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Nach 19 Tagen

Weil sie ignoriert wurden – Palästinenser-Aktivisten beenden Protestcamp an der FU Berlin

Nach 19 Tagen haben die pro-palästinensischen Studenten ihr Protestcamp an der Freien Universität Berlin abgebaut - denn niemand interessierte sich für ihre Forderungen. Die Uni ignorierte die Besetzer einfach weg.

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Auf der Reichstagswiese zwischen Reichstag und Bundeskanzleramt wurde Ende April ein ähnliches Protestcamp von der Polizei geräumt (Symbolbild)

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Die Studenten im Palästina-Protestcamp an der Freien Universität Berlin (FU) haben ihre Zelte abgebaut, nachdem die Universitätsleitung ihre Forderungen nach einem „Ende des Genozids, der Apartheid und Besatzung in Palästina“ und ein Stopp von Waffenlieferungen einfach ignoriert hatte. Etwa 100 von ihnen hatten für 19 Tage ein Zeltlager errichtet. Ihr Ziel: „Eine freie Universität und ein freies Palästina“. Enttäuscht marschierten sie zum Schluss zum Präsidialgebäude, um dort ihre Forderungen in den Briefkasten des Präsidiums zu werfen.

Das Camp wurde am 20. Juni nach Angaben der Organisatoren auf Initiative studentischer Gruppen des sogenannten Palästinakomitees als offenes Protestcamp errichtet. Es sollte laut den Organisatoren einen „Raum für kritische Auseinandersetzungen mit dem Genozid in Gaza sowie Repressionen gegen studentischen Protest“ schaffen – inklusive Parolen wie „Lasst Gaza frei, lasst Gaza leben. Die Uni ist dagegen und ruft die Bullerei.“ Die Forderungen der Besatzer reichten von der Umbenennung des Henry-Ford-Baus bis hin zur Lösung des Nahostkonflikts.

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Doch daraus wird nichts: Weil die Universität ein öffentliches Gespräch ablehne, sei beschlossen worden, die Aktion zu beenden, hieß es. Anscheinend hat das viele Rumsitzen ohne die gewünschte Aufmerksamkeit dann doch keinen Spaß mehr gemacht. Und so endete das große Abenteuer der selbsternannten Friedenskämpfer mit einem Wimmern statt eines Knalls.

Die Studenten hielten nach der Übergabe ihrer Forderungen eine Abschlusskundgebung vor der Mensa ab – offenbar mit wenig Beachtung ihrer Kommilitonen. Laut der Morgenpost schloss sich kaum jemand an. So verlief der 19-tägige Protest friedlich, ohne nennenswerte Zwischenfälle. Die FU Berlin kann aufatmen. Der Campus ist wieder frei für echte akademische Debatten – zumindest bis zum nächsten Protestcamp.

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