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Bündnis

80 europäische Unternehmen rebellieren gegen die CO₂-Besteuerung

Der europäische Emissionshandel wird für viele Unternehmen zu einer existenziellen Belastung. Nun haben sich Dutzende Firmen zu einem Bündnis zusammengeschlossen, um gegen das Klimadiktat vorzugehen. Sie fordern einen Kurswechsel.

Evonik-Chef Christian Kullmann - er äußert deutliche Kritik an den EU-Regelungen (www.imago-images.de)

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Ein Zusammenschluss von rund 80 energieintensiven, europäischen Unternehmen stellt sich gegen das zentrale Instrument der EU-Klimapolitik – den Emissionshandel. In einem Schreiben an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen warnten die Unternehmen, dass die künftig steigenden Kosten für den Ausstoß von CO₂ zahlreiche Betriebe wirtschaftlich an ihre Grenzen bringen könnten. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit stehe ernsthaft auf dem Spiel.

Das Bündnis fordert daher eine Entschärfung der Regelungen und längere Übergangsfristen. Ohne Anpassungen drohe, so die Warnung, „die weitere Verlagerung energieintensiver Produktionsschritte in Länder außerhalb der EU“. Besonders deutlich wurde Evonik-Chef Christian Kullmann, der im Gespräch mit der FAZ betonte: „Die CO₂-Gebühr für Europa muss weg.“

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Wirft man einen Blick auf die CO₂-Steuer, genauer gesagt auf den europäischen Emissionshandel (EU ETS), wird schnell deutlich, warum die Belastung für die heimischen Unternehmen – insbesondere für energieintensive Betriebe – so hoch ist.

Der EU ETS basiert auf einem einfachen Prinzip: Unternehmen, die CO₂ ausstoßen, müssen dafür entsprechende Zertifikate erwerben, die sie zum Emittieren berechtigen. Einen festen Preis für diese Zertifikate gibt es allerdings nicht – Angebot und Nachfrage bestimmen den Markt. Da die Nachfrage in der Industrie groß ist und die EU, die im Umlauf befindliche Menge an Zertifikaten schrittweise immer weiter reduziert, entsteht ein stark deflationärer Effekt, der die Preise für die Emissionsrechte in die Höhe treibt.

Im kommenden Jahr dürfte sich die Situation durch eine Zusatzbelastung weiter verschärfen: Immer mehr der bislang noch teilweise kostenlos vergebenen Zertifikate laufen aus. Dadurch sind zunehmend alle Unternehmen gezwungen, ihre Emissionsrechte vollständig am Markt zu kaufen – was die Kostenbelastung übergreifend spürbar in die Höhe treiben wird.

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Ab 2027 werden zusätzlich die Sektoren Gebäude und Verkehr in den EU-Emissionshandel (EU ETS) einbezogen. Das bedeutet, dass künftig auch die Nutzung fossiler Brennstoffe in Gebäuden – etwa Heizöl und Erdgas – sowie im Straßenverkehr – wie Benzin und Diesel – unter den Zertifikatehandel fällt.

Damit steigt die Nachfrage nach Emissionsrechten weiter deutlich an, da ab dann alle „Inverkehrbringer‟ fossiler Energieträger Zertifikate erwerben müssen. Es entsteht ein neuer Markt – und für die Unternehmen zeichnen sich noch drastischere Preissteigerungen bei der CO₂-Steuer ab.

Weitet sich die Abwanderung von Investitionen und Produktionskapazitäten infolge der überzogenen CO₂-Besteuerung aus, würde das Europa empfindlich treffen – insbesondere, da der Abwanderungs-Trend bereits seit geraumer Zeit anhält. Schon seit mehreren Jahren verlagern heimische Unternehmen ihre Aktivitäten zunehmend in Länder mit günstigeren Rahmenbedingungen, also niedrigeren Lohn- und Energiekosten, weniger Bürokratie und geringerer Steuerlast – allen voran nach Fernost und in die USA.

