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Marzahn

„Klima trifft Kommune“: CDU will Bürgerrat wegen Hitzebelastung einführen

Das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf richtet einen Bürgerrat ein, um gemeinsam mit 30 per Los ausgewählten Bewohnern Maßnahmen zum Hitzeschutz im Stadtteil zu entwickeln.

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In Berlin-Marzahn soll ein Bürgerrat wegen der vermeintlich zunehmenden Hitzebelastung eingeführt werden

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Wegen der vermeintlich zunehmenden Hitzebelastung hat das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf die Einrichtung eines Bürgerrats angekündigt. Ziel sei es, Maßnahmen zum Hitzeschutz im Stadtteil Marzahn-Nord gemeinsam mit der Bevölkerung zu entwickeln. Das Gremium entsteht im Rahmen der Beteiligungsinitiative „Klima trifft Kommune“, an der Marzahn-Hellersdorf als Modellkommune teilnimmt. Losgetreten wurde die Idee ausgerechnet von der CDU in Zusammenarbeit mit einer Bürgerinitiative. Dabei war es die Union, die noch in der vergangenen Legislaturperiode im Bund die Errichtung von Bürgerräten kritisierte.

Die CDU-Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic erklärte zu ihren Plänen: „Klimaschutz ist dann am wirksamsten, wenn er mit den Menschen vor Ort gedacht wird.“ Ihrer Auffassung nach würde der Bürgerrat eine breite Perspektive auf die Herausforderungen im Quartier ermöglichen. Co-Initiator war die Bürgerinitiative „Demokratie. Gerechtigkeit. Bürgerräte Marzahn-Hellersdorf“. Die Finanzierung übernehmen die Robert-Bosch-Stiftung sowie die Deutsche Postcode Lotterie.

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Insgesamt 30 Bürgerinnen und Bürger sollen per Losverfahren ausgewählt werden, um an der Entwicklung lokaler Strategien gegen die Auswirkungen von Hitze mitzuwirken. Die Auswahl ist allerdings beschränkt: Es soll darauf geachtet werden, dass die Zusammensetzung des Rates die soziale und demografische Variation des Stadtteils abbildet. Berücksichtigt werden dabei unter anderem Alter, Geschlecht und weitere Sozialdemografie.

Dem Plan zufolge soll der Bürgerrat Vorschläge für ein Hitzekonzept erarbeiten. Hintergrund ist die geplante Bereitstellung finanzieller Mittel durch den Berliner Senat ab dem Jahr 2026, mit denen kommunale Hitzeschutzmaßnahmen gefördert werden sollen.

Die erarbeiteten Empfehlungen werden anschließend durch eine Einwohnerbefragung vor Ort ergänzt und bewertet. Das Bezirksamt hat angekündigt, die Ergebnisse als Grundlage für politische Entscheidungen zu nutzen. Die Umsetzung konkreter Maßnahmen soll in den zuständigen Ausschüssen der Bezirksverordnetenversammlung öffentlich diskutiert werden.

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45 Kommentare

  • Räterepublik! Eine funktionale Demokratie benötigt keine Leninistischen „Bürgerräte.“

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  • „Rat“ heißt auf Russisch übrigens „Sowjet“.

  • Gut und preiswert:
    Wadenwickel und kaltes Fussbad.
    Kalter Guss von oben soll das Denkvermögen auch anregen.

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  • Und wie viele dieser 30 gehören dann wieder einer Partei an?

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  • Klimaerwärmung????
    Ich genieße gerade im Garten mit Pool das schöne Wetter! Könnte noch ein bisschen wärmer sein! 😁😁😁😁

  • Sehr informativ ist hierzu der Artikel von Fritz Görgen: Klima hieß einst Frühling, Sommer, Herbst und Winter in Tichys Einblick vom 20.06.2025

  • Hätte die vorletzte Generation ihre Energie dazu verwendet Bäume zu pflanzen dann hätten wir heute viele kühle und schattige Plätze! Nur anderen auf die Nerven gehen und auf das einfachste kommt man nicht!

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  • Also ich habe NULL Probleme mit Hitze, nur mit Kälte. Es wäre schön, wenn die Regierung aufhören würde, das heizen künstlich zu verteuern.

