    • Was hast du Troll immer mit Donald?

  • U d dann wird das Gas im Winter halt teurer. Was soll’s? Mit uns kann man es machen, die werden schon dafür sorgen, dass wir unser Geld los werden.

  • Uniper und EWE rufen nach Subventionen, weil niemand ihre Speicher anmietet. Das ist die Wahrheit und nichts anderes. Parallel baut Uniper 400 Stellen ab und will wohl noch mehr Beschäftigte loswerden. Ohne Subventionen aus Russland ist der Uniper-Laden nicht überlebensfähig.

  • Die verfehlte Wirtschafts- und Energiepolitik hat in Deutschland nur „ein neues Gesicht“ bekommen, sonst ändert sich nichts, gar nichts.

  • Wenn es läuft, dann läufts. Regierungsmotto lautet:
    Wie samma, gut samma!

  • Wer braucht denn Gas? Wir sollen doch umweltfreundlich mit Strom heizen! Der kommt zwar von Kohle aus Deutschland oder Atom aus Frankreich aber dafür haben wir alle ein reines Gewissen!

  • Immer schön in Angst halten….

  • „EWE und Uniper warnen“

    Wieso warnen die ? Sind das doch allerbeste Voraussetzungen und Rechtfertigungen, um die Preise hochzuschrauben.
    Und ausserdem …… Keine Sorge. Wir bohren doch jetzt vor Borkum !!!

    • EWE und Uniper sind Speicherbetreiber und wollen Subventionen für das Befüllen haben. Uniper ist zudem wieder in wirtschaftlichen Problemen.

  • Wo ist denn jetzt das Problem? Wir wollen doch keine fossile Energie mehr, und das bekommen wir schneller als geplant……alles tutti seit Mutti….

  • Würde man die heiße Luft, welche Politiker verbreiten, sowie diese unmenschlichen Hitzewellen komprimiert un in Isolierdosen abgefüllt, dann könnte man im Winter mehr als sämtliche Innenräume damit problemlos überheizen.

  • Solange es in der Kantine noch Futter gibt…

    • Nur noch halal.

  • Sie brauchen Panik, um die Wärmepumpe durchzusetzen, für welche der Strom fehlt oder für welche man den Strom mit Gas erzeugen müsste, man aber gar nicht die erforderlichen Gaskraftwerke hat.
    Das ist alles nur noch gaga. Wie eine Katze welche sich permanent versucht in den Schwanz zu beißen, sich dabei aber dreht und sich wundert, dass sie nicht vom Fleck kommt.

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