Eine aktuelle Untersuchung der Unternehmensberatung Simon-Kucher unter 240 führenden deutschen Entscheidungsträgern zeichnet ein deutliches Bild: 31 Prozent der in Deutschland verantwortlichen Manager gaben an, ihre Produktionskapazitäten bereits aktiv in andere Weltregionen zu verlagern oder dort auszubauen. Weitere 42 Prozent investieren zunehmend in anderen europäischen Ländern – oder verschieben geplante Projekte in Deutschland auf unbestimmte Zeit.

Unter anderem durch die genannte Problematik bedingt, hat Deutschland in den vergangenen Jahren bereits einen erheblichen Teil seiner industriellen Leistungsfähigkeit eingebüßt. Laut Daten des ifo Instituts sank die reale Industrieproduktion zwischen 2018 und 2024 um rund 13 Prozent. Das stellt einen der stärksten Rückgänge der inländischen Wertschöpfung in der deutschen Nachkriegsgeschichte dar.

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39 Kommentare

  • Ein System ist wohl spätestens dann am Ende, wenn es anfängt, Luft zu besteuern.

    • Es ist wichtig das diese Besteuerung 2026 wie geplant kommt und voll umgesetzt wird. Nur die dann folgenden Konsequenzen werden für Unternehmen und die Menschen heilbar sein und hoffentlich Parteien wie Grüne, SPD und Union unter 5% bringen.

    • Wer das (Über)Leben besteuert gehört nicht auf Regierungsbänke sondern auf Anklagebänke, würden manche hinweisen.

      Man zeige NUR EINEN EU Beamten/Vertreter der CO2 neutral lebt!!!

      PS: Auch Atmung produziert CO2, daher bitte Luft anhalten und das Thema von jenen löst sich von selbst, würden manche sagen.

      • Wie viel CO2 produziert der Mensch beim Atmen?

        Der durchschnittliche Mensch atmet an einem durchschnittlichen Tag etwa 1 kg Kohlendioxid aus. (Die genaue Menge hängt von Ihrem Aktivitätsniveau ab – eine Person, die intensiv Sport treibt, produziert bis zu achtmal so viel CO2 wie ihre sitzenden Kollegen.)
        Wir brauchen Atmungs Verbotszonen……

        10
  • Schlagzeilen: Stern.de: US- Wirtschaft wächst stärker als erwartet. Berliner Morgenpost: Trump: „Inflation besiegt“ – Neue US- Zahlen überraschen. WELT: Überraschung Amerika, Enttäuschung Deutschland – so sieht der IWF die Welt. Merkur: Bundesamt warnt erstmals seit 35 Jahren vor Krieg in Deutschland.
    Andersrum wäre es aber auch nicht mehr das Land von Ministerin Prien.

  • Photosynthese findet IMMER dann statt, wenn die benötigten Komponenten ausreichend vorhanden sind. Im wesentlichen sind das: Licht, Wasser und CO2 (einige Mineralstoffverbindungen wie z. B. Phosphate kommen auch noch dazu). Das Ganze läuft unreguliert ab. Der Anteil an CO2 in der Luft beträgt ungefähr 0,04%. Die CO2-Moleküle sind zufällig in der Luft verteilt, also keine „Klumpenbildung“. Aufgrund der kleinen Menge ist dies von allen Komponenten der limitierende Faktor. Die Blätter der Bäume nehmen CO2 durch sog. Spaltöffnungen auf deren Unterseiten auf. Dabei geschieht es rein zufällig, ob ein CO2-Molekül durch eine Spaltöffnung hindurchgelangt oder nicht. Es gibt keinen Staubsaugereffekt seitens der Blätter.

    Jetzt kommt die Quizfrage: was passiert, wenn sich der CO2-Anteil in der Luft erhöht?
    Da alles per Zufall abläuft, wird die am wenigsten ausreichend vorhandene Komponente erhöht, was bedeutet, daß die Bäume mehr Photosynthese betreiben und damit mehr Zucker erzeugen können!

