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Oberhausen

„Woche der Demokratie“: Schüler aus 53 Schulen marschieren für „Vielfalt“ und gegen Rechts

In Oberhausen standen am Freitag tausende Schüler aus 53 Schulen für Vielfalt und gegen Rechtspopulismus auf der Straße. In den hinteren Reihen machte sich schnell Enttäuschung und Langeweile breit.

Groß-Kundgebung mit 4800 Schülern auf dem Friedensplatz in Oberhausen gegen Rechtspopulismus und für die Demokratie

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In Oberhausen versammelten sich am Freitag bis zu 10.000 Schüler aus allen 53 Schulen der Stadt für eine außergewöhnliche Unterrichtsstunde im Freien. Unter dem Motto „Vielfalt ist unsere Heimat“ zogen die Teilnehmer in einem Sternenmarsch zu vier zentralen Plätzen der Stadt. Am Friedensplatz versammelten sich 4.800 Schüler, teilweise mit Plakaten ausgestattet wie „Kein Döner für Faschisten – Nazis raus“, „Der wichtigste Abstand ist der nach rechts“ und „Liebe statt Hass“. Es war der Höhepunkt der sogenannten „Woche der Demokratie“ in der Stadt.

Zunächst sangen Schüler der Elsa Brändström Schule ein selbst komponiertes Lied über ein pinkes Pony. Dieses sollte laut WDR symbolisch für Vielfalt stehen. Schließlich dürfe jeder Mensch anders sein. „Wir wollen zeigen, dass Oberhausen eine Heimat für alle ist, ganz egal, woher man kommt“, erklärte Schülersprecherin Selin Tuzcu vom Heinrich-Heine-Gymnasium auf der Bühne.

Oberhausens Bürgermeister Daniel Schranz machte klar, worum es bei der Veranstaltung wirklich ging: „Ihr steht auf gegen die Spaltung in der Gesellschaft, und macht deutlich: Wir wollen uns nicht spalten lassen.“ Rechtspopulisten und Rechtsextremisten erhielten Zulauf, das dürfe man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Schranz dankte den Schülern für ihr Zeichen gegen „Menschenfeinde“.

Die 53 Schulleiter betonten in einem gemeinsamen Statement, dass es den Schülern wichtig sei, ein Zeichen zu setzen – für Demokratie, für Vielfalt und Toleranz. Sie bräuchten „Raum für Visionen, Träume, Wünsche“. Weiter heißt es: „Sie müssen aber ebenso die Gewissheit haben, auch mit ihren Sorgen und Ängsten gehört zu werden. Die vielfach diffusen Zukunftsängste der Schülerinnen und Schüler haben sich in den letzten Jahren deutlich verstärkt. Sie wünschen sich ein Leben in Frieden und Freiheit. Es ist ihnen wichtig, unvoreingenommen Freundschaften schließen zu können. Insbesondere der sich daraus ergebende Aspekt der Vielfalt ist den Schülern ein Herzensanliegen“, werden die Schulleiter von der WAZ zitiert.

Die Aktion sei jedoch nicht als Demonstration zu verstehen, so Alice Bienk, Schulleiterin des Elsa Brändström Gymnasiums gegenüber dem WDR. „Wir wollen unsere Kinder zu Demokraten erziehen, die selbst nachdenken. Wir wollen unbedingt, dass friedliche Meinungsäußerung ein probates Mittel ist, für etwas einzustehen.“ Die Vorbereitungen sollen bereits im April begonnen haben.

In der Realität offenbarte sich eine weniger glanzvolle Wahrheit: Laut der WAZ war das Interesse an der Veranstaltung in den hinteren Reihen eher gering. Einige Schüler zeigten sich unzufrieden und gelangweilt. Fragen wie „Wann können wir gehen?“ und Kommentare wie „Es ist sehr laut und voll. Das Klassenzimmer wäre besser gewesen“ zeigten, dass der Zweck der Veranstaltung bei vielen offenbar nicht verfing. Eine Schülerin gestand offen, sie sei nur da, „weil wir es müssen“.

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