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Schweiz

Zunahme der Brustamputationen bei Minderjährigen – Fachmagazin zensiert kritische Ärzte

In der Schweiz ist es zu einem massiven Anstieg der geschlechtsangleichenden Operationen an Minderjährigen gekommen. Nun versuchten mehrere Ärzte in einem Fachmagazin, daran Kritik zu üben – und wurden prompt als unwissenschaftlich abgelehnt.  

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In der Schweizer Fachpublikation Swiss Medical Forum erschien jüngst ein Artikel mit dem Titel „Geschlechtsangleichende Behandlungsoptionen bei Menschen mit Geschlechtsinkongruenz“. Im Artikel befürworten die Autoren bei Genderdysphorie einen „affirmativen“ Ansatz. Darunter wird ein befürwortender Behandlungsansatz verstanden, der den Wunsch des Betroffenen auf eine Geschlechtsanpassung nicht hinterfragt, sondern hingegen auf ihrem Weg dazu motiviert. 

Im Artikel wird eine gleiche Behandlung von Minderjährigen und Erwachsenen gefordert. Der widerspruchslose Weg zu Pubertätsblockern und schlussendlich zu einer geschlechtsangleichenden Operation wie eine Brustamputation soll Kindern und Jugendlichen im gleichen Umfang wie Erwachsenen offenstehen. Die Publikation wurde von mehreren Autoren unter der Federführung von David Garcia Nuñez, Psychologe von der Uni-Basel und Star der Trans-Szene, verfasst.

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In einem Beitrag der Schweizer Sonntagszeitung äußerten mehrere Ärzte dazu ihren Unmut: „Ich habe kein Problem mit der Geschlechterdiversität. Ich bin Kinderarzt. Mir geht es um die Kinder und Jugendlichen. Und in den besagten Artikeln werden diese mit Erwachsenen gleichgestellt. Ich bin zum Beispiel nicht der Meinung, dass man den Wunsch einer 12-Jährigen nach einer Geschlechtsumwandlung unwidersprochen hinnehmen darf“, sagt der Endokrinologe Urs Eiholzer, Leiter des Pädiatrisch-Endokrinologischen Zentrums Zürich (PEZZ) im Artikel. 

Die meisten Patienten sind Mädchen

Zwei weitere Kinderärzte aus der Romandie, Daniel Halperin und Jacques de Haller, betonen die Unwissenschaftlichkeit der Publikation. Es werde etwas als Wissenschaft verkauft, was in Wirklichkeit eine „einseitige, unbewiesene, von Aktivisten beförderte Sichtweise“ sei. Die beiden Ärzte versuchten in Gegenbriefen im SMF-Fachmagazin eine Gegendarstellung zu bringen. Doch im Gegensatz zum Artikel des Aktivisten Nuñez wurde die Gegendarstellung nicht veröffentlicht, mit der Begründung, der Brief sei zu lang. 

Als beide Ärzte den Brief kürzten, reagierte das Magazin zwei Monate später mit einer weiteren Ablehnung: „Auch nach der Überarbeitung konzentriert sich der Artikel nicht ausreichend auf die rein wissenschaftlichen Aspekte“, obwohl der Artikel mit zahlreichen Fußnoten auf wissenschaftliche Artikel verwiesen hatte. 

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Die jüngst veröffentlichten Zahlen des Schweizer Bundesamts für Statistik geben den Kinderärzten allen Grund zur Sorge. Die Zahlen besagen eine Zunahme von 60 Prozent von 2019 zu 2023 bei Geschlechtsumwandlungen von Minderjährigen. Die meisten Patienten sind Mädchen: „Zwischen 2018 und 2021 wurden laut dem eidgenössischen statistischen Amt zehn Mädchen im Alter zwischen 10 und 14 Jahren die Brüste chirurgisch entfernt – es gibt dafür keine andere Indikation als die Genderdysphorie“, berichtet Kinderarzt Eiholzer. 

Auch in Deutschland immer mehr Operationen bei Minderjährigen

Dass die Geschlechtsumwandlungen immer jüngere Patienten betreffen, besorgt die drei Ärzte. In der Pubertät befinden sich die Kinder noch in der Identitätsfindung. Mädchen mit Geschlechtsdysphorie haben häufig auch mit anderen psychischen Auffälligkeiten wie Depression und Autismus zu kämpfen. Gerade hier wären Abklärungen wichtig. Doch die Trans-Szene lehnt diese Auffassung ab. 

Kinderarzt Daniel Halperin berichtet von Weiterbildungen, in denen nahegelegt wurde, bei Jugendlichen, die sich in ihrer Haut nicht wohlfühlen, keine Zeit zu verlieren. Sie sollen direkt zum Spezialisten gehen und Auskunft auch von nicht medizinischen Einrichtungen wie Trans-Vereinigungen erhalten. Kollege Jacques de Haller kritisiert: „Jedes Jahr werden Mädchen die Brüste amputiert, die noch keine 15 Jahre alt sind. Das gehört zur Diskussion gestellt.“

Auch in Deutschland ist es zuletzt zu einem enormen Anstieg bei Brustentfernungen und Genitaloperationen von Transpersonen gekommen. Wie die Welt am Dienstag berichtet, habe sich die Zahl der Anträge auf Kostenübernahme von geschlechtsangleichende Behandlungen bei den gesetzlichen Krankenkassen in den letzten fünf Jahren verdoppelt. Dies zeige eine Statistik des Medizinischen Dienstes Bund. Während 2017 noch 2923 Personen die Kostenübernahme beantragt hatten, waren es 2022 schon 5813. Auch die geschlechtsangleichenden Operationen von Minderjährigen in Deutschland nehmen zu, das zeigt eine Infografik von Statista aus dem Juli 2023. Demnach werden inzwischen 7,3 Prozent der Operationen an 15- bis 19-Jährigen durchgeführt. 

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