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IG Metall

Warnstreik in neun Werken: VW-Arbeiter legen Arbeit nieder

Die Mitarbeiter von Volkswagen werden ab Montag in neun von zehn Werken in einen Warnstreik gehen. Der Warnstreik werde dann, so die IG Metall, rund zwei Stunden dauern und danach in jeder Schicht wiederholt werden.

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Die Warnstreiks bei Volkswagen könnten den Konzern zu einem Umdenken zwingen.

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Die Gewerkschaft IG Metall ruft für den Beginn der Woche zu Warnstreiks an neun von zehn Werken des Automobil-Giganten Volkswagen auf. So sollen in Zwickau und Wolfsburg, bei den Werken in Hannover, Emden, Kassel-Baunatal, Braunschweig, Salzgitter und Chemnitz sowie in Dresden ab Montag um 9:30 die Arbeiter in den Streik gehen und die Maschinen ruhen lassen. Am Sonntag hatte die IG Metall, mit dem Auslaufen der Friedenspflicht im Tarifkonflikt zwischen Volkswagen und der Gewerkschaft, angekündigt, in allen VW-Werken flächendeckende Warnstreiks einzuleiten (Apollo News berichtete). Bereits am Samstagabend hatten circa 300 Beschäftigte in Wolfsburg symbolisch das Ende dieser Phase eingeläutet. Angekündigt wurden von der IG Metall „Warnstreiks, die das Unternehmen nicht übersehen kann“ und wenn „nötig, einer der härtesten Konflikte, die Volkswagen je gesehen hat“ – so zumindest die Worte von IG Metall Bezirksleiter Thorsten Gröger.

In den betroffenen Werken von Volkswagen werde man laut der IG Metall ab Montag dann die Produktion „temporär auf Eis“ legen lassen. Bis 12:30 Uhr sollen alle der neun Werke in den Streik eingetreten sein, die meisten beginnend schon vorher. Der Warnstreik werde dann, so die IG Metall, rund zwei Stunden dauern und danach in jeder Schicht wiederholt werden. Dazwischen würde man den normalen Betrieb einhalten.

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Die Warnstreiks sind aus Sicht der Gewerkschaft unvermeidbar. Die dritte Tarifrunde endete am vergangenen Donnerstag ohne Ergebnis, die nächste Verhandlungsrunde ist für den 9. Dezember angesetzt. Die IG Metall fordert deutliche Gehaltserhöhungen, die jedoch nicht sofort ausgezahlt werden sollen. Stattdessen soll ein Fonds zur Finanzierung von Arbeitszeitkürzungen eingerichtet werden. Im Gegenzug verlangen die Arbeitnehmervertreter Garantien für Beschäftigung und Standorte.

Volkswagen hält jedoch an seinen Plänen für Gehaltskürzungen und mögliche Schließungen fest: Zehntausende Jobs sollen wegfallen, mindestens 15 Prozent der Belegschaft sollen gehen. Der Konzern erwägt Berichten zufolge obendrein aufgrund der schweren wirtschaftlichen Lage und der hohen Standortkosten in Deutschland, auch die Löhne der Mitarbeiter zu kürzen. Drei Werke in Deutschland sollen geschlossen werden, heißt es. Auch die Auslagerung ganzer Abteilungen ins Ausland ist Teil der Erwägungen der Konzernleitung. Bonuszahlungen und Jubiläumsprämien könnten ebenfalls wegfallen.

Eine Einigung zwischen Konzern und Arbeitnehmerschaft steht deswegen noch in weiter Ferne – der Warnstreik soll aus Sicht der VW-Arbeiter nun den Konzern zum Überdenken zwingen. Nach Angaben aus Gewerkschaftskreisen, über die die Welt weiß, dürfte der Warnstreik in den neun Werken die Produktion von mehr als tausend Fahrzeugen unmöglich machen, die in dieser Zeit mangels Mitarbeiter nicht gebaut werden könnten. Der Konzern habe dafür aber bereits Vorkehrungen getroffen, so VW, um eine Notversorgung sicherzustellen, die die Folgen des Streiks kleinhalten soll.

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