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Unfassbare Entgleisung

Volt-Partei: Kommunal-Politikerin wirbt mit Holocaust-Vergleich für paritätische Listenbesetzung

Bei der Europawahlversammlung der Partei Volt eskalierte ein Streit um die Frage, ob die Europaliste paritätisch besetzt werden soll. Eine Kommunalpolitikerin der Partei schockte mit der Aussage: „Wenn ihr alle Juden umbringen wollt, ist ein KZ zu bauen eine wirklich gute Idee“.

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Bei der zweitägigen Aufstellungsversammlung für die Europawahl kam es bei der pro-europäischen Partei Volt am ersten Tag zu einer antisemitischen Entgleisung. Im Kampf um die Frage, ob die Besetzung der Europawahlliste paritätisch erfolgen soll, sagte die Volt-Politikerin Elisabeth Leifgen auf der Bühne: „Wir reden so oft über Pragmatismus in dieser Partei, aber Leute, Pragmatismus funktioniert nur, wenn ihr das richtige Ziel habt. Ich sag‘ das mal ganz krude: Wenn ihr alle Juden umbringen wollt, ist ein KZ zu bauen eine wirklich gute Idee.“ Leifgen ist Fraktionsreferentin im Stadtrat von Köln und war Vorsitzende von Volt NRW. Den Holocaust schien sie offenbar als Positivbeispiel für pragmatisches Vorgehen in der Paritätsfrage zu verstehen.   

Leifgen erläuterte weiter: „Wir wollen eine gleichberechtigte Partei sein, wir wollen Frauenrechte gleichstellen und wenn wir das machen wollen, müssen wir heute damit anfangen. Wenn wir das jetzt nicht schaffen, schaffen wir das später erst recht nicht.“ Anscheinend bezugnehmend auf Reaktionen aus dem Publikum sagt die Rednerin schließlich: „Es tut mir leid, dass ich diesen Vergleich gezogen habe, aber es regt mich wahnsinnig auf, dass wir immer wieder diskutieren, ob wir die Parität brauchen.“ 

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Ein Ausschnitt dieser Rede wurde auf Twitter veröffentlicht. Der offizielle Account von Volt Deutschland kommentierte daraufhin: „Diese Aussage hat die gesamte Versammlung hörbar erschüttert und sie wurde von der Versammlungsleitung mit einem Ordnungsruf verurteilt. Bei Volt ist kein Platz für diese Form abscheulicher verbaler Vergleiche und wir verurteilen diesen Vorfall scharf.“ 

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In der Aufnahme der Rede sind derartige Ordnungsrufe weder zu sehen oder zu hören. Klar erkennbar ist, dass die Rednerin nach ihrem KZ-Vergleich ungehindert bis zum Ende ihrer Redezeit weitersprechen durfte. Der Stream, der ursprünglich auf YouTube veröffentlicht wurde, wurde inzwischen von Volt auf privat gestellt und ist nicht mehr öffentlich einsehbar.

Leifgen selbst veröffentlichte einen Tag nach ihrer Rede ein Statement auf Twitter, in dem sie sich für ihre Aussage entschuldigte.

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Die Partei Volt Europa wurde 2017 unter anderem in Reaktion auf den Brexit gegründet. Sie kämpft für ein paneuropäisches Europa und vertritt auch bei Themen wie Klimawandel, Migration, ökonomischer Ungleichheit einen linksliberalen Ansatz. 



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