Schreiben
Zollstreit mit den USA: Ryanair droht mit Abkehr von Boeing
Ryanair droht Boeing mit einem Kurswechsel: Sollte ein US-Präsident Trump Strafzölle auf Flugzeugexporte verhängen, stellt Europas größter Billigflieger seine milliardenschweren Aufträge infrage.

Ryanair droht mit einem Bruch der langjährigen Boeing-Partnerschaft. Sollte US-Präsident Trump tatsächlich Strafzölle auf Flugzeugexporte verhängen, die die Preise in Europa deutlich steigen lassen, will Europas größter Boeing-Kunde seine laufenden und geplanten Aufträge überdenken.
In einem Schreiben an den US-Kongressabgeordneten Raja Krishnamoorthi erklärte Ryanair-Chef Michael O’Leary: „Wenn die US-Regierung ihren fehlgeleiteten Plan zur Einführung von Zöllen umsetzt und diese Zölle den Preis für Boeing-Flugzeugexporte nach Europa wesentlich beeinflussen, werden wir sicherlich sowohl unsere aktuellen Boeing-Bestellungen als auch die Möglichkeit, diese Bestellungen anderweitig zu platzieren, neu bewerten.“
Ryanair betreibt derzeit mehr als 575 Boeing-737-Maschinen. Ab 2027 sollen bis zu 300 Boeing 737 MAX 10 ausgeliefert werden. Typischerweise bestellt die Airline neue 737-Modelle in großen Stückzahlen zu hohen Rabatten. Die Hälfte der aktuellen Bestellung ist optional – sie könnte storniert oder verzögert werden.
Hintergrund von O’Learys Schreiben ist eine Warnung Krishnamoorthis, der Ryanair vom Kauf chinesischer Maschinen abriet. In seiner Mitteilung heißt es: „Bei allem Respekt: US-amerikanische und europäische Airlines sollten den Kauf von Flugzeugen chinesischer Militärunternehmen nicht einmal in Erwägung ziehen.“ COMAC, so Krishnamoorthi, habe enge Verbindungen zum chinesischen Militär.
Werbung
Ryanair hatte 2011 ein Beratungsabkommen mit COMAC unterzeichnet, bislang aber keine chinesischen Maschinen bestellt. O’Leary erklärte, man habe seither keine aktiven Gespräche mehr mit dem Hersteller geführt. „Wenn es billig genug ist – 10 oder 20 % günstiger als ein Airbus-Flugzeug – dann würden wir es bestellen“, hatte O’Leary im März gesagt.
Lesen Sie auch:
Börsen reagieren positiv
115 Prozentpunkte weniger: USA und China entschärfen Zollstreit
China und die USA haben im Zollstreit eine Einigung erzielen können: Die Zölle werden beidseitig um 115 Prozent reduziert. Auf chinesische Importe entfallen demnach 30 Prozent, auf amerikanische Importe sind es zehn Prozent. Die Börsen reagierten positiv.Erstes Quartal
Gewinneinbruch auch bei BMW: Minus 26,4 Prozent
Auch BMW muss einen massiven Gewinneinbruch verzeichnen: Im ersten Quartal waren es 26,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Grund dafür sind auch hier schwache Absatzzahlen – vor allem in China.Die sogenannte COMAC C919 ist Chinas Antwort auf den Airbus A320 und die Boeing 737. Im heimischen Markt gilt sie als stark nachgefragt.
Sie haben brisante Insider-Informationen oder Leaks? Hier können Sie uns anonyme Hinweise schicken.
Okay, Zölle sind auch ein Grund, nicht bei Boeing zu kaufen. Die andere Sache mit den plötzlich verstorbenen whistleblowern und den Qualitätsbedenken scheint Ryan-Air nicht zu interessieren.
Zölle werden auf Importe erhoben. Ryanair müsste sich für den Fall, dass Zölle auf in den USA produzierte Boeings erhoben würden, an die EU oder Großbritannien wenden und nicht an Trump.
Die kriegen sicher Sonder-Deals.
Ryan Air sollte ein Zeichen setzen und anfangen, in den chinesischen Markt einzusteigen.
36 Flieger bestellen, alle 2 Monate einen. Und die Stückzahlen erhöhen, wenn sich die Zusammenarbeit bewährt.