  • Es ist unfassbar. Aber die CDU-Damen aus Lüdinghausen, die letztens im gleichen Schnellbus wie ich saßen, werden auf Grund von Ignoranz und unfassbarer Naivität nie mitbekommen, was in Ihrer Partei so läuft…

  • 2024 wurden für Berlin 52 und für Brandenburg 99 Hitzetote ausgewiesen. Für beide Länder war 2024 das Jahr mit der höchsten Durchschnittstemperatur seit Beginn der Aufzeichnungen. Der Sommer begann mit eher milderen Temperaturen, zum Juli und August hin stiegen die Temperaturen jedoch deutlich an; auch die erste Septemberhälfte war noch extrem heiß. Im Durchschnitt der Jahre 1985 bis 2024 starben in Berlin 98 und in Brandenburg 60 Menschen an Hitze. Während Berlin mit 877 Hitzetoten den höchsten Stand dieser Periode im Jahr 1994 verzeichnen musste, war es in Brandenburg mit 362 Hitzetoten das Jahr 2018.
    https://www.statistik-berlin-brandenburg.de/news/2025/hitzetote

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  • Haqbe an einen offiziellen Workshop zur Hitzebelastung teilgenommen. War interessant die offiziellen staatlichen Ansichten zu hören. Ich verkneife mir jeglichen Kommentar und Infos dazu. Ist Aufgabe von Journalisten sich damit zu beschäftigen.

  • Bürgerräte sieht unser GG nicht vor. In
    den Bürgerräten sitzen dann Bürger, die
    nicht die CDU wählen, sondern Rot u. Grün.

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  • Tja, wozu noch ein Bauingenieursstudium, wenn man auch einfach per Losverfahren zum Experten ernannt werden kann?

  • „Unser Wald ist mehr oder weniger weg.“ Gegenüber den indigenen Einwohnern des Dorfes führte Habeck weiter aus: „Für uns ist das sehr spannend zu verstehen, wie ihr im Wald leben könnt und den Wald schützen könnt, weil in Deutschland vor tausend Jahren die Deutschen alle Bäume gefällt haben.“

    Kein Wunder, dass es hier so heiß ist.

  • Solche Räte gibt es schon: Sie heißen Parlament und werden von ALLEN gewählt.

    Räte: Afuera!

  • Hm. Das ist Gottfried Curios Wahlkreis. Interessant wäre, was mit „weiterer Sozialdemografie“ gemeint ist.

  • Hitzebelastung? Meine Fresse! Baut in eure (Dach)Wohnungen endlich Klimaanlagen ein, wie es in jedem 3.-Welt-Land inzwischen Standard ist und spart euch solchen Kokolores!

    Aber nein! Der Deutsche stöhnt über Tropen-Nächte (20°C), aber Klimaanlagen gibts in Deutschland nur in Hotels. Weil denen die internationalen Touristen und Reisenden die Ohren lang ziehen würden, wenn sie eine so essentielle Ausstattung nicht hätten, die sie von zu Hause und von ÜBERALL SONST AUF DER WELT gewohnt sind.

  • Wahrscheinlich melden sich Weltverbesserer mit viel Zeit. Am arbeitenden und steuerzahlenden Teil der Marzahner geht dieser Ideenwettbewerb bestimmt vorbei.

  • Und wollen due mir dann erklären was ich zu tun habe. Mensch ich will hier weg aus diesem Land

  • An die Redaktion: Was hat die Redaktion gegen Artikel auf Tichys Einblick?

  • Also mein Hund verhält sich bei Hitze instinktiv richtig. Er sucht kühlere Orte, und bleibt im Schatten, trinkt viel, frisst weniger und schläft viel.
    Wollen die uns verarschen in den meisten Teilen der Erde ist es deutlich heißer als bei uns und die Menschen können damit leben.

  • Einen Klima- Sowjet will die CDU einrichten.
    Sehr interessant. Was wählt ihr den da in der Berliner Volksrepublik?

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  • Wie sagt eine Freundin von mir so schön: „Die haben doch alle nur noch einen an der Waffel.“ Was gibt es dazu auch sonst noch zu sagen.

  • So etwas ähnliches gab es in meiner Kommune auch. Man schaut sich die Vorschläge besser nicht an. Alles ARD Zuschauer.

  • Wie wärs, wenn die Idioten (im ursprünglichen Sprachsinn keine Beleidigung) der Berliner Politik selbst mal so einen Plan auf die Beine stellen und dann den Stimmbürger drüber abstimmen lässt. Die wurden von den Berlinern gewählt, diese Arbeit selbst zu machen.

    Und wenns nix taugt, wirds vom Bürger abgelehnt. Wenn das dann 10mal verschiedentlich zur Abstimmung gestellt wurde und dann immer noch keine Mehrheit der Bürger findet, kommt selbst der hinterletzte Berliner vllt doch mal auf die Idee, dass er die Falschen für den Job gewählt hat und entscheidet sich bei der nächsten Wahl dann anders. Vllt auch deshalb, weil er dann doch endlich merkt, dass die derzeit Gewählten nix Gescheites dem Berliner Volk zur Abstimmung vorlegen können und für ihre (nicht erbrachte) Leistung schlicht zu teuer, d.h. rausgeschmissenes Steuergeld, sind. So geht Demokratie.

    Oh-vergessen. Es gibt in Deutschland kein die Demokratie legitimierendes Stimmrecht der Bürger, wie es Artikel 20(2) des Grundgesetzes vorschreibt.

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