  • Der EU Apparat agiert wie eine feindliche Besatzungsmacht: den nationalen Industrien werden extrem hohe Auflagen gemacht, gleichzeitig wird ausländischer Konkurrenz die Einfuhr gestattet, ohne daß die Wettbewerbsnachteile ausgeglichen wären. So wird die Landwirtschaft durch das Mercosurabkommen und durch ukrainische Importe zerstört, der Industrie steht jetzt das gleiche bevor.
    Die Erkenntnisse aus Friederich List Werk „Das nationale System der politischen Ökonomie“ also ins negative verkehrt und gegen die nationalen Produzenten eingesetzt.
    Union und SPD werden an diesem Zustand nichts ändern, sie haben diesen Zustand herbeigeführt, aus Überheblichkeit, Unkenntnis und Ideologie.

    • Der EU-Apparat ist nicht die feindliche Besatzungsmacht. Sie ist das ferngesteuerte Werkzeug einer feindlchen Besatzungsmacht, welche sich als Freund ausgibt.

      • Reiche stellt weitere Hilfen für Ukraine in Aussicht:
        Die Bundeswirtschaftsministerin ist für entsprechende Beratungen nach Kiew gereist. Bei ihrer Ankunft erklärte die CDU-Politikerin, Deutschland werde alles tun, damit die Ukraine gut durch den Winter komme.
        Dazu gehöre auch Hilfe beim Wiederaufbau der zerstörten Energieinfrastruktur.
        Zudem soll es weitere Gelder für den Kauf von Erdgas geben.

        1
      • Genauso ist es 👍

        3
    • „[…] sie haben diesen Zustand herbeigeführt, aus Überheblichkeit, Unkenntnis und Ideologie.“ Hä? Ich denke sie haben es aus Pflichbewusstsein, gegenüber ihren Herren gemacht, denke es tut mehr weh deren Aufträge nicht zu erfüllen als es einem Bürger in einem Staat x recht zu machen. Außerdem wird man eben nicht mit 20.000€ Monatsgehalt in vier Jahren zum Multimillionär…

  • Die sollten keine Übergangsfristen fordern, sondern die Abschaffung dieses irren Emissionshandels.

  • Angesichts dessen, dass schon physikalisch sämtliche Versuche auch künftig scheitern, die „Kluft zu überbrücken“ (Planck, in: Roos/Hermann (Hg.), 2001: 69), setzt vor allem der Emissionshandel mit CO2-Zertifikaten heutzutage etwas voraus, was bereits in den 1950er Jahren als „Verbindung“ (Horkheimer, GS Bd. 18: 425) kritisiert worden ist. Das heißt: Solange nicht widerlegt ist, dass insbesondere das elementare Wirkungsquantum „h“ keine fiktive Größe ist, fehlt es der gegenwärtigen EU-Klimapolitik von vornherein an einer Verankerung in der Wirklichkeit. Es wäre dann nichts weiter als ein Relativismus, den zuletzt noch im Jahr 2005 namentlich der Theologe Joseph Ratzinger wegen seiner geradezu diktatorischen Züge als nicht vereinbar mit der inzwischen Jahrtausende zurückreichenden Tradition des abendländischen Geisteslebens hielt.

  • Dieser Kullmann ist ein strammer Kämpfer gegen Rechts.

  • Too late, too little, too slow….

  • Das fällt Ihnen aber früh ein.

  • Wieso ?
    Wieso erst jetzt ?
    Wurden sie von den Subventionen abgeschnitten ?

  • Wieviele von den 80 haben zu Beginn des Irrsinns applaudiert ?

  • Ist da auch nur ein einziges Unternehmen aus Deutschland dabei, oder wollen alle immer noch die grüne Transformation???…

  • „Es entsteht ein neuer Markt – und für die Unternehmen zeichnen sich noch drastischere Preissteigerungen bei der CO₂-Steuer ab.“
    Die sie dann 1:1 an die Kunden weiter geben werden.
    Kunden sind wir.
    Wir sollten den Widerstand organisieren.

  • Warum erst jetzt?
    Glaubten die alle nicht, dass die EU es ernst meint mit ihrem Hirngespinst, unseren Kontinent CO2-frei zu machen, während die ganze Welt rund herum so weiter macht wie bisher?
    Und nun? Unternehmerische Existenzen stehen auf dem Spiel und damit der Wohlstand aller.

    „Das können die doch nicht wollen.“ denkt man da.
    Doch das wollen die.
    Warum.
    Weil sie es können, wenn ihnen keiner ins Lenkrad greift.
    Was die Unternehmen jetzt „unternehmen“, ist viel zu spät.

    Man dachte immer, die Lobbyisten gehen in Brüssel ein und aus und haben einen heißen Draht zur Kommission.
    Da ging es wohl nur ums eigene Zertifikate-Schäfchen?
    Nun geht es jedenfalls ans Eingemachte.

  • Sachen packen, Licht aus und Tür zu. Anderst kapieren es gewisse Kreise / Bevölkerungsschichten nicht, wenn sich etwas nicht mehr rechnet.

  • Geplanter Renteneintritt meinerseits am 1.1.207. Das sind 36 Jahre Einzahlungen und Extrasparen für eine gute Rente. Am ersten Tag meiner Rentenzeit würde dann mit Beginn des EU ETS-Zertifikate-Gedöns gleich die erste Rentenkürzung in Kraft treten. Dafür habe ich nicht gearbeitet …

  • Nach Jahren, in welchen der kleine Michel an einer Hand ausrechnen konnte, wie es ausgeht, da haben die Unternehmer noch mal nachgerechnet und festgestellt, dass es für sie nicht gut aus geht. Liebe Unternehmer, wer sich nicht beugt ist irrelevant und wird abgewickelt, und warum eigentlich so spät? Besser spät als nie, aber kann man wirklich so naiv sein im Bezug auf die eigene Position?

  • Der CO2 Unfug ist ein rein ideologisches EU-Projekt ohne messbaren Effekt. Alles wird teurer, nichts wird besser. Dafür wandern Firmen ab. Wenn sich dadurch die CO2 Bilanz verbessern sollte, ist das ein jämmerliches Ergebnis.

  • ja endlich wacht mal einer auf
    von den vielen schlafenden Unternehmen
    in Europa. Was Brüssel veranstaltet ist ein Untergang der Wirtschaft
    ein System der Spaltung der Bürger und allen Menschen in Europa

    die Unternehmen erzählen immer vom Stolz Unternehmer zur sein
    nur dafür zu stehen und dies verteidigen das tun ganz wenige

    ich hoffe die restlichen Unternehmen kommen nun auch langsam mal
    auf den Gedanken, das in Europa aktuell alles falsch läuft

  • Ob da zur Besänftigung der (zu Recht !!!) Aufgebrachten ein paar Milliarden Steuergeldes hilfreich wären – grosszügig verteilt durch die Brüsseler Krake?

  • CO2 ist weder giftig, noch trägt es zur
    Erderwärmung bei . Leider wird das vollkommen negiert.
    Die CO2 Zertifikate sind eine riesige Geldbeschaffungsmethode für die EU .

  • Es heiss „sog. EU-Klimapolitik“. Politi kann man nur da machen, wo man was beeinflussen kann. China freut sich auf die Investitionen und hat bereits einen höheren pro-Kopfausstoß des (harmlosen) CO2

  • Nennt es doch beim Namen : Luftsteuer für Weltherschafts phantasien der EUDSSR.

  • Der Klima-Hype war vor ca. 10 Jahren. Damals schloss man das Pariser Klimaabkommen und plante, die dräuende Erderwärmung durch politische Maßnahmen „zu begrenzen“.

    Während aber der Rest der Welt bald erkannte, dass es Humbug ist, so etwas zu wollen und dafür die eigene Existenz zu vernichten, macht man in der EU stur so weiter.

    Das ist ein untrügliches Zeichen für pure Ideologie, zumal von Erderhitzung inzwischen nicht mehr ansatzweise die Rede ist.

    Man kann einfach nicht vom toten Gaul absteigen und den Leuten sagen, dass es falsch war.

    Und ja, die Zertifikatehändler, Investoren in sog. „Klimaprojekte“ wollen weiter mit Steuergeldern gefüttert werden. Wer die erwirtschaften soll, wenn die Wirtschaft ruiniert ist? Weiß keiner.

  • Der ganze Spuk wird nur mit einer AfD enden,solange werden noch einige Firmen pleite gehen.

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