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Migrationskrise

14.600 Abschiebungen im ersten Halbjahr gescheitert: Behörden versagen in 60 Prozent der Fälle

Diese Zahlen enthüllen das Ausmaß des Abschiebe-Fiaskos in Deutschland: Im ersten Halbjahr 2024 scheiterten bereits 14.067 geplante Abschiebungen – oft weil Betroffene einfach untertauchen, wie etwa der Attentäter von Solingen, Issa Al-Hassan.

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Neue Abschiebezahlen zeigen, dass die Behörden in einem Großteil der Fälle an der Durchsetzung scheitern. Im ersten Halbjahr 2024 konnten 9.465 Abschiebungen vollzogen werden, gleichzeitig scheiterten jedoch 14.601 geplante Abschiebungen noch vor der Übergabe an die Bundespolizei. Das berichtet t-online unter Berufung auf Zahlen aus dem Bundesinnenministerium (BMI). Daraus ergibt sich eine Erfolgsquote von nur 39,2 Prozent. Mit anderen Worten: Mehr als die Hälfte aller geplanten Abschiebungen (60,8 Prozent) scheiterten. Im Gesamtjahr 2023 scheiterten bundesweit 31.330 Abschiebungen. Die aktuellen Zahlen für das erste Halbjahr 2024 lassen befürchten, dass sich die Situation nicht verbessert hat.

534 Abschiebungen wurden während oder nach der Übernahme durch die Bundespolizei abgebrochen – etwa, wenn Betroffene sich gewalttätig gegen ihre Abschiebung wehren. In einigen Fällen weigerten sich Fluggesellschaften oder Piloten, die Abzuschiebenden mitzunehmen. Einige Abschiebungen werden auch aufgrund „gesundheitlicher Probleme“ der Betroffenen abgebrochen.

Die meisten Abschiebungen scheitern früher im Ablauf. In 8.223 Fällen kam es zu „nicht erfolgten Zuführungen“, bei denen Ausreisepflichtige etwa nicht angetroffen wurden. Dies war auch bei Issa al-Hassan der Fall, dem Attentäter von Solingen. 5.748 Mal seien Abschiebungen aufgrund von „Stornierungen des Ersuchens“ abgesagt worden, etwa wegen fehlender Landeerlaubnisse. Von den gescheiterten Abschiebungen entfielen 4.952 auf sogenannte Dublin-Überführungen – das betrifft Asylbewerber, die in das EU-Land zurückgeführt werden sollen, in dem sie zuerst registriert wurden.

Zum Stichtag 30. Juni 2024 hielten sich 226.882 ausreisepflichtige Personen in Deutschland auf, davon 182.727 mit einer Duldung. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2024 knapp 9.465 Menschen aus Deutschland abgeschoben, verglichen mit 7.861 im gleichen Zeitraum 2023. Ein Drittel aller Fälle waren sogenannte Dublin-Überstellungen in andere EU-Länder.

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