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Große Aufregung über „funk“-Beitrag

Wenn die CSU nicht rechts ist, was ist sie denn dann?

CSU-Geschäftsführer Stefan Müller will den ÖRR-Jugendsender „funk“ abschaffen. Ausschlaggebend für seine Entscheidung waren nicht etwa die schon seit Jahren ausgestrahlten verstörenden Inhalte des Senders, sondern eine zutreffende politische Einordnung der Union.

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Die CSU hat ihre Aggression entdeckt! Grund ist nicht etwa das von der Ampel vorangetriebene Selbstbestimmungsgesetz, das eine amtliche Änderung des Geschlechts nach Laune erlauben wird, oder Habecks Heizgesetz, das vor der Sommerpause offenbar noch durchgepeitscht werden soll. Nein, die Unionspolitiker sind außer sich, weil funk, das Jugendformat des Öffentlich-Rechtlichen-Rundfunks, das Unsägliche getan hat: Sie haben CDU- und CSU-Politiker als „rechts“ bezeichnet. 

Genauer gesagt schrieb funk vergangene Woche in einem Beitrag auf Instagram: „Björn Höcke, Alice Weidel, Friedrich Merz und Markus Söder haben was gemeinsam: Sie sind rechts.“ Der mediale Aufschrei war riesig. Man könne doch die CDU nicht mit der AfD gleichsetzen, hieß es in mehreren großen Zeitungen. Als Leser war man irritiert: Eine Einordnung von Politikern in eine gemeinsame breite politische Kategorie ist doch keine Gleichsetzung ihrer Politik… nun, es scheint wohl nicht gut bestellt zu sein um das Leseverständnis in den großen Medienredaktionen Deutschlands. 

Ein befremdliches Medienspektakel

Schließlich entschuldigte sich funk per Pressemitteilung für den Beitrag: „Die Instagram-Story war fehlerhaft. Dort haben wir Politiker und Politikerinnen der AfD und Politiker der CDU/CSU als gleichermaßen „rechts“ bezeichnet. Diese Darstellung war ein Fehler.“ CSU-Geschäftsführer Stefan Müller möchte sich jedoch damit nicht zufrieden geben. Bei Bild forderte er am Sonntag die komplette Abschaffung des Jugendsenders. „Formate für linke politische Agitation dürfen nicht von Zwangsgebühren finanziert werden“, schimpfte Müller. Von seinen Parteikollegen wird er dafür gefeiert.

Es ist schon seltsam. Sogar mit meinem Berliner Abi kenne ich das berühmte Zitat des CSU-Urgesteins Franz Josef Strauß: „Rechts von der CDU/CSU darf es keine demokratisch legitimierte Partei geben.“ Und auch ein Blick in die Sitzordnung des Bundestages zeigt: Die CDU sitzt rechts der Mitte. Nun frage ich mich, wie die CDU denn die rechteste Partei im Bundestag sein will, ohne rechts zu sein.

Doch das ist nicht einmal der Punkt. Vor allem befremdet es mich, dass die CSU keine Scham dabei empfindet, gerade diese eigentlich unstrittige Aussage zum Anlass zu nehmen, das Programm einstampfen zu wollen. Haben die Herren Politiker in den letzten Jahren überhaupt mal funk geschaut? Dort sind schon seit Jahren derartige Abgründe der Geschmacklosigkeit zu sehen, dass man sich fast freut, dass sich funk ausnahmsweise an einem politischen Format versucht hat. 

Funk hätte schon seit Jahren eingestampft werden müssen

Sie denken, ich übertreibe? Dann lassen sie mich ein paar Beispiele nennen. Zarten Seelen empfehle ich, dabei ein Auge zu zukneifen oder es sich von einem Freund vorlesen zu lassen. Los geht’s. Da gibt es zum Beispiel eine Doku, in der ein junger Reporter ausführlich filmt, wie zwei schwule Männer chemische Drogen nehmen und danach Analsex miteinander haben. Die Sexpraktiken sind spärlich gepixelt, die Pfeife mit Crystal Meth, die sich beide teilen, wird gezeigt, als wäre sie ein Alltagsgegenstand. Ganz frei erzählen die im Bondage-Stil gekleideten Männer, was sie „geil“ macht, und dass sie gerne mal Ketamin und Koks vorm Sex nehmen. Der Zuschauer darf auch live dabei sein, wie die Herren sich über Apps fremde Männer zu ihrer Orgie einladen. Die Doku geht über eine halbe Stunde. 

Ähnlich irritierend ist ein Interview mit einer 25-Jährigen Frau, die erklärt, sich als 2-Jährige zu identifizieren und sich von ihrem gleichaltrigen Freund unter anderem wickeln zu lassen. Das ist jedoch nichts gegen die Doku über einen Mann, der erzählt, regelmäßig Sex mit seiner Hündin zu haben, weil er in Beziehungen mit Menschen „nie er selbst sein konnte“. In einem anderen Video erläutert eine junge Frau, dass sie Flugzeuge sexuell erregen würden und sie daher mit einem Modell der Boeing 737-800 „in einer Beziehung“ sei. Fast lustig ist im Vergleich eine Reportage über sogenannte „Vulva-Watching“-Kurse, in denen sich Frauen verschiedenen Alters gegenseitig ihre Vagina zeigen und sagen, was sie beim Anblick ihres Geschlechtsteils empfinden. 

Das sind nur die Video-Formate. Es gibt auch unzähligen Accounts auf Instagram, die über animierte Grafiken darüber informieren, warum man beispielsweise von „Kaffee kacken“ muss oder darüber, dass der angebliche Trend „Perineum-Sunning” bedeutet, dass man gezielt seinen Anus zum Bräunen in die Sonne hält.

Die CDU vergrault rechte Wähler

Auch bei politischen Inhalten hat der Sender noch nie einen Hehl aus seinen linken Positionen gemacht. Am Samstag erst wurde ein neues Video auf dem TikTok-Kanal von funk veröffentlicht, in dem eine junge Frau die Straßenschlachten in Frankreich mit einem von den Vereinten Nationen erklärten Rassismus-Problem der französischen Polizei erklärt. Nicht vergessen werden sollte außerdem die Doku „Flucht vor Ungeimpften“ aus dem Januar 2022, in dem sich der bekennend geimpfte Reporter darüber auslässt, wie wütend er auf die unsäglichen Ungeimpften sei, weil wegen ihnen die Pandemie noch nicht vorbei wäre. 

Funk produziert schon seit Jahren Ekel-Content und linke Meinungsinhalte. Die Aussage, die CDU/CSU sei „rechts“ gehört jedoch nicht dazu. Es wirkt geradezu lächerlich, dass die CDU/CSU den Sender nun gerade wegen dieses Satzes einstampfen lassen will. Wenn die Unionspolitiker mal halb so viel Empörung über die Klima-, Migrations- und Transpropaganda in den Öffentlich Rechtlichen zeigen würden, könnten es vielleicht auch mehr der ach so verpönten rechten Wähler mit ihrem Gewissen ausmachen, die Parteien zu wählen